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Quelle: themoviedb.org

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Sie hatte schon eingeschlagen wie eine Bombe – diese Toy Story, die Disneys altbekannten Muster aufweichte und mit CGI-Technik und neuer Erzählweise eine neue Ära des Animationskinos begründete. Drei Jahre danach, 1998, folgte der zweite Streich der Pixar Animation Studios, in dem die für uns Menschen unscheinbare Welt der Insekten ganz groß rauskommen sollte. Dass man dafür auch politische Metapher und Gruppendynamik als Thematik einfügte, tat einem scheinbar harmlosen Szenario sichtbar gut.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

In einer kleinen Ameisenkolonie ist Erfinder Flik der Außenseiter, der durch seine Tollpatschigkeit dafür sorgt, die sie unterdrückende Grashüpferbande zu verärgern. Sie werden zum Frondienst verdonnert, und Flik auf eine scheinbar aussichtslose Reise geschickt. Er trifft in der großen Stadt auf ein erfolgloses Zirkusensemble, das er seinem Volk als Retter gegen ihre Unterdrücker präsentiert. Und so beginnen die Vorbereitungen auf den finalen Kampf, der mit dem letzten fallenden Laub beginnen soll…

Originalität sollte das Stichwort sein, unter dem „Das große Krabbeln“ auf die Leinwand gebannt werden sollte, und so wurde unter hohem Rechercheaufwand der Natur auf den Zahn gefühlt. Der Aufwand hat sich auch sichtlich gelohnt, denn das führte zu einer technisch beeindruckenden Einführung sowie manch augenzwinkernden Gags. Das alles kann aber auch nicht funktionieren, wenn die Story nicht stimmt, also wurde auch hier eine vielschichtige Geschichte gestrickt, die neben dem Unterhaltungsfaktor auch noch einige hervorragende Aussagen parat hält.

In direkter Konkurrenz stand „Das große Krabbeln“ dem Dreamworks-Debüt „Antz“ gegenüber, das das Ameisenszenario für die Aussage des Liberalismus benutzte. Das Pixar-Produkt hingegen fügte sich eher in die Natur der Krabbler ein und thematisierte die Macht der Gruppendynamik, was sich als wichtiger Bestandteil der Story herausstellte. In sehr intelligenter Weise wird auch bildhaft die Auswirkung dessen aufgezeigt, wenn Grashüpferanführer Hopper seinen Untertanen dieses Prinzip mit Pflanzensamen erklärt. Grundsätzlich ist der Disneyfilm auch weniger martialisch und etwas idealistischer ausgerichtet worden, ohne zu vergessen, die Figuren entsprechend klar zu zeichnen. Ein paar Schnittmengen gibt es schon, die man sich aber für den Schluss aufgespart hat. Die dicken Trennlinien zeichnen ein eindeutiges Bild, und nur wenige Figuren wie der Flohzirkusdirektor bleiben unfreiwillig zwischen den Stühlen sitzen.

In Sachen Technik setzte Pixar auf mehr „Knuddeligkeit“ als seine Konkurrenz. Die comifizierten Figuren aus „Antz“ sieht man hier weniger, eher sind die Charaktereigenschaften der Protagonisten der Motor für die komischen Momente geworden. Wenn eine Stechmücke sich einen Bloody Mary bestellt und aufgrund des Blutalkohols umkippt, lacht man auch weniger über neurotische Jammerköpfe als über bekannte Begebenheiten. Das wirkt ein wenig glaubwürdiger und sympathischer, und die Filmzitiererei muss nicht ausschließlich für Gags herhalten. Um Längen natürlicher wirken die Grafiken, die mehr realistische Züge besitzen als Dreamworks´ Ameisenwerk. Durchgehend stilistisch gleichbleibend scheint die Sonne durch die Kleeblätter, wenn auch etwas mehr Bewegung in den Bildern sein könnte. Trotzdem zeigt Pixar die Natur im Miniformat so schön und stimmungsvoll wie möglich, obwohl das junge Genre des CGI-Kinos die Darstellung von Wasser wohl als noch etwas schwierig empfand.

Außer mit Kevin Spacey oder Denis Leary wurden keine Sprecherschwergewichte ausgepackt, da war „Antz“ um einiges pompöser ausgestattet. Auch im deutschen Pendant ist höchstens Ottfried Fischer als wahres Besetzungsschwergewicht mit dabei. Bei beiden Versionen kann man kaum Mängel feststellen, so dass auch die Vertonung sehr viel Spaß macht.

Fazit

Einen schwergewichtigen Beginn wie „Toy Story“ zu toppen war sicherlich keine leichte Aufgabe, aber Pixar blieb ganz locker und nahm sich seiner zweiten Produktion mit dem nötigen Ernst an. Grafisch beeindruckend, mit liebevollen Figuren und einer klassischen Geschichte ausgestattet ist „Das große Krabbeln“ ein sehr sympathisches Werk für de ganze Familie geworden.

Kritik: Sascha Wuttke

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