Inhalt
Großbritannien, 1987: Bei den Juniormeisterschaften im Salsa liegt dem 13-jährigen Bruce die Welt zu Füßen. Das Tanzparkett ist seine Bühne, der Salsa seine Passion... bis ein Ereignis ihm jedes Selbstbewusstsein raubt und sein Leben in neue, weit weniger spannende Bahnen lenkt. 25 Jahre später fristet Bruce ein trostloses Dasein als ebenso beleibter wie unauffälliger Angestellter. Als eine neue Chefin, die umwerfende Amerikanerin Julia, in sein Leben tritt, ist Bruce überwältigt. Doch wie soll er die Aufmerksamkeit einer derart schönen Frau auf sich lenken? Zu allem Überfluss wird sie auch von seinem aalglatten Kollegen Drew umgarnt, der keine Gelegenheit auslässt, Bruce lächerlich zu machen. Da helfen nur noch die pure Leidenschaft und viel Herz - "Corazón" eben! Seine Schwester Sam und sein früherer Mentor Ron müssen scharfe Geschütze auffahren, um das heiße Latino-Feuer in Bruce wieder zu entfachen.
Kritik
Nichts wird im Genre der Komödien wohl so oft genutzt wie die Gegensätzlichkeit. Der knallharte Arnold Schwarzenegger wird zum Kindergartenlehrer, der Hüne Dwayne Johnson muss als Zahnfee herhalten und Vin Diesel durfte sich sogar schon als „Der Babynator“ versuchen. Das Prinzip des humorvollen Kontrast, es ist seit jeher beständig und auch wenn nicht alle Filme die darauf aufbauen als sonderlich gelungen zu bezeichnen sind, so finden sich doch auch immer wieder gelungene Vertreter. „Cuban Fury – Echter Männer tanzen“ von James Griffiths kann sich wohl dazu zählen. Die Komödie mit Nick Frost, Rashida Jones und Chris O’Dowd labt sich voll und ganz von der Idee, dass der liebenswerte Pummel Frost sich als feuriger Salsa Tänzer versucht, um so seine Angebetete zu erobern.
„Cuban Fury – Echter Männer tanzen“ verläuft dabei auf gewohnten, sicheren Bahnen. Sei es nun der Fortlauf der Handlung, die einzelnen Figuren oder die gesetzten Pointen. Die Komödie geht immer auf Nummer sicher und verlässt sich dabei vollkommen aus die Spiellaune der Darsteller, die sympathische Ausstrahlung Frost sowie dem Charme der Ideen von moppeligen Nobody, der dank Salsa zu sich selbst und seiner großen Liebe findet. Eigentlich funktioniert der Plan des Films auch recht solide: Die Gags sind gut gesetzt, meist nicht darauf aus große Brüller zu erzeugen, sondern zielen mehr auf ein beständiges Lächeln ab und neben Charakteren, die mit deutlicher Freude zur Übertreibung angelegt sind, gibt es auch bodenständige Alternativen. Die Inszenierung ist dabei hübsch kurzweilig geraten und da „Cuban Fury – Echter Männer tanzen“ keinerlei Ansprüche ans Publikum stellt, ist der Film von James Griffiths gewiss bestens geeignet für alle die, die einen einfach zu konsumierenden Film suchen, für die eine entspannte Zeit auf der heimischen Couch.
So ist „Cuban Fury – Echter Männer tanzen“ ein so unspektakulärer wie aber auch liebenswerter Film, dem zwar doch so einiges fehlt, um ihn als besonders gut zu titulieren, der als einmaliger Berieselung wohl am besten und auch effektivsten funktioniert. Es ist natürlich schon schade, dass „Cuban Fury – Echter Männer tanzen“ sich ein wenig zu sehr auf seiner Kontrastprämisse ausruht und die Story wirklich im absoluten Ausmaße sich dem Altbekannten unterwirft, aber zumindest tut sie es, wie vieles im Film, mit dem Herz am rechten Fleck.
Fazit
Ein netter Dicker tanzt Salsa. Das ist die Grundlage der Komödie. Zugegeben, das klingt nach recht wenig (ist es auch), wurde aber erheiternd und herzig verpackt, auch wenn „Cuban Fury – Echter Männer tanzen“ definitiv nicht das Optimum aus seinen zur Verfügung gestellten Ressourcen heraus holt. Vielleicht doch kein echter Salsa, sondern mehr eine nette Polonaise mit liebenswerten Mitmenschen.
Autor: Sebastian Groß