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Inhalt

Ein erfolgreicher Werbeprofi aus New York erlebt eine furchtbare persönliche Tragödie, woraufhin er sich aus dem gesellschaftlichen Leben komplett zurückzieht. Seine Kollegen schmieden einen drastischen Plan, um ihm bei der Bewältigung dieser Krise zu helfen.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Einst war Will Smith so sehr auf die Rolle des Sonnyboys eingestellt, dass seine ersten Gehversuch im dramatischen Bereich für echte Furore sorgte, obwohl der Fresh Prince bereits vor seinem großen Durchbruch in Das Leben - ein Sechserpack bewies, dass er auch im ernsten Fach überzeugen kann. Doch auf der großen Hollywood-Bühne haben solch kleine Filme natürlich keinen wirklichen Stellenwert und so tingelt Smith seit einigen Jahren zwischen den Welten. Mal lustig und cool wie in Men in Black oder Hancock, dann wieder ernst und traurig wie in Erschütternde Wahrheit. Mit Verborgene Schönheit bedient er nun wieder die zweite Kategorie und schenkt uns damit einen Film, der mehr bietet als bloßes Gezerre an den Tränensäcken des Publikums.

Um Missverständnisse gleich auszumerzen: Verborgene Schönheit ist kein guter Film. Eigentlich ist es sogar ein sehr schrecklicher. Aber es ist ein Werk, dessen Versagen so vielschichtig und komplex erscheint, dass er dadurch fast schon wieder empfehlenswert wird. Da hier keine großen Spoiler enthüllt werden sollen, ist es schwer genau darauf einzugehen, warum der Film von Regisseur David Frankel (Der Teufel trägt Prada) und Drehbuchautor Allan Loeb (Meine erfundene Frau) so missraten ist. Es darf aber darauf hingewiesen werden, dass Verborgene Schönheit alleine von seiner Aussage so abgefeimt, hinterhältig und gemein ist, dass es einen erschaudern lässt. Gewiss, der Film selbst kleidet seine Botschaft (kurz: Es ist okay Freunde zu manipulieren, wenn es einem selbst hilft) in Kitsch und Gloria, das ändert aber nun mal nichts an ihrer Existenz.

Der Umgang des Films mit den Themen Trauer und Freundschaft ist teils so beachtlich diffus und über-stilisiert, dass man dem ganzen Humbug eine gewisses Amüsement nicht absprechen kann. Alleine die Geschichte wirkt so wunderbar-elendig kaputt konstruiert und zusammengezimmert, dass Kopfschütteln und Lachen sich fast die Waage halten. Dazu kommen noch Dialoge, die in jedem Glückskeks besser aufgehoben wären.

Übrigens sollten sich Fans des Trailers gut überlegen, ob sie Verborgene Schönheit ansehen – zumindest im Kino. Der Trailer gibt die Geschichte des Films, ähnlich wie der Trailer von Passengers, nämlich absolut falsch und irreführend wieder.

Aber das ist sicherlich nichts Neues. Genau so wenig wie das tolle Ensemble des Dramas, dass sich durch die krude Handlung mimt und wohl dafür sorgt, dass viele den Film für ein grandioses Werk halten. Aber selbst Könner wie Edward Norton, Helen Mirren oder Kate Winslet retten hier nichts. Das Narrative, mit all seinen Fehlern und teils herrlich unfreiwillig schrägen Momenten sorgt dafür.

Zu den Versäumnissen des Films zählt u.a. dass er sich trotz allem unglaublich ernst und wichtig nimmt und dass er dem Publikum Emotionen abverlangen will, ohne wirklich etwas dafür zu tun. Da kann Will Smith mit tränennassen Augen und suizidalen Trotzblick noch so verbissen nachts durch den Gegenverkehr von Manhattan radeln, wenn der Film seinen Zuschauern niemals offenbart, wie sein Leben vorm tragischen Tod seiner Tochter war, welche erfüllenden Momente er mit ihr hatte, wirken solche Szenen einfach nur wie das Abhaken einer To-Do-Liste.

Das Rigide wird vom Film gegen Ende allerdings gebrochen und zwar gleich mit einer Reihe von Plot-Twists, deren Kaltschnäuzigkeit mit ein Grund dafür sind, warum Verborgene Schönheit ein Film ist, dessen Versagen so wunderbar absurd und faszinierend ist, auch weil diese die Formung der absolut widerwärtigen Aussage des Films vollenden. Ob es 2017 einen interessanteren schlechten Film aus der Traumfabrik geben wird? Vermutlich nicht.

Fazit

Wow! Der Film ist furchtbar, aber gleichsam auch faszinierend. Seit langem gab es keine so böse (wenn wohl auch unbeabsichtigt) Hollywood-Produktion mehr im Kino zu sehen. Ein Drama, als hätte M. Night Shyamalan „Sieben Leben“ inszeniert. Seltsam aber wahr: „Verborgene Schönheit“ versagt so grandios, dass ihm eine unerklärliche Faszination anhängt. Eine empfehlenswerte Erfahrung, aber kein empfehlenswerter Film.

Kritik: Sebastian Groß

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