7.1

MB-Kritik

Coherence -Nichts ist Zufall 2013

Sci-Fi, Thriller – USA, UK

7.1

Emily Baldoni
Maury Sterling
Nicholas Brendon
Elizabeth Gracen
Hugo Armstrong

Inhalt

Alarm schlagende Smartphones kündigen in "Coherence" einen Kometen an, der für einige Stunden sehr dicht an der Erde vorbeifliegt und dadurch eine Raum-Zeit-Anomalie hervorruft. Oder wurde Em und ihren Freunden, welche sich gerade zum Dinner zusammengefunden haben, bewussseinserweiternde Substanzen untergemischt? Schon bevor der kosmische Ausnahmenzustand eintritt, wird wüst über die Auswirkungen des Himmelskörpers spekuliert. Die Nacht nimmt nicht nur eine, sondern gleich dutzende unvorhersehbare Wendungen: Auf einen Stromausfall folgen Erkundungstouren in der Nachbarschaft und eine schockierende Erkenntnis, welche das einzige noch beleuchtete Haus in der Straße bereithält. Darüber hinaus beginnen sich an den vier Paaren gewisse Verhaltensauffälligkeiten zu zeigen.

Kritik

Zuvor nur im TV-Bereich und an Kurzfilmen beteiligt, legt James Ward Byrkit mit seinem Erstlingswerk "Coherence" gleich einen Glanzstart hin, womit er im Sci-Fi-Genre ordentlich mitmischt. Mit seinem relativ kleinen Budget kann sich "Coherence" zwar nicht mit optischen Krachern a la "Edge of Tomorrow" messen, daher legt er seinen Schwerpunkt geschickt auf die Handlung. Somit braucht "Coherence" nicht viel mehr als acht Darsteller, die sich knapp 90 Minuten fast ausnahmslos in einem Raum befinden und das Mysterium, welches sich hier sehr bald manifestiert, zu enträtseln versuchen.

"Coherence" gehört zu den Filmen, die den Zuschauer die ganze Zeit über zum mitdenken anregen. Neue Phänomene treten auf, die einzelnen Personen verhalten sich immer merkwürdiger und mehrere Puzzlestücke warten darauf, zusammengefügt zu werden. Das weckt Interesse und hält die Spannung hoch, so dass es innerhalb des Kammerspiels nur selten zum Leerlauf kommt. Sicherlich hätte James Ward Byrkit, der zugleich das Drehbuch geschrieben hat, "Coherence" noch weitaus komplexer gestalten und für einen wahren Mindfuck à la "Inception" sorgen können, womit er sich letzten Endes ein wenig zurückgehalten hat, doch ändert das nichts an der Tatsache, dass "Coherence" eben doch zahlreiche interessante Fragen aufwirft, die auch nach Filmende noch weiterführende Gedankengänge zulassen.
Am besten funktioniert "Coherence" mit möglichst wenig Vorwissen, damit all die unerwarteten Entwicklungen innerhalb der Handlung sowie der Charaktere ihre volle Wirkung zeigen. Daher soll nun auch gar nicht mehr weiter auf die Handlung eingegangen werden. Zurücklehnen und genießen.

Alle acht Darsteller wissen in ihren Rollen zu überzeugen. Anhand gut geschriebener Dialoge und der Reaktion der Charaktere allein wird effektiv für eine dichte Atmosphäre gesorgt. Man sieht nicht viel von Außerhalb des Hauses, doch spürt man stets die Bedrohung. Damit schafft "Coherence" gekonnt und mit einfachsten Mitteln, glaubhaft rüberzukommen. Mit ein wenig Glück, reichlich Mundpropaganda und einem hoffentlich noch besserem weltweitem Marketing könnte "Coherence" es irgendwann schaffen, seinen Platz an der Seite anderer kleiner, kultiger Sci-Fi-Filme wie "Donnie Darko" oder "Primer" finden. Es sei ihm in jedem Fall gegönnt.

Fazit

"Coherence" schafft es mit einfachen Mitteln, allein durch seine interessant gestrickte Handlung, den gut geschriebenen Dialogen und seinen gekonnt agierenden Darstellern, sowohl Spannung als auch eine dichte Atmosphäre aufzubauen. Minimalistisches Sci-Fi-Kino, das Spaß macht!

Autor: Sebastian Stumbek
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