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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Ein Bischof begehrt die schöne Isabeau d´Anjou. Weil sie sich ihm verweigert, belegt er sie und ihren Geliebten Etienne Navarre mit einem grausamen Fluch. Poetisches Fantasy-Märchen von Richard Donner mit Michelle Pfeiffer und Rudger Hauer.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Mitte der 80er erlebten mittelalterlich angehauchte Fantasyfilme einen mittelschweren Boom, auch gerne inszeniert von namenhaften Regisseuren. Dazu zählt neben Legende (1985) von Ridley Scott (Gladiator) oder Willow (1988) von Ron Howard (Apollo 13) auch Der Tag des Falken (1985) von Richard Donner (Das Omen). Kurz bevor er mit dem Auftakt der Lethal Weapon-Reihe Buddy-Actionfilmgeschichte schreiben sollte, war es für den nach seiner Post-Superman-Ausbootung leicht lädierten Richard Donner so was wie ein Comeback auf der großen Bühne. Zugrunde lag sowohl eine Romanvorlage wie eine altfranzösische Sage aus dem 14. Jahrhundert, beides diente aber wohl nur als lose Inspirationsquelle.

Die im Italien des 13. Jahrhunderts angesiedelte Story erzählt zunächst von dem kleinen Gauner Gaston (Matthew Broderick, Ferris macht Blau), dem als ersten die Flucht aus dem Kerker des gefürchteten Bischofs von Aquila (John Wood, Sabrina) gelingt. Gehetzt von dessen Wachleuten kommt ihm unverhofft der abtrünnige Ritter Navarre (Rutger Hauer, Blade Runner) zu Hilfe. Dieser hat mit dem Bischof noch ein ganz persönliches Hühnchen zu rupfen und „engagiert“ Gaston mehr oder weniger freiwillig als Knappe. Denn Navarre und seine treue Begleiterin, eine Falkendame, hegen ein tragisches Geheimnis. Bei Sonnenuntergang verwandelt sich Navarre in einen Wolf, während die Ladyhawk dann erst ihre ursprüngliche Gestalt annehmen kann. Die seiner Geliebten Isabeau (Michelle Pfeiffer, Batmans Rückkehr), die sich bei Sonnenaufgang aber wieder in ihre tierische Form zurückverwandelt. So sind die beiden Liebenden zwar stetig beieinander, aber nie wirklich zusammen. Die Folge eines satanischen Fluches, den der Bischof aus Eifersucht einst aussprach. Mit Gaston als „Vermittler“ und Gehilfe will Navarre die längst überfällige Vergeltung üben, was den Fluch allerdings nicht aufheben kann. Eine bald anstehende Sonnenfinsternis gibt ihnen jedoch die einmalige Chance, gemeinsam in ihrer menschlichen Gestalt auftreten zu können. Und genau das soll angeblich die einzige Möglichkeit sein, ihrem Schicksal ein Schnippchen zu schlagen.

Die märchenhafte Grundidee ist ihn ihrer schlichten Genialität grandios für einen Film dieser Art und eigentlich müsste Der Tag des Falken instant zu einem Superhit der 80er werden. Dafür stimmt hier viel zu viel. Neben der famosen Prämisse, aus der sich ein romantisch-poetisch-tragischer Plot praktisch von selbst schreibt, den tollen Settings (gedreht wurde überwiegend nicht im Studio, sondern an „Originalschauplätzen“ in Italien, was man deutlich sieht), einer detaillierten Ausstattung und der technisch hochwertigen Umsetzung hat man auch noch einen Cast parat, der zu seiner Zeit kaum heißer sein konnte. Broderick, Hauer & Pfeiffer waren damals auf ihrem Peak und bringen eine Starpower wie Leinwandpräsenz mit, für die andere Produktionen töten würden. Woran kann es dann noch scheitern? Leider an einem Drehbuch, dass aus seiner brillanten Steilvorlage genau genommen nicht mehr als Dienst nach Vorschrift generieren kann.

Es gibt auch abseits davon noch kleinere Kritikpunkte, die sich aber überwiegend in der ersten Filmhälfte abspielen und gen Ende fast schon verschwinden. So wirkt der sehr poppig anmutende 80er-Score für einen Film dieser Art ziemlich deplatziert, tatsächlich relativiert sich das aber im weiteren Verlauf. Als hätte man es selbst registriert und korrigiert. Auch die ewigen Selbstgespräche von Matthew Broderick’s Charakter nehmen mit der Zeit ab (da redet endlich mal wirklich jemand mit ihm), die ihn anfangs eher als nervig & hibbelig ausmachen. Vielleicht wird er auch ein Bisschen erwachsen (hat er ja im Prinzip die Hälfte seiner Karriere gespielt). Damit umgeht Der Tag des Falken aber nicht seine größte Baustelle: er erzeugt einfach keine wirklich erinnerungswürdigen Momente. Ja, die Story ist schön, aber es fehlt an diesen Schlüsselszenen, die sich in Gedächtnis einbrennen. Die ein solcher Fantasyfilm einfach haben sollte, damit er eine Langzeitwirkung erzeugt. Abseits der Grundidee, die vermutlich kaum jemand jemals vergessen wird. Aber – selbst mit viel Nostalgie im Herz – wer kann hier noch große, einprägsame Momente benennen, die nicht rein auf der Prämisse beruhen? Und genau das ist das Problem. Das ist grundsätzlich alles ordentlich bis sogar richtig gut gemacht, aber es mangelt an diesen Magic-Moments, die so ein Film eigentlich locker aus dem Ärmel schütteln sollte. Zudem ist der Antagonist leider zu wenig präsent und dann auch zu unspektakulär. Für einen Film dieser Gangart ein nicht zu unterschätzendes Element.

Fazit

Ein nicht nur leicht ernüchterndes Fazit, denn eigentlich müsste „Der Tag des Falken“ jedes Kind der 80er mühelos abholen und vermutlich auch weit über diesen Jahrgang hinaus. Er bringt praktisch alles mit und sieht insgesamt hervorragend aus, kann seine hervorragende Prämisse aber nie entscheidend over bringen. Da mangelt es manchmal nur an Details, dann aber an essentiell Wichtigen. Es kann auch einer sehr persönliche Wahrnehmung geschuldet sein, man möge es mir verzeihen. Wer für das Genre etwas übrig hat, der muss den Film schlichtweg sehen und sich sein eigenes Bild machen. Mir persönlich fehlte der letzte Kick, um mich in diesem im Ansatz wunderschönen Märchen endgültig zu verlieren.

Kritik: Jacko Kunze

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