{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Quelle: themoviedb.org

Verfügbar auf

Amazon prime Disney Disney plus

Inhalt

Dina hat unfreiwillig die übersinnlichen Fähigkeiten ihrer Mutter geerbt Sie kann direkt in die Seele anderer Menschen blicken, worauf sich die Betroffenen beschämt fühlen. Als es beim Streit um das Familenerbe zu Mordfällen in der Famile kommt, wird Dina in einen gefährlichen Machtkampf gezogen, bei dem auch ihr eigenes Leben bedroht wird.
  • Yziqukrylwx0xelmb8kezxoytsu
  • Bpsepfc0u5ohhozi7x1byzy1zyc
  • F1uvbbc0eo5ocwafcltbqr5p2v6
  • 8x5pm083lxhtwgkj7mvsdvuhebu
  • 7mqmlyszqciatn4jgovh9jfi1hc
  • 2csa0f8sjkn6mowmov9dzgxmfkk
  • 4pbvbix0o4cfjd7vmxrjwvleo8y
  • Dizkyyg3cqdv8beyeua0goc443q
  • 7pkgs53bw85uy4ypbexnvydfdhb
  • Vpre3ehkoexrvf7yet8241p5nzp
  • Bayzl6gll5z84v957mmue0ipg3i
  • Tc2lezwn1k25f7tgslxhs7qcjce
  • 3irkf2uwsdfev8tfwzmigdmbhsy
  • 1yfdezbugnnzckyyd0xpna6hdw2
Quelle: themoviedb.org

Kritik

Beschämer sind wichtige Menschen im Königreich Dunark. Sie haben die Gabe, direkt in die Seele eines Menschen zu blicken und zu erkennen, wofür er sich schämt — eine Fähigkeit, für die sie gleichermaßen respektiert wie gefürchtet werden. Für die junge Dina (Rebecca Emilie Sattrup), die Tochter der Beschämerin Melussina (Marie Bonnevie), ist die geerbte Gabe bislang lediglich Fluch statt Segen, denn sie macht es Dina unmöglich, Freunde zu finden. Doch alles ändert sich an dem Tag, an dem Dina und ihre Mutter ins Fürstenhaus von Dunark gerufen werden, um den jungen Nicodemus (Jakob Oftebro) des Mords an seinem Vater zu überführen. Dina muss rasch erkennen, dass Nicos Cousin Drakan (Peter Plaugborg, »Erbarmen«) ein doppeltes Spiel treibt. Hineingezogen in eine Intrige um den Fürstenthron von Dunark kann Dina kaum jemandem vertrauen. Wenn sie das Leben derer retten will, die ihr wichtig sind, muss sie lernen, ihre Gabe richtig einzusetzen …

»Die Hüterin der Wahrheit« basiert auf dem Roman »Skammerens Datter« der dänischen Autorin Lene Kaaberbøl. Wie nah der Film sich an die Vorlage hält, dürften die meisten hiesigen Bücherwürmer erst zum Kinostart herausfinden, wenn die deutsche Übersetzung erscheint. Eines offenbart sich aber auch schon ohne Blick ins Buch: Die Geschichte um Dina und ihre Freunde kommt aufwändig und atmosphärisch inszeniert daher und entführt den Zuschauer in eine klassisch anmutende, mittelalterlich geprägte und klar nordisch inspirierte Fantasywelt, wenngleich deren Details etwas im Dunkeln bleiben. Insofern bleibt der Film größtenteils generisch und geht keine neuen Wege. Stimmungsvoll ist das auf einer Klippe gelegene Dunark aber allemal in Szene gesetzt, und so ist die dichte Atmosphäre bei aller Konventionalität auch einer der ersten Pluspunkte des Films.

Dabei geizt das Drehbuch auch nicht mit roher Gewalt und belässt es keineswegs dabei, brutale Handlungen lediglich anzudeuten. Im Ringen um Dunarks Fürstenthron geht nicht nur der finstere Drahtzieher über Leichen, und so wird direkt im Kamerafokus oft fröhlich gemeuchelt. Zusammen mit einigen düster inszenierten Verfolgungsszenen könnte »Die Hüterin der Wahrheit« gerade für jüngeres Publikum damit zuweilen harter Tobak sein, obwohl der Film sich klar an eine jugendliche Zielgruppe wendet, was der Story deutlich anzumerken ist. Die Handlung verläuft insgesamt in recht vorhersehbaren Bahnen, die Rollen von Gut und Böse sind klar verteilt und der Plot um einen neidvollen Anverwandten, der den rechtmäßigen Erben vom Thron vertreibt, erscheint selbst alles andere als innovativ.

Trotz seiner auf den ersten Blick altbackenen Geschichte weiß »Die Hüterin der Wahrheit« insgesamt aber dennoch zu unterhalten, und das liegt an mehreren Faktoren. Zum einen ist das die Handlung selbst, denn mehr als das, was erzählt wird, überzeugt ganz klar die Art, wie manches erzählt wird. Die Gabe der Beschämer in ihrer gesamten Ambivalenz bleibt nicht nur Aufhänger für die Handlung, sondern zieht sich als roter Faden durch die gesamte Geschichte, und dass Dina lernen muss, diese Gabe zu beherrschen, ist weit mehr als ein bloßes Lippenbekenntnis. Erzählerisch macht der Film hier alles richtig und präsentiert in Dina eine sympathische, lebensechte Heldin, die insgesamt eine glaubhafte Entwicklung durchmacht und im rechten Moment die Fähigkeiten zu nutzen weiß, die ihr zur Verfügung stehen. Obwohl die Schwarz-Weiß-Zeichnung der meisten Figuren nicht wirklich aufgebrochen wird, schafft es besonders das Finale, auf eindringliche Weise die Frage nach dem richtigen Handeln zu stellen, sodass der Schlüssel zur Rettung kein Deus ex machina ist, sondern ganz schlüssig in Dinas Händen selbst liegt. Des Rätsels Lösung wird übrigens schon verblüffend früh im Film geäußert — wie viel Wahrheit dahinter liegt, wird aber erst gegen Ende offensichtlich.

Zum anderen ist es das Schauspielerensemble, das »Die Hüterin der Wahrheit« sehenswert macht, allen voran Rebecca Emilie Sattrup, die nicht nur dank ihres intensiven Blicks eine überzeugende Dina gibt. Glaubhaft verkörpert sie ein entschlossenes und starkes Mädchen, das zwar keineswegs alles allein meistern kann, aber eben auch nicht vollkommen von der Hilfe anderer abhängt. Ebenfalls gut agiert Peter Plaugborg in der Rolle von Dinas Gegenspieler Drakan, der seine Kaltblütigkeit schon früh in der Handlung offenbaren darf, aber dennoch als vergleichsweise nachvollziehbarer Bösewicht gezeichnet ist. Besonderen Charme in die Geschichte bringt zweifellos Meister Maunus (Olaf Johanessen), der warmherzige und etwas ungeschickte Alchemist, der bei den Zuschauern für das ein oder andere Lächeln sorgen darf. Etwas blass bleibt hingegen Jakob Oftebro als Nico, was aber auch an den Vorgaben des Drehbuchs liegen dürfte — Dinas herzliche Zuneigung für ihren Verbündeten in der Not entwickelt sich so ziemlich rasch und nicht gänzlich nachvollziehbar.

Am Ende muss »Die Hüterin der Wahrheit« sich dem Problem stellen, das jeder Reihenauftakt zu meistern hat — ein relativ offenes Ende zu einer runden Sache machen. Das gelingt teilweise, auch wenn bestimmte Handlungen sehr plötzlich kommen und durch den vorherigen Verlauf nur ungenügend vorbereitet scheinen. Die atmosphärische Dichte der letzten Szenen macht das immerhin ein Stück weit wett und weckt durchaus Lust auf die Fortsetzung des Abenteuers.


Fazit

 »Die Hüterin der Wahrheit« bietet solide und stimmungsvolle Unterhaltung in einem recht klassischen Fantasysetting. Während der Film streckenweise etwas düster und brutal für die angepeilte Zielgruppe daherkommt, punktet er andererseits mit einer liebenswert gezeichneten Heldin, ihrer glaubhaften Charakterentwicklung und vor allem einer Prämisse, die erzählerisch sauber in die Handlung verwoben wurde. Trotz einiger Schwächen macht das dänische Fantasyabenteuer damit durchaus Spaß.

Kritik: Sabrina Železný

Wird geladen...

×