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Inhalt

Angewidert von der Kriegsmaschinerie läßt sich Lt. John Dunbar an den äußersten westlichen Posten versetzen. Nach Monaten der Einsamkeit macht Dunbar Bekanntschaft mit den Sioux, in deren Kreis er immer mehr von den Werten findet, die er in der weißen Zivilisation vermißt hat. Das Vertrauen ist gegenseitig: Dunbar lernt die Lakota-Sprache, nimmt an der Büffeljagd teil und verliebt sich in Steht mit einer Faust. Als die Lakota in ihr Winterlager aufbrechen, kehrt Dunbar ein letztes Mal zu seinem Posten zurück. US-Soldaten nehmen ihn gefangen und wollen ihn als Verräter vor ein Kriegsgericht stellen. Die Lakota befreien Dunbar. Dennoch naht die Zeit des Abschieds...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

„Unter allen Fährten in diesem Leben gibt es eine, die am meisten zählt. Es ist die Fährte, die zum wahren Menschen führt.“

Im Rennen um die heißbegehrten Oscar-Trophäen in der Kategorie Bester Film und Beste Regie hat Kevin Costner (Robin Hood – König der Diebe) mit seinem Debütwerk Der mit dem Wolf tanzt gestandene Größen wie Martin Scorsese (GoodFellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia) und Francis Ford Coppola (Der Pate – Teil III) hinter sich lassen können: Mit ganzen sieben Auszeichnungen dominierte das Breitwandepos den Abend. Dass Costner, damals schon ein Star vor der Kamera, tatsächlich den hochdekorierten Academy Award dem Himmel entgegenstrecken durfte, glich letztlich einer besänftigenden Genugtuung, die sich der damalige Frauenschwarm nach den extrem kräftezehrenden Dreharbeiten redlich verdient hatte. Finanzierungsprobleme und Zeitdruck brachten Costner von Beginn Produktion an maßgeblich ins Rotieren. Der Aufwand allerdings hat sich gelohnt, denn Der mit dem Wolf tanzt ist wahrlich erhabenes Weltkino.

Es schien schon einem Himmelfahrtskommando zu gleichen, einen Film, der ein Budget von 19 Millionen US-Dollar aufwies, zu einer Zeit in die Lichtspielhäuser zu schicken, in dem das Western-Genre (wie so häufig) vollends für tot erklärt wurde. Umso aussagekräftiger scheint der Erfolg, den Kevin Costner mit Der mit dem Wolf tanzt feiern durfte. Und ohne Zweifel, Costner hat all seine künstlerischen Ressourcen gebündelt und in dieses Werk investiert. Es war ihm eine Herzensangelegenheit, an der er entweder gnadenlos scheitern sollte, oder in die höchsten Höhen aufsteigen - die Seele des Regisseurs und Hauptdarstellers jedenfalls schien in jedem Frame zu verweilen. Warum aber wird Der mit dem Wolf tanzt inzwischen als Klassiker gehandelt, erfährt von den heutigen Indianern rigorose Wertschätzung und gilt zudem als einer der wichtigsten Beiträge des Western?

Die Antwort darauf ist ganz einfach: Weil Kevin Costner die Menschlichkeit zurück auf die Leinwand gebracht hat. Das allgemeine Bild des Western, so mutet es jedenfalls an, ist ein nicht sonderlich attraktives: Es gibt tumbe Zugeständnisse an die Männlichkeit, denn echte Helden definieren sich zwangsläufig über ihre exponierte Maskulinität; es gibt unterentwickelte Frauenfiguren, die entweder als Prostituierte auftreten oder um die Hilfe des tapferen Fremden flehen und es gibt die Indianer, primitive Wildlinge, die in unverständlichem Kauderwelsch schnalzen und am liebsten der Weißen Zivilisation mit bestialischer Gewalt entgegenwirken. Natürlich sind diese kanonischen Eindrücke falsch, jedenfalls wenn sie pauschalisiert werden, dafür ist der Western ein zu vielfältiges und beeindruckendes Sujet. Der mit dem Wolf tanzt allerdings hat dem Gefilde einen Bärendienst dahingehend erwiesen, mit inhärenten Vorurteilen und Stigmata aufzuräumen.

Es ist bezeichnend für die Taktung des Films, dass Kevin Costner gleich zu Anfang seinen Verachtung gegenüber der Todesmaschinerie des Sezessionskrieges zum Ausdruck bringt. Der von ihm gespielte Nordstaaten-Offizier, John Dunbar, zeigt sich dem Schlachtentreiben überdrüssig. Bevor er jedoch gezwungen wird, erneut in den Kampf zu ziehen, erneut Menschenleben zu nehmen, würde er sich eher dem Freitod hingeben – eine Entscheidung, die ihn, ganz zu seinem Unmut, zum Helden befördert. So allerdings bekommt er die Möglichkeit, den Außenposten Fort Sedgewick zu beziehen, um den Wilden Westen kennenzulernen, bevor er ihn nicht mehr geben wird. Und von diesem Punkt an, eingetroffen am Fort Sedgewick, entwickelt Der mit dem Wolf tanzt eine Sogwirkung, der sich niemand entziehen kann, der eine ernsthafte Leidenschaft für das Medium Film besitzt.

Das heruntergekommene, menschenleere Fort wird nach und nach instandgesetzt, John Dunbar eignet sich einen neuen Lebensrhythmus an und ermöglicht sich so den Weg zurück zur Natur, um sich seiner selbst mehr und mehr bewusst zu werden. Sein Blick wendet sich dabei immer wieder sehnsüchtig dem Horizont entgegen, in der Hoffnung, einen Besucher in der Ferne erspähen zu können. Natürlich wird John Dunbar Gesellschaft bekommen, erst von einem Wolf, einem Streuner, ebenfalls ein Außenseiter, den er liebevoll auf den Namen Socke tauft, später nähern sich auch die ersten Indianer seinem neuen Heim. Das gegenseitige Ab- und Herantasten verschiedener Kulturen sowie den dazugehörigen Philosophien bildet von nun an die Kernkompetenz der Erzählung und weist einige der poetischsten Augenblicke auf, die das Kino seit jeher heraufbeschwören konnte.

Nicht nur scheinen die Landschaftspanoramen von einer romantischen Magie beseelt zu sein, die jeden Zuschauer angesichts dieser gemäldegleichen Naturaufnahmen ins Schwelgen geraten lässt. Kevin Costner widmet sich den Indianern, in diesem Fall der Stamm der Lakota, mit entwaffnender Offenherzigkeit. Es liegt ihm nicht daran, Abbitte für all die Karikaturen zu leisten, die der Western dem Indianer in der Vergangenheit immer schon aufgezwungen hat. Der mit dem Wolf tanzt behandelt die Suche nach sich selbst, die Suche nach einem Platz im Leben, zeigt sich fasziniert von der Eintracht des Volkes und findet gleichwohl innerhalb der Zeichnung der Ureinwohner maßgebliche Ambivalenzen, die diese feingeistige Schönheit von Mammutwerk so lebendig machen: Die Indianer sind nicht nur gütig, sie sind ebenfalls verantwortlich für Raub und Mord, was beweist, dass die Gewalt auch in ihrer Mentalität unweigerlicher Bestandteil ist.

Obgleich Der mit dem Wolf tanzt ein melancholischer Siegeszug bleibt, dessen goldene Felder der Prärie zum Träumen einladen, während eine Stampede Büffel im Nachtnebel das archaische Wesen der Natur noch einmal zum inbrünstigen Ausdruck bringt, fehlt dem Film ein mannigfaltiger Hauptdarsteller. Keine Frage, Kevin Costner agiert wunderbar, sein John Dunbar allerdings ist ein zu glatter Saubermann. Über die fast vierstündige Laufzeit der Langfassung hat man nie das Gefühl, dass John Dunbar mehr wäre, als nur ein neugieriger Zeitgenosse, der im Zirkel der Indianer inneren Frieden finden darf. Es ist hinreißend zu sehen, wie John Dunbar seine wahre Bestimmung findet und eine berechtigte Anklage an das destruktive Wesen der (weißen) Zivilisation formuliert, etwas mehr Doppelbödigkeit allerdings wäre wünschenswert gewesen. Nichtsdestotrotz ist und bleibt Der mit dem Wolf tanzt ein formvollendetes, bedächtiges Erlebnis für Körper und Geist.

Fazit

"Der mit dem Wolf tanzt" ist ein Breitwandepos der erhabensten Sorte. Nicht nur räumt Kevin Costner mit dem obligatorischen Klischee-Indianer auf und entwirft ein nuanciertes Bild der amerikanischen Ureinwohner, sein bedächtig erzählter Western ist auch eines der schönsten und feingeistigsten Werke, die die Leinwand jemals beglücken durften. Ein wahres Meisterwerk.

Kritik: Pascal Reis

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