Inhalt
Mit der sprechenden Puppe Chucky erfüllt Karen Barcley ihrem Sohn seinen sehnlichsten Wunsch. Sie ahnt nicht, daß sie damit einen grauenvollen Alptraum heraufbeschwört. Als kurze Zeit später Andys Babysitterin tot aufgefunden wird und danach weitere unerklärliche Morde geschehen, wird der Junge als Täter verdächtigt. Niemand glaubt ihm, daß Chucky der wahre Killer sei - bis es zu spät ist. Denn auch ohne Batterien ist Chucky putzmunter und von der Seele eines Massenmörders besessen, entpuppt er sich als das unzerstörbare Böse.
Kritik
Nach einer bleihaltigen Verfolgungsjagd sieht sich der Serienkiller Charles Lee Ray (Brad Dourif, My Son, My Son, What Have Ye Done) in der Stunde seines Todes dazu gezwungen, seinen kranken Geist mit der Hilfe höllischer Mächte auf ein Exemplar der beliebten Good Guy-Puppen zu übertragen: Blitze scheuchen den Nachthimmel auf, der Spielwarenladen, in dem sich der vor allem als Würger bekannte Triebtäter und der Polizist Mike Norris (Chris Sarandon, Fright Night – Die rabenschwarze Nacht) einen scharfen Schusswechsel geliefert haben, geht alsbald in Flammen auf – Chucky, die Mörderpuppe, wird geboren. Mit dieser temporeichen wie aktionsgeladenen Eröffnung begründen Regisseur Tom Holland (Die Langoliers - Verschollen im Zeitloch) und Ideengeber Don Mancini (u.a. Drehbuchautor und Produzent bei Hannibal) einen Mythos, der im Horror-Genre nach einigen Anlaufschwierigkeiten zum Kult avancieren sollte.
Die Frage, woher die Faszination für die Figur des Chucky rührt, liegt auf der Hand: Sie manifestiert die grundlegenden Ängste davor, dem augenscheinlich Alltäglichen und damit vermeintlich Harmlosen nicht mehr trauen zu können, es als ständige Bedrohung wahrzunehmen. Um ihrem 6-jährigen Sohn Andy (Alex Vincent, Curse of Chucky) einen perfekte Geburtstag zu machen, kauft Karen (Catherine Hicks, Peggy Sue hat geheiratet) einem Hausierer die von Charles Lee Ray verfluchte Good Guy-Puppe ab, was Tom Holland als Ausgangspunkt nimmt, um einen klassischen, fast schon altmodischen Spannungsaufbau zu forcieren, der primär auf Suspense baut. Andy berichtet bereits frühzeitig darüber, dass der Rotschopf in Latzhose mit ihm spricht, was von den Erwachsenen natürlich kurzerhand als kindliche Spinnerei abgetan wird. Bis es schließlich den ersten Todesfall zu beklagen gibt.
Chucky – Die Mörderpuppe gibt sich fortwährend auf den Moment lauernd, an dem die Menschen um Andy herum ebenfalls in Erfahrung bringen, dass die Puppe eben nicht nur aus Plastik und Stoff besteht, sondern von einem unbarmherzigen Blutdurst getrieben ist: Charles Lee Ray, das ist die pathologische Kombination aus Charles Manson, Lee Harvey Oswald und James Earl Ray. Tom Hollands Regie gibt sich in ihrer Mischung aus übersinnlichem Slasher und herkömmlichen Kriminalanleihung allerdings noch etwas zu seriös und kontrolliert, was bei einem Film, der von einer geisteskranken Mörderpuppe erzählt, nicht zwingend zweckdienlich ist. Vor allem fehlt Chucky hier noch das letzte Quäntchen Wahnsinn, um wirklich vollständig am Rad zu drehen und all seine Energie zu entfesseln. Brad Dourifs prägnante Stimme aber ist über jeden Zweifel erhaben.
Fazit
Sicherlich strahlt Chucky schon im ersten Teil eine klares Gefühl der Bedrohung aus, dadurch, dass sich der Film selbst aber dann doch noch etwas zu gemäßigt artikuliert, bleibt das schaurige Potenzial ein Stück weit ungenutzt. Als kurzweiliger Horror-Flic über das Ende der kindlichen Unbeschwertheit aber ist "Chucky – Die Mörderpuppe" auch heute noch durchaus sehenswert. Ein altmodisch angehauchter Genre-Streifen, der mehr auf Suspense denn – bis auf das absurde Finale - auf harte Effekte setzt.