Inhalt
Die schwangere Sara und ihr Mann Jan sind voller Vorfreude auf ihre Familien-freien Flitterwochen in New York. Allerdings hat Schwiegervater Antonio ganz andere Pläne und schließt sich kurzerhand dem jungen Paar an, was sowohl die Beziehung zwischen Antonio und Jan, besonders aber die Beziehung des frisch verheirateten Paares in dieser turbulenten Kinokomödie auf eine harte Probe stellt...
Kritik
2009 war Maria, ihm schmeckt's nicht! ein durchaus ansehnlicher Hit an den nationalen Kinokassen. Die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Schriftsteller und Journalist Jan Weiler war eben schon als Buch erfolgreich. Letztes Jahr kam dann endlich die Fortsetzung in die Kinos, die lose auf Weilers Nachfolgeroman Antonio im Wunderland beruht. Während das Buch aber wieder gut Kasse machte, ging Antonio, ihm schmeckt's nicht sang- und klanglos unter. Woran mag es nur gelegen haben? War die Verbindung zur Vorlage zu undeutlich? War die Promotion nicht effektiv genug? Gab es vielleicht einfach zu viel Konkurrenz? Keine Ahnung was die korrekte Antwort ist, denn das entscheidende ist viel mehr, dass die Fortsetzung keinen Erfolg verdient hat. So gesehen ist der Kassenflop hauptsächlich eines: berechtigt und zwar durch und durch.
Antonio, ihm schmeckt's nicht erliegt, wie so viele Sequels, dem Irrglauben, dass das, was in guten Dosen beim Vorgänger funktioniert hat, nur besser werden kann, wenn man es bis zum Exzess ausschlachtet. Das heißt, dass uns hier die volle Dosis Stiefvater und Klischee-Italiener Antonio (Alessandro Bressanello) erwartet und dass mit solch einer Penetranz, dass das Nervenkostüm ordentlich in Mitleidenschaft gezogen wird. Da könnte man sich fast mit der Figur von Christian Ulmenverbrüdern. Da das müde, ideenlose und absolut inspirationslose Drehbuch dessen Figur - wie übrigens alle anderen auch - so öde skizziert, ist man aber recht bald auch von ihm und allem was die Komödie sonst noch auftischt genervt. Egal ob die Figuren, die chaotische und dabei dennoch anti-dynamische Handlung oder all die öden Stereotypen, die hier mit großer Flamme, aber ohne wirkliche Eigenheiten, befeuert wird. Diese Komödie ist ein Desaster!
Zumindest erlaubt sich Regisseur Sven Unterwaldt Jr. (Hilfe, ich hab meine Lehrerin geschrumpft) keine allzu zähen Längen, was Antonio, ihn schmeckt's nicht immerhin davor bewahrt, in ähnliche Ärgernis-Untiefen wie Macho Man von 2015 abzutauchen. Mehr Lob kann leider nicht ausgesprochen werden, denn es findet sich nicht wirklich etwas, was ansonsten wirklich gut funktionieren würde. Vielleicht mag die Komödie als TV-Produktion noch als „verwertbar“ gelten, aber wenn man bedenkt, dass dieser Film tatsächlich über deutsche Leinwände flimmert – wenn auch nur kurz und ohne Erfolg – beginnen sie wieder, die Sorgen rund um den deutschen Film, aber vor allem die deutsche Komödie.
Fazit
Dieses Sequel ist ein einziger Angriff auf das Nervenkostüm des Zuschauers. Eine furchtbare Komödie, deren Drehbuch so verkorkst ist, dass sich wahrlich die Frage stellt, wie so etwas durch die Qualitätskontrolle geraten ist - wenn es denn eine gab.