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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Im England des 19. Jahrhunderts lebt Bathsheba Everdene ein unkonventionelles Leben. Die junge, intelligente und sehr eigenwillige Frau liebt ihre Unabhängigkeit. Dabei wird sie von drei Männern umgarnt. Der attraktive Schäfer Gabriel Oak schätzt ihren Eigensinn und macht ihr prompt einen Heiratsantrag, den sie jedoch ablehnt. Der wohlhabende Gutsbesitzer William Boldwood ist fasziniert und verwundert zugleich von dieser modernen Frau, aber auch seinen Heiratsantrag lehnt sie ab. Und dann trifft Bathsheba auf den selbstbewussten Offizier Frank Troy und gerät in seinen gefährlichen Bann...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Hach, ist es nicht immer wieder schön: Der Wind fährt über die sattgrünen Gräser und vollführt mit ihnen seinen traumhaften Tanz, die Sonne lässt das Land wie einen Teppich aus glitzernden Farben erstrahlen und die Schafe stürzen sich in Massen von den mächtigen Klippen. Willkommen in England. Besser gesagt: Im ländlichen England des 19. Jahrhunderts. Mittendrinnen eine epische Romanze ganz abseits von der wahnsinnigen Menschenschar der Stadt. Klingt gut? Dann könnte euch die Literaturverfilmung  “Am grünen Rand der Welt” (Originaltitel: “Far from the madding Crowd”) gefallen, bringt diese doch alles mit, was ein richtiger Schmachtbrocken so braucht: Wunderschöne Sets, eine dichte Atmosphäre, tolle und charmante Darsteller sowie jede Menge Herzschmerz. Und das ist in keinster Weise sarkastisch gemeint: Nur die ursprünglich auf über 400 Seiten ausgelegte Geschichte wird in den 119 Minuten Laufzeit ein wenig zu schnell abgespult und mag die emotionalen Höhen des Films so nicht immer mitreißend zu übertragen.

Es ist kein großer Kraftakt sich in der dichten und überzeugenden Atmosphäre von “Am grünen Rand der Welt” zu verlieren. Dieses Jahr hatten wir mit “Die Gärtnerin von Versailles” und “Fräulein Julie” schon ein paar ländlich angehauchte, nostalgische Romanzen im filmischen Jahreskontingent, so überzeugend wie “Am grünen Rand der Welt” war davon aber keine. Man sollte sich hier natürlich nicht falsch verstehen: Wer mit jeder Menge Kitsch sowie den traurigen Hundeäuglein von Matthias Schoenaerts wenig anfangen kann, der sollte einen Bogen um diese Literaturverfilmung machen. Fans des Genres oder des Romans können aber guten Herzens einen Blick riskieren.

Und dies liegt vor allem an einer wirklich ausgesprochen überzeugenden Regiearbeit von Regisseur Thomas Vinterberg (“Die Jagd”) sowie den regelrecht vor Charme platzenden Darstellern um Carey Mulligan (“Inside Llewyn Davis”), Tom Sturridge ("Unterwegs - On the Road"), Michael Sheen ("Masters of Sex") und den angesprochenen Belgier Matthias Schoenaerts (“The Drop - Bargeld”). Die Geschichte der selbstständigen Frau, die, ganz zum Schock der anliegenden Stadt, das Erbe ihrer Familie antritt und von dortan allein eine Farm leitet, mag zu Anfang sogar noch feministischer Natur anmuten. Dies wird aber schnell relativiert: Hin- und Hergerissen zwischen den Liebesbekundungen gleich dreier Männer, muss die episch betitelte Bathsheba Everdine entscheiden, ob sie das einsame Leben aufgeben und all ihre Prinzipien über Bord werfen soll. Der Umstand, dass dieses Liebesviereck dabei verhältnismäig kitschige Wege geht, durch eine gewisse Naivität bedingt ist und in jeder Menge Melancholie und Tränen endet, unterstreicht nur den Status des Films als typische, pathetische Schnulze. Allerdings als gute Schnulze.

Wie wunderschön immersiv und beeindruckend Vinterberg das viktorianische und ländliche England einfängt, sollte von nun an als romantisches Paradebeispiel herhalten: Die Sets sind von einem Aufwand und einem Realismus gezeichnet, dass man aus dem Staunen teils gar nicht herauskommt, die Kostüme wirken mit Liebe entworfen und die Inszenierung gibt sich ruhig, besonnen und mit einem Auge fürs Besondere. Es ist am Ende das Pacing, was einem runden Filmerlebnis im Wege steht und welches vor allem gegen Ende dafür sorgt, dass viele emotionale Höhepunkte, auf die der Film herausläuft, etwas lieblos und überhastet abgehakt werden. Es ist natürlich nicht besonders leicht gleich drei verschiedene Liebesgeschichten innerhalb von 2 Stunden zu erzählen und diese dann jeweils auch noch überzeugend und mitreißend zu gestalten, “Am grünen Rand der Welt” meistert diese Hürde über den Großteil der Laufzeit aber mehr als beachtlich. Nur die letzten zwanzig Minuten wirken in diesem Zuge ein wenig zu gehetzt. Schade, dass am Ende die Zeit scheinbar nicht mehr für einen runden und befriedigenden Abschluss gereicht hat, den hätte diese schmalzige, aber größtenteils überzeugende Romanze wirklich verdient gehabt.

Fazit

Ein viktorianischer Schmachtfetzen wie er im Buche steht (bzw. stand): Wunderschöne Landschaftsaufnahmen, eine dichte und mitreißende Inszenierung sowie vor Charme platzende Darsteller. Dass diese Romanverfilmung allerdings vor allem gegen Ende immer größere Probleme mit dem eigenen Pacing bekommt und demnach nicht alle dramaturgischen Höhen zufriedenstellend abschließen kann, trübt den Spaß am Kitsch dann doch ein wenig.

Kritik: Thomas Söcker

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