Das erste Semester im Assassination Classroom ist bereits vergangen und den Schülern der Klasse 3-E der Kunugigaoka Junior High School ist es bisher noch nicht gelungen Ihren Lehrer Koro Sensei (un-killable teacher) zu töten, um damit die Menschheit vor der Vernichtung zu bewahren. Daher beschließen die Jugendlichen im zweiten Halbjahr mehr über dessen Entstehungsgeschichte in Erfahrung zu bringen, um das gelbe Krakenwesen ein für alle Mal zu eliminieren.
Der erste Teil der zweiteiligen Live-Action-Verfilmung von Yusei Matsuis Manga Assassination Classroom war eine überdrehte Sci-Fi-Action-Comedy-Mischung, die dank des gelungenen Pacings und der amüsanten Actionszenen, trotz etlicher eklatanter Inszenierungsschwächen, einen knapp positiven Eindruck hinterlassen konnte. Im zweiten Teil bringt Regisseur Eiichirô Hasumi die Geschichte von Koro Sensei und seinen Schülern zu einem Ende, wobei er eine weit melancholischere, streckenweise düsterere Tonart als im Vorgänger wählt. Rein stilistisch bleibt sein Film jedoch trotz dieser Änderung durch und durch asiatisch – ein stetes Wechselspiel zwischen Drama und Komödie, zwischen Emotionsarmut und Overacting – was (abermals) zu einer schweren Verdaulichkeit des Endprodukts führt.
„Assassination Classroom: The Graduation“ schließt zwar nahtlos an seinen Vorgänger an, legt den Fokus jedoch weniger auf die aktuellen Geschehnisse rund um (versuchten) Lehrermord und Weltuntergangsphantasien als vorrangig auf die Ursprungsgeschichte von Koro Sensei. Dessen Entstehung respektive dessen Vergangenheit blieb im ersten Teil („Assassination Classroom“) noch weitgehend unbeleuchtet, was der Figur – trotz dessen Neigung zu überbordendem Slapstick – eine mysteriöse Aura verpasst hatte. Diese verblasst leider dank etlicher, vor Pathos triefender Rückblenden im zweiten Teil zunehmend, wodurch auch die beinahe aberwitzige Geschwindigkeit des Erstlings massiv eingebremst wird.
Natürlich bietet auch „Assassination Classroom: The Graduation“ wieder einige unglaublich abgedrehte Actionszenen, wartet mit dem ein oder anderen optischen Highlight auf und besticht weiterhin durch seine Nähe zur gezeichneten Vorlage. Auf Grund des massiven Einsatzes besagter Rückblenden wirkt der Film jedoch merklich in die Länge gezogen. Auch die Charaktere wirken farbloser und die Handlung (noch) sprunghafter als im Erstling.
Fazit
Regisseur Eiichirô Hasumi bringt mit „Assassination Classroom: The Graduation“ seine zweiteilige Verfilmung der populären Manga-Reihe zu einem Ende. Der aberwitzige Irrsinn des Erstlings wird dabei gegen kitschiges Pathos getauscht, was den zweiten Teil leider in den Schatten seines Vorgängers treten lässt. Zwar finden sich abermals einige tolle Sequenzen und amüsante Szenen, in seiner Gesamtheit enttäuscht diese Live-Action-Verfilmung jedoch.
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