Willkommen auf der dunklen Seite des Kinos! Morgen präsentieren wir euch die besten Kinostarts, aber hey, am 25. Dezember 2017, sind erst einmal die Kinofilme des Jahres dran, die laut Moviebreak-Wertung zum Bodensatz des Kinojahres gehören. Natürlich stellt sie die da Frage, ab wann ein Film enttäuschend und ab wann er richtig mies ist. Wir haben uns dazu entschieden jeden von uns bewerteten Kinostart 2017 in die Liste aufzunehmen, der unter 3 Punkte erreicht hat. Anders ausgedrückt: Jeder Film der dieses Jahr ins Kino kam und von uns zwischen 0 und 2,5 Punkten abgestraft wurde, befindet sich in der unteren Liste.
Was waren eure Flops des Kinojahres 2017 und gibt es in unserer Liste den ein oder anderen Film, den ihr vielleicht gar nicht so verkehrt fandet?
Wer eine steif vorgetragene Bibelgeschichten haben will, dem sei der Gang in eine dafür zuständige Kirche empfohlen. Das ist sogar kostenlos und dürfte trotz allem stimmungsvoller sein als "Bo und der Weihnachtsstern".
Statt eines kontrastreichen Abbilds des streitbaren Künstlers liefert Tucci von Zigarettenrauch umnebelte Filmfloskeln: „Mein Bruder kann nur glücklich sein, wenn er völlig verzweifelt und unbequem in jeder Hinsicht seines Lebens sein darf“, „Ich bin neurotisch!“, „Porträts sind sinnlos“ Letztes zumindest trifft es auf filmischer Ebene.
Einfallslose Animationen illustrieren eine platte Handlung voll Lücken und altbackener Klischees. Die Slapstick-Einlagen der Häschen mögen die Jüngsten im Kinosaal noch amüsieren. Bei den Älteren weckt die Mischung aus Heimat- und Artidealen unangenehme Erinnerungen an braune Paradigmen über Leibesertüchtigung und Eugenik.
Geiz mag im Elektrofachhandel geil sein, bei diesem Film aus Frankreich erweist er sich aber als komödiantische Luftnummer. Schuld daran ist eine absolut inkonsequente Entwicklung der Erzählung sowie der Hauptfigur. Nicht nur Geizhälse können sich die Kosten für eine Kinokarte hier sparen.
Die erste Leinwandadaption der populären Romanreihe hebt sich einzig durch die renommierte Besetzung von einem belanglosen TV-Krimi ab. Neben glaubhaften Protagonisten fehlt es der uninspirierten Inszenierung besonders an Schauwerten und Stimmung. Der hölzerne Einsatz von Splatter verstärkt nur den Eindruck, dass Regisseur Alfredson sein Werk scheinbar schließlich selbst kaum noch ernst nahm.
"Wish Upon" ist nicht wirklich innovativ, kreativ, blutig, gruselig oder interessant. Ferner kann man ihn als absolut austauschbare Genrekost bezeichnen, welche definitiv auf ein sehr junges Publikumzugeschnitten ist. Schlussendlich nur was für absolute Genre-Neulinge.
Einst war die „Bullyparade“ ein Synonym für frischen, frechen und teils freigeistigen Witz. Davon übrig geblieben ist über die Jahre der Ausschlachtung und Gewöhnung scheinbar nicht mehr als „Bullyparade – Der Film“ und dieser erweist sich sich wiederum als Synonym für ausgemergelten Humor, der verwesend am Galgen baumelt.
Während bei Moverman getafelt wird, wurde bei Reza gekotzt. Genau danach ist einem nach dem prätentiösen Seelenschmeichler für die weiße Elite zumute. Welche Ironie – wenn auch nicht die des Regisseurs – dass sein salbungsvolles Drama tatsächlich Scheinheiligkeit enthüllt: nämlich die eigene.
Der zweite Teil der Fifty Shades of Grey Reihe stellt weder eine Verbesserung, noch eine Verschlechterung zum ersten dar. Wer also trotz der erheblichen qualitativen Defizite und der prüden, vor Kitsch und Melodrama triefenden Geschichte bisher Spaß am Franchise hatte, der wird auch mit Gefährliche Liebe auf seine Kosten kommen.
„Happy Burnout“ will gerne mit dem Thema psychische Erkrankung befassen, versucht aber die Seiten, die man nicht publikumswirksam romantisieren kann, auszusparen. Ein wenig so wie jemand der stolz damit hausieren geht, dass er für hungernde Kinder gespendet hat, aber jedes Mal die Augen verschließt, wenn er wirklich eines sieht.
Europäisches Kino kann frisch, gewagt und belebend sein. Es kann aber auch bleiern, gestrig und qualvoll starr daher kommen. „Ein Kuss von Béatrice“ gehört zur zweiten Kategorie.
Der lächerlich hochtrabende und zugleich übelst hingeschluderte Jack-the-Ripper-Abklatsch spielt im Milieu der Burleske, ohne zu realisieren, dass er selbst kunstloses Schmierentheater ist. Darin fähige Akteure sehen zu müssen, macht die Pein noch peinlicher.
Wer das Buch von Jan Weiler mochte, sollte lieber zur TV-Serie greifen. Die war zwar auch nicht das Gelbe vom Ei, bot dafür aber bessere Figuren, eine stimmigere Inszenierung und vor allem versuchten die Macher dort mehr zu erreichen, als ein plumpes Lustspiel zu sein, mit dem Niveau eines Bauerntheaters.
Das Setting: TUI-Katalog. Die Kostüme: Quelle-Katalog. Und die Dialoge? „I'm an animal! I'm wild, I move!“, „Deep inside I'm serious“. Die grau meliert-männliche Zielgruppe hört man im Berlinale-Palast dann auch klatschen. Sonst niemanden.
Wow! Der Film ist furchtbar, aber gleichsam auch faszinierend. Seit langem gab es keine so böse (wenn wohl auch unbeabsichtigt) Hollywood-Produktion mehr im Kino zu sehen. Ein Drama, als hätte M. Night Shyamalan „Sieben Leben“ inszeniert. Seltsam aber wahr: „Verborgene Schönheit“ versagt so grandios, dass ihm eine unerklärliche Faszination anhängt. Eine empfehlenswerte Erfahrung, aber kein empfehlenswerter Film.
Die durchweg formalistischen Bilder sind bestenfalls Vorabendserien-Niveau, die reißerische Story noch weit darunter. Der psychologisch und dramaturgisch gleichermaßen unglaubhafte Plot verrät sich durch die von Voyeurismus und Sexismus bestimmte Perspektive früh als Macho-Phantasie, die durch ihr pseudo-feministisches Getue noch ätzender wird.
"A Bad Moms Christmas", so der Originaltitel des humor- und einfallslosen Sequels, ist tatsächlich eine böse Bescherung: für Mütter, die Akteurinnen, die Zuschauer und alle, die sehnlichst wünschen, US-Feiertagskomödien mögen sich endlich aus der Spießerecke wagen. Zum Abschluss noch zwei Fragen: Wie hat Carlas Mutter in der Nacht von Heiligabend einen seriösen Job gefunden und wo ist das Kamel?
„Emoji - Der Film“ ist nicht mehr als eine Zelebrierung von Kommerz und Technik. Anders ausgedruckt: Dieser Film hat keine Liebe im Bauch, sondern nur die Ergebnisse der letzten Trend-Forschung.
Die exzellente Hauptdarstellerin und der dynamische Soundtrack kämpfen vergebens gegen eine faserigen Erzählung. Deren archaisches Dogma steht in grellem Kontrast zu der experimentellen Inszenierung, die ebenso konfus wirkt wie die Titelfigur.
Etwas Gutes hat das Regiedebüt von Hallie Meyers-Shyer: Ihre nächsten Filme können eigentlich nur besser werden, als diese edelkitschige Plastik-Komödie, die so lebensfern wie steril daher kommt.
Wie es "Rings" in die Kinos geschafft hat ist fraglich. Es handelt sich hierbei um eine spannungslose, sinnfreie und völlig überflüssige Fortsetzung, welche maximal eine unterdurchschnittliche Kopie des Remakes ist.
„The Belko Experiment“ ist bislang der zynischste, menschenverachtendste Film des Kinojahres 2017. Mit abstoßender Freude am puren Töten zelebrieren Regisseur Greg McLean und Drehbuchautor James Gunn Kopfschüsse, Genickbrüche, Messerstiche und andere Todesarten, während selbst die wenigen Figuren, die einigermaßen Charakter erhalten, von einem Moment auf den anderen für den zynischen Effekt geopfert werden. Ein gewaltgeiles Debakel, um das man besser einen großen Bogen macht.
„Fack ju Göhte 3“ tut so, als ob er wichtige Themen ansprechen würde. Was er aber tut, ist sich bei diesen zu bedienen, um sich teils genüsslich über die Opfer lustig zu machen. Da werden orientierungslose Jugendliche, die im Selbstmord einen Ausweg suchen, schon mal mit dem Begriff „Suizid-Fotzen“ verhöhnt und jede Zuckung des Films, die darauf deuten könnte, dass er sich endlich einmal traut aus seiner Komfortzone ausbrechen, wird letztlich nur wieder umgeleitet, um noch mehr niederwertige Pointen zu entwerfen. „Fack ju Göhte 3“ ist nicht lustig. Er ist Wi-der-lich!
„Girls Trip“ ist laut, bunt, vulgär, unsympathisch, langatmig und – in aller Einfachheit ausgedrückt – saudumm. Ein Fest für alle die schon lachen, wenn sie die WörterPenis oderVagina hören.
Mel Gibson mag archaische Strukturen. Glaube und Armee findet er also sehr toll und beides zelebriert er unkritisch in diesem teils hochnotpeinlichen Drama, in dem sich Andrew Garfield mit Südstaatenakzent um den Verstand mimt. Ganz ehrlich, diese Produktion zielt so sehr auf das Publikum ab, das selbst widerlichste Kriegsmaschinerien wie "Wir waren Helden" gut findet, dass jedes Aufbäumen gegen den Film nur Zeit- und Energieverschwendung wäre. Deswegen in aller Kürze: Es ist ein schrecklicher Film!
Der anstrengende Protagonist des entwicklungsfreien Dramas sagt es selbst: „Nein, es gibt keine Bären. Dann hast du was Falsches gelesen. Im Norden von Norwegen gibt es keine Bären“ Er selbst sei ja nicht scharf auf lange Trips in die Wildnis mit Campen und so, kommentiert Arslan. Ist nach diesem Filmerlebnis keiner.
Wolltet ihr schon immer sehen, wie Sam Worthington mit Gott Teig knetet, mit Jesus freudig übers Wasser läuft und mit dem heiligen Geist Unkraut jätet um dem Mörder seiner Tochter zu verzeihen? Dann ist "Die Hütte - Ein Wochenende mit Gott" genau euer Ding. Sind euch allerdings vor Kitsch triefende Dialoge, hölzernes Schauspiel und eine Story so emotionslos wie Nicole Kidmans mit Botox vollgespritztes Gesicht zuwider, dann macht einen großen Bogen um dieses pseudoreligiöse Machwerk.
"Koxa" hat genau genommen keinen Plot jenseit von "Die Charaktere nehmen alle 20 Sekunden Drogen". Wenn diese Charaktere wenigstens ansatzweise ausgebaut oder sympathisch wären oder sie irgendeine Entwicklung durchmachen würden, könnte man die zusammenhangslosen Szenen noch als Milieustudie durchgehen lassen. Tatsächlich ist der "Film" aber nur eine Ansammlung von mäßig gespielten und schlecht gefilmten Anekdoten ohne Pointe.
Ob "Monster Trucks" am Ende tatsächlich der von Paramount erwartete finanzielle Flop sein wird, ist eigentlich komplett irrelevant. Viel wichtiger ist, was für einen furchtbaren Film das Studio hier auf die Kinobesucher losgelassen hat. Langsames Pacing, eine unspektakuläre Inszenierung und ein furchtbares Drehbuch sind dabei noch die geringsten Probleme dieses antifeministischen Machwerks. Ein Film, der eigentlich nicht existieren sollte.