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Homo Faber, Kurvendiskussion, Asbest in den Toiletten. An der Goethe-Gesamtschule herrscht Stress: Zeki Müller will Chantal, Danger, Zeynep und die anderen Schüler zum Abitur peitschen, doch die Chaosklasse ist wenig kooperativ, denn die nette Dame vom Berufsinformationszentrum hat ihnen die Zukunftsaussichten ordentlich vermiest. Nun erreicht das Frustrationslevel ganz neue Höhen, was sich in maximaler Leistungsverweigerung und Schülereskalation äußert. Kann Herr Müller auch Motivation? Direktorin Gudrun Gerster jedenfalls ist keine große Hilfe, seit sie mit dem Bildungsministerium im Clinch liegt und als letzte Gesamtschule des Bundeslandes mit Imageproblemen zu kämpfen hat, an denen die Problemschüler nicht ganz unschuldig sind. Wenigstens bekommt Zeki Müller Unterstützung von Neuzugang Biggi Enzberger, die ihm bei einem Antimobbing-Seminar aushilft.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

25 Monate nach Fack ju Göhte 2 kommt nun Fack ju Göhte 3 in die Kinos, der in der Werbekampagne vollmundig als Final Fack, also letzter Teil der Reihe, deklariert wurde. Ob dem wirklich so ist, wird sich zeigen. Wie heißt es so schön: Es gibt einen letzten Teil und es gibt einen letzten Teil. Nach der Sichtung von Fack ju Göhte 3 erweist sich das Final Fack aber vor allem als eines: eine gute Neuigkeit.

Bereits Teil eins, der seine Grundprämisse der amerikanischen Actionkomödie Der Diamantencop von 1999 entliehen hat, war nicht gerade eine wirklich clever durchdachte oder gar charmante Komödie. Teil 2 war dann noch ein weiterer Rückschritt, da Autor und Regisseur (Türkisch für Anfänger - Der Film) dazu überging, den Film in eine Relevanz zu kleiden, die ihm nicht passte. So wurde die Tsunami-Katastrophe von 2004 für öde Gags und Product Placement instrumentalisiert. Auch Teil 3 versucht nun wieder mehr zu sein, als eine Komödie ohne Hintergedanken. Noch mehr wie in den Vorgängern stehen die Sorgen und Nöte der Schüler im Fokus. Das ist nicht verkehrt, sogar sehr ehrenwert, doch wie Fack ju Göhte 3 hier zu Werke geht besitzt zum einen das humoristische Niveau einer zweitklassigen Gag-Show und zum anderen missbraucht der Film die Thematiken regelrecht.

Achtung! Die Kritik beinhaltet ab hier an einige Spoiler.

So ist es natürlich gut und wichtig, sich gegen Mobbing zu positionieren, nur nutzt Fack ju Göhte 3  die seelische und körperliche Misshandlung von Personen, um daraus steife, vorhersehbare und durch und durch flache Witze zu generieren. Klar darf der dicke Junge im Batman-Kostüm bei der großen Anti-Mobbing-Aktion die Herzen seiner Mitschüler erobern, aber zuvor lässt Bora Dağtekin ihn wie in einer schlechten Klamotte vom Dach springen (was er nicht freiwillig tut, sondern weil er psychisch dazu genötigt wurde). Ergebnis: Gebrochener Arm, Krankenhaus und eine Szene, in der sich der Film genüsslich darüber amüsiert, dass dieses Mobbing-Opfer gerne umarmt werden möchte.

Nicht falsch verstehen, es kann sehr gut funktionieren, wenn man mit Humor Themen Abseits des Feel-Good-Äquators behandelt und oft ist es sogar nützlich, wenn Fingerspitzengefühl fehlt, aber es muss stets ein ehrliches Interesse enthalten sein. Ein Verständnis für die Thematik und die Situation. Hier versagt Fack ju Göhte 3 komplett. Das liegt auch daran weil sich Dağtekin nie so wirklich dazu entscheiden kann, wie er seine Figuren anlegen soll. Sind es pure Übertreibungen auf zwei Beinen, oder doch echte Charaktere? Was nun auf der Leinwand zu sehen ist, ist halbgares Flickwerk.

Immerhin: Wurde Chantal (Jella Haase, 4 Könige) im zweiten Teil eine Hintergrundgeschichte verpasst, die sie zum Opfer erklärte, nur um das Ganze salopp fallen zu lassen, gibt es jetzt immerhin eine Vertiefung ihrer familiären Situation. Wobei Vertiefung nicht ganz stimmt, auch hier kreist sich letztlich wieder alles darum, irgendwie einen müden Döneken aus dem Geschehen zu verarbeiten. Gewaltbereiter Stiefvater, drogensüchtige Mutter, keine Perspektive. Ja, daraus lässt sich gewiss eine Pointe machen. Das ist so feige wie armselig.

Auch außerhalb der ernsten Themen kommt Fack ju Göhte 3 auf keinen grünen Zweig. Die Haupthandlung ist zu dünn, wirkt aber regelrecht übersättigend, weil immer wieder neue,  kleinere Episoden eingefügt werden. Davon ist eine erwähnenswert, weil sie die Grenze des Bizarren lustvoll durchbricht: Wenn Chantal mit ihrem festen Freund (ein Nerd aus dem Katalog der Stereotype) Cybersex a la Demolition Man hat und seine Großmutter (Fassbinder-Darstellerin Irm Hermann) unbeabsichtigt dafür sorgt, dass Chantal zum Orgasmus kommt, dann wirkt das zum Teil noch verstörender als Darren Aronofskys mother!. Es bleibt die einzige Szene in Fack ju Göhte 3, die sich in den Synapsen einhakt.

Ansonsten sei noch erwähnt, dass Karoline Herfurth (Traumfrauen) als Lehrerin und Geliebte von Proll-Lehrer Zeki Müller (, Willkommen bei den Hartmanns) wegrationalisiert wurde, Toni Erdmann-Star Sandra Hüller ein wenig ihren Part übernimmt - auch wenn beide Figuren unterschiedlich von der ihrer Persönlichkeit ausfallen - und es wie im zweiten Teil wieder einen Moment gibt, in der etwas aus einer Körperöffnung schießt. Der Unterschied: In Fack ju Göhte 2 gehörte der Tischtennisball dort nicht rein, in Fack ju Göhte 3 passen Objekt und Öffnung zueinander, nur gibt es schönere und vor allem komischere Szenen im Kino zu sehen, als wenn jemand etwas eingeführt bekommt – gegen seinen Willen. Kein schönes Gefühl. Aber Fack ju Göhte 3 zu sehen ist ja auch nicht sonderlich angenehm.

Fazit

„Fack ju Göhte 3“ tut so, als ob er wichtige Themen ansprechen würde. Was er aber tut, ist sich bei diesen zu bedienen, um sich teils genüsslich über die Opfer lustig zu machen. Da werden orientierungslose Jugendliche, die im Selbstmord einen Ausweg suchen, schon mal mit dem Begriff „Suizid-Fotzen“ verhöhnt und jede Zuckung des Films, die darauf deuten könnte, dass er sich endlich einmal traut aus seiner Komfortzone ausbrechen, wird letztlich nur wieder umgeleitet, um noch mehr niederwertige Pointen zu entwerfen. „Fack ju Göhte 3“ ist nicht lustig. Er ist Wi-der-lich!

Kritik: Sebastian Groß

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