Inhalt
Eine riesige Alien-Spinne entkommt aus einem Hochsicherheits-Labor und terrorisiert die Stadt Los Angeles. Als ein massiver Gegenschlag des Militärs missglückt, liegt das Schicksal aller Einwohner in den Händen eines Teams von Wissenschaftlern. Diese Gruppe begleitet ein cleverer und erfahrener Kammerjäger, um die Kreatur zur Strecke zu bringen...
Kritik
Das Riesen-Spinnen, auch trotz eines recht hohen Budgets, nicht gerade für gute Filmqualität stehen, bewies zuletzt eindrucksvoll das Desaster "Spiders" (hier auch als "Spider City" bekannt) von Regisseur Tibor Takács. Doch auch abseits von solchen Katastrophen, dürfen die "kleinen" Monster förmlich in regelmäßiger Tradition das Tor zur Trash-Hölle aufstoßen ("Arachnoquake", "Camel Spiders"). Tier-Horror ist eben gerade angesagt, und während Haie, Krokodile oder gar Piranhas sich vor Filmen kaum noch retten können, sind es eben dann auch Mal die Spinnen, die sich auf die Jagd auf Menschenfleisch begeben dürfen. Nun folgt also mit "Big Ass Spider", der dieses Jahr bereits auf dem Fantasy-Filmfest zu sehen war, ein weiteres dieser Schmuckstücke, die auf die uralte Angst vor Krabbeltiere setzt. Doch anders als seine Konkurrenten, weiß Regisseur Mike Mendez ("The Gravedancers - Ruhe nicht in Frieden") ganz genau, welche Art von Werk er denn eigentlich verkaufen möchte: Nämlich puren Trash. Und während so bei anderen Vertretern des Genres bierernste Schauspielkunst in lächerlicher Laiendarstellung untergeht, gibt es hier eben gleich eine übertriebene Komödie, die sich nur am Rande überhaupt noch ernst nehmen möchte. Ein weiser Weg, der neben "Manborg" kurzerhand einen der besten Trasher des Jahres offenbart.
Allerdings liegt dies nicht nur an der übermäßig humorvollen Inszenierung, samt passenden schrägen Dialogen, sondern vor allem an Greg Grunberg ("Heroes"), der hier eine der ironischsten Leistungen seiner Karriere hinlegt. Als professioneller Kammerjäger, ist ihm keine Situation zu gefährlich, kein Job zu schmutzig und eben keine Spinne zu klein. Sein herrlich naiver Weg vom Niemand zum absoluten Superhelden, ist einfach so herrlich absurd, dass hier ein Gag-Feuerwerk einfach vorprogrammiert ist. Doch erst in Kombination mit seinem Schützling Jose Ramos (gespielt von Lombardo Boyar) als pseudo-mexikanischer Robin an der Seite von Spider-Batman, ergibt eine Chemie, welcher man sich kaum erwehren kann. Natürlich muss man hierbei das Genre lieben, Trash als solches akzeptierten und vor allem ironische Pointen auch als solche erkennen. Doch wer sich auf die 80 Minuten Achterbahnfahrt des Wahnsinns einlässt, bekommt trashiger Unterhaltung par excellence. Von rockiger Musik, einer teils schon lächerlichen aber saukomischen Fahrstuhlszene über einem blutigen Amoklauf einer Riesen-Spinne, gibt es hier alles, was das Genre-Herz begehrt.
"Ok, so what’s the Plan Alex?"
"Stop the Spider, save the City and kiss the girl"
"Oh good, any Idea how to do that?"
"No
Natürlich bleiben Klischees übrig und auch Stereotype gibt es weit und breit in "Big Ass Spider". Dennoch versucht Regisseur Mike Mendez etwas mit den Erwartungen seiner Zuschauer zu spielen und ihnen an vielen Stellen dennoch genau das zu liefern, was sie wollen. Die Story ist hierbei selbstverständlich vollkommener Humbug und abseits jeglicher Logik, doch wenn Alex eisern dem Militär die Strategie der Spinne erläutern möchte (sie zieht sich einsam in ein Menschenleeres Gebiet zurück) und sie daraufhin Lautstark durch Los Angeles zieht, ist ein Lachen unvermeidlich. In Sachen Schauspielkunst bietet das Spinnen-Chaos ebenfalls nichts herausragendes, jedoch sind sich alle bewusst, welche Art von Film hier inszeniert wird. Und so geben gerade Ray Wise als Major Braxton Tanner sowie Serien-Star Patrick Bauchau ("Pretender") als Lucas ihr bestes, um so absurd wie möglich zu wirken. Wer also auf Spider-Trash in seiner besten Form steht, wird hier sein Meisterwerk finden.
Fazit
"Big Ass Spider" ist ironischer, selbstverherrlichender, überzogener sowie äußerst humorvoller Spinnen-Trash und somit in seinem Genre neben "Arac Attack" ganz klar einer der besten Vertreter. Gerade die gelungene Darstellung von Greg Grunberg sorgt dafür, dass Fans voll auf ihre Kosten kommen und mit einem netten Bier sowie einer kleinen Portion Affinität für das herrliche Spinnenreiben, eine Sichtung nicht bereuen werden.
Autor: Thomas Repenning