Inhalt
Manchen Lehrern ist alles sch…egal. Elizabeth zum Beispiel. Sie hat ein loses Mundwerk, kennt keine Skrupel und ist für ihren Beruf völlig ungeeignet. Sie trinkt, ist meistens high und kann es kaum erwarten, sich nach oben zu schlafen und einen reichen Sugar Daddy zu heiraten, damit sie endlich ihren lästigen Tagesjob hinschmeißen kann, bei dem sie allen ohnehin nur etwas vorgaukelt. Als ihr Verlobter sie sitzen lässt, wirft Elizabeth ein Auge auf einen ebenso vermögenden wie attraktiven jungen Vertretungslehrer. Allerdings muss sie um dessen Aufmerksamkeit mit Amy, einer bei allen sehr beliebten Kollegin, buhlen. Gleichzeitig muss Elizabeth die hartnäckigen Avancen eines sarkastischen und überaus respektlosen Sportlehrers abwehren. Die Folgen von Elizabeths hemmungslosen und skandalträchtigen Intrigen sorgen dafür, dass ihre Schüler und Kollegen, sowie nicht zuletzt sie selbst, einige Lektionen fürs Leben lernen, die sich gewaschen haben.
Kritik
Lasst die Schuluniformen stecken, die werden hier nicht gebraucht. Regisseur Jake Kasdan („Nix wie raus aus Orange County“) veröffentlicht mit seinem Film „Bad Teacher“ eine unkonventionelle Komödie, bei der Spießigkeiten außen vor gelassen werden und welche frei von jeglicher Moral ist. „Bad Teacher“ will, Hollywood untypisch, weder eine unterschwellige moralische Botschaft übermitteln, noch irgendeine Vorbildfunktion ausüben, und schafft damit erfrischendes Kino.Elizabeth Halsey (Cameron Diaz) ist nebenberuflich Lehrerin. Denn hauptberuflich ist sie eher eine Frau auf der Suche nach einem reichen Kerl, um ihre Nebentätigkeit endlich ganz aufgeben zu können. Hätte sie ihr Verlobter kurz vor der Hochzeit nicht sitzen gelassen, wäre sie ihr Lehrerdasein schon längst wieder los. So muss sie sich, sehr zu ihrem Leidwesen, erneut mit den anstrengenden Gören auseinandersetzen. Dementsprechend nimmt Elizabeth ihre Vorbildfunktion nicht allzu ernst. Sie flucht, sie raucht ab und zu den ein oder anderen Joint, sie trinkt, sie schläft im Unterricht.
Elizabeth ist für den pädagogischen Beruf als Lehrer also alles andere als geeignet. Somit nimmt sie die Jagd wieder auf und findet in dem wohlhabenden Vertretungslehrer Scott Delacorte (Justin Timberlake) ein neues Opfer, während Annäherungsversuche von mittelmäßig verdienenden Sportlehrern steinhart abgeschmettert werden.Für die Rolle der fluchenden und sprücheklopfenden Elizabeth Halsey hätte man sicher niemand besseren finden können als Cameron Diaz. Sie macht sich die Rolle zu eigen und bringt diese Figur so sympathisch rüber, dass man ihre Probleme, die eigentlich keine sind, auf verschrobene Art sogar nachvollziehen kann. Normalerweise eher in niedlichen Rollen mit ihrem süßen Lächeln zu sehen, hat sie hier keine Scheu und sogar merklich Freude daran, eine obszöne und nicht immer attraktive Seite von sich zu zeigen.Auch Sportlehrer Russell Gettis (Jason Segel) zählt eher zu den untypischen Lehrern. So lässt er es sich nicht nehmen, bei einer Abschlussfeier lieber einen Joint zu rauchen, statt seiner Aufsichtspflicht nachzukommen.
Jason Segel, den man aus der bekannten Serie „How I met your Mother“ kennt, ist wohl der sympathischste Charakter und glänzt als die coolste Nebenrolle im ganzen Film.Zusätzlich überrascht Justin Timberlake mit seiner Darstellung. Anfangs in der Rolle des ansehnlichen und charmanten Vertretungslehrers kippt dieser Schein jedoch schnell um. Je länger wir diesen Charakter zu sehen bekommen, desto unangenehmer wird er. Justin Timberlake hat keine Probleme damit, sich selbst auf's Korn zu nehmen und alles andere als seine Schokoladenseite zu zeigen. Er verkörpert eine Figur, die so manch schwärmendes Mädchen vor den Kopf stoßen wird und eventuell dafür sorgt, dass es sich nach einem neuen Objekt der Begierde umschauen wird.Generell werden die Figuren und Charaktere sehr überspitzt und karikativ dargestellt. Die Lehrer auf dieser Schule sind peinlich, lächerlich und laden des öfteren zum Fremdschämen ein. Allen voran die überdrehte und überkorrekte Lehrerin Amy Squirrel, überzeugend dargestellt von Lucy Punch, welche eindeutig nicht mehr alle Tassen im Schrank hat und sich einen Machtkampf mit Elizabeth liefert.
Das Drehbuch von Gene Stupnitsky und Lee Eisenberg ist mit schrägem Humor gefüllt und lässt die Gags nicht lange auf sich warten. Vor allem lebt dieses durch den makaberen Spott, die Schlagfertigkeit und sehr direkte Art der Protagonisten. Dennoch wurden auch hier wieder Witze eingebaut, die teilweise alt und ausgelutscht sind und es somit an Kreativität mangeln lassen. Zusätzlich ist der Humor teilweise etwas grenzwertig. Wenn beispielsweise einem Schüler bei jeder falschen Antwort ein Basketball von dem Lehrer an den Kopf geworfen wird, wird das nicht jeder lustig finden. Wer jedoch auf eine ordentliche Prise Galgenhumor steht, kann mit diesem Film nichts falsch machen. Hierbei wäre noch zu empfehlen, wenn möglich, sich den Film in der Originalversion anzusehen, da viele Witze so nicht wirklich zu synchronisieren sind.
Fazit
„Bad Teacher“ ist eine gelungene Komödie geworden, welche zu überraschen weiß und ohne Moralpredigten auskommt. Sozialkritik hin oder hier, die wird hier nicht benötigt. Wer das Thema zwischen Schüler und Lehrer jedoch ernst nimmt, sollte um diesen Film einen Bogen machen. Alle anderen hingegen werden mit den teilweise sehr bösen Sprüchen und Handlungen ihren Spaß haben.