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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Zoë Bell (Django Unchained, The Hateful 8), die sich als Stuntwoman in Quentin Tarantinos größten Erfolgen (Kill Bill: Vol. 1+2, Death Proof, Inglourious Basterds) einen Namen machte, brilliert mit einer virtuosen Action-Performance. Die Kriegsfotografin Avery Taggert (Zoë Bell) hat sich durch ihre schonungslos ehrlichen Bilder einen guten Ruf erarbeitet. Als sie mit einer Gruppe von Missionaren im kolumbianischen Dschungel ankommt, die von dem beliebten und charismatischen Spanier, genannt "El Guero" angeführt wird (gespielt vom OSCAR®-nominierten Filmemacher Nacho Vigalondo), wird sie mit einem Konflikt konfrontiert, der brutaler ist, als alles, was sie bisher fotografiert hat. Eines Nachts bannt sie eine furchtbare Gräueltat El Gueros auf Film. Ein Bild mit dem Potential El Guero zu vernichten. Wohlwissend, dass der Psychopath mit allen Mitteln versuchen wird, Foto und Fotografin zu eliminieren, flieht Avery in den unwirtlichen Dschungel. Lediglich mit ihrer Kamera bewaffnet, versucht sie den Missionaren zu entkommen. In ihren Machenschaften gestört, zeigen diese ihr wahres Gesicht als brutale Guerillas.

Kritik

Dank Quentin Tarantino wurde Stuntfrau einem breiterem Publikum bekannt. In Death Proof - Todsicher spielte sie sich quasi selbst und legte sich mit Kurt Russell alias Stuntman Mike an. Danach sah man Bell immer wieder in kleinen Rollen bei Tarantino, was mit dafür sorgte, dass andere Filmemacher sie auch ihren Werken einbaute. So wie , der die gebürtige Neuseeländerin zur Helden in seinem Exploitator Raze machte. Mit Camino arbeiten die beiden wieder zusammen und erneut steht der Kampfeswille einer Frau im Fokus der Geschehnisse. Diesmal allerdings nicht zusammengehalten durch reinrassige Elemente des Exploitations-Kinos, sondern durch eine simple Survival-, bzw. Eine-gege-Alle-Attitüde.

Was Camino dabei wirklich auszeichnet ist seine meditative Ebene. Immer wieder spielt Regisseur Waller mit Formen und Farben, erhebt Interesse an der Geometrie der Natur und lässt darin dann Bell einen unfairen Kampf gegen eine Übermacht von Verfolgern ausrichten. Verstärkt wird diese ästhetische Vorgehensweise durch den Soundtrack. Dieser poltert sich durch vitale Ethno-Rhythmen durch denn Film und verleiht ihm stilistisch einen wunderbar vielseitigen Anstrich.

Doch letztlich ist Camino eben doch Hausmannskost. Hausmannskost der rohen Art. die Scharmützel zwischen der flüchtigen, wehrhaften Fotojournalisten und ihren Verfolgern sind frei von artistischer Raffinesse, dafür vollends aufgepumpt mit Atemlosigkeit und Brutalität. Die Bilder der Gewalt stehen damit zum krassen Kontrast zu den beruhigenden Naturaufnahmen, was Camino durchaus einen gewissen Reiz zukommen lässt.

Doch dieser erlöscht mit zunehmender Laufzeit. Regisseur Waller ruht sich nämlich etwas zu sehr darauf aus und es gelingt ihm nicht die Intensität der ersten Action-Momente aufrecht zu erhalten oder sogar noch zu steigern. Nach guter einer Stunde versackt Camino in einer Spirale der Wiederholungen. Dass der spanische Regisseur und Darsteller Nacho  Vigalondo einen Widersacher mimt, der zwischen Kalkül und Wahnsinn pendelt, reßt den Karren da leider nur geringfügig aus dem Dreck und da Waller sich mehr auf seine Heldin fokussiert, die leider nun einmal von einer überzeugenden Kämpferin,, nicht aber einer vollends überzeugenden Darstellerin gespielt wird, hinterlässt das brutale Survival-Drama letzten Endes eher einen abgeschmackten und redundanten Eindruck.

Dennoch lässt sich festhalten, dass Waller mit seinem B-Movie etwas gelungen ist, was 2016 in diesem Sektor sträflich vernachlässigt wurde, nämlich denn Versuch aus reinem Adrenalinkino mehr herauszuholen als Action  und Blut. Dass Heldin Bell dazu weder als unbesiegbare Amazone, noch als ewig schreckhaftes Püppchen inszeniert wurde, ist ein weiterer Pluspunkt dieses Films, der vermutlich für Actionfans zu wenig Fleisch auf den Rippen hat und für cineastische Gourmets nie ein befriedigendes Level erreicht. Wer genau dazwischen sich wohl fühlt, dürfte mit Camino zufrieden sein, diesem Film der Extreme zwischen den Extremen.

Fazit

Hartes Survival-Abenteuer mit einigen durchus kunstvollen Momenten und einem starken Soundtrack. Dahinter steckt aber nur ein gewöhnlicher Exploitator, der versucht mehr zu sein, als er ist. Insgesamt ein annehmbares Vergnügen im B-Movie-Bereich.

Kritik: Sebastian Groß

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