Inhalt
Der Waisenjunge Pinky geht mit Captain Säbelzahn auf eine abenteuerliche Reise über die Weltmeere in das Königreich Lama Rama, wo sie einen Schatz und die Antwort auf die Frage finden wollen, wer Pinkys Vater ist.
Kritik
Käpt’n Säbelzahn ist hierzulande ja eher unbekannt. In seiner Heimat Norwegen und generell in Skandinavien sieht das ganz anders aus. Dort ist der von Terje Formoe geschaffene Held in zahlreichen Kinderbüchern, Fernsehserien, Computerspielen und einem Animationsfilm aus dem Jahr 2003 vertreten. Sogar einen thematisch passenden Erlebnispark gibt es. Mit „Käpt’n Säbelzahn und der Schatz von Lama Rama“ versucht man nun, den Piraten auch international bekannter zu machen. Beim norwegischen Filmfestival konnte der Käpt’n in diesem Jahr einen Preis für die besten visuellen Effekte einheimsen. Nominiert war er außerdem als bester Kinderfilm. Zeit also, mal einen genaueren Blick durch das Fernrohr zu riskieren.
Dabei herausgekommen ist ein kindgerechtes Piratenabenteuer, bei dem auch Erwachsene ihren Spaß haben dürften. Kyrre Haugen Sydness erinnert mit seiner Perücke und der blass geschminkten Haut zwar eher an Dustin Hoffmans Interpretation des ikonischen Captain Hook, die Macher hinter dem Film bezeichnen ihr Werk aber lieber als „Fluch der Karibik“ für Kinder. Die Hauptdarsteller hier sind deutlich jünger und auch das Thema der Piraten an sich wird mit einer Menge Humor vermittelt. Hier wird niemand brutal gemeuchelt, stattdessen wird fast schon vorsichtig mal mit dem Säbel gepiekt. Am Ende geht es vor allem um Loyalität und Freundschaft und die Feststellung dass es manchmal das Größte ist, wenn man etwas zu lachen hat.
Vinjar Pettersen als Pinky ist aufgeweckt und sympathisch, und man fiebert schnell mit ihm mit und wünscht ihm, dass er ein Teil der illustren Piratencrew wird und Antworten auf seine zahlreichen Fragen bekommt. Schön ist auch der Versuch weibliche Figuren im Film unterzubringen, die mit auf den Schiffen unterwegs sind und den Piratenmännern in nichts nachstehen. Hier werden keine Zuschauer ausgegrenzt, stattdessen kann sich jeder mit den Piraten identifizieren. Der Award für die Special Effects ist dann ebenfalls durchaus verdient, denn die muntere Piratenparty kann sich visuell wirklich sehen lassen. Bei dem bisherigen, immensen Erfolg des Films sind weitere Teile sicher nur eine Frage der Zeit. Wenn diese genauso spaßig und inspiriert ausfallen, dann haben auch die jüngeren Zuschauer endlich angemessene Piratenabenteuer. Wünschenswert wäre es.
Fazit
„Käpt’n Säbelzahn und der Schatz von Lama Rama“ richtet sich mit einer guten Portion Humor und einer spannenden Geschichte vor allem an die Zuschauer, die für „Fluch der Karibik“ noch zu jung sind. Erfrischender Humor und liebevoll ausgearbeitete Figuren sorgen dafür dass nicht nur junge Zuschauer hier ihren Spaß haben werden.
Autor: Sandra Scholz