Inhalt
Rom vor 2000 1/2 Jahren: Als der Richter Antonio Servilio in die Hauptstadt zieht, stellt er fest, wie korrupt der Senat ist. Besonders für Senatoren Lucio Cinico (Leslie Nieslen) und Cesare Atticus wird es eng. Beide sind nämlich Intriganten höchsten Rangs und Anstifter unzähliger illegaler Machenschaften. Antonio möchte gegen den mächtigen Lucio etwas unternehmen, doch er muss feststellen, dass der Senat eine ganz eigene Auffassung von Gerechtigkeit hat ...
Kritik
Nach dem Erfolg von Die Nackte Kanone wurden einige Filme mit Leslie Nielsen zumindest in der deutschen Fassung gerne mit Bezug zu einer Kanone betitelt, völlig egal, ob sie im Original so heißen oder nicht. Deswegen darf der Film, der im Original eigentlich übersetzt „S.P.Q.R.: 2.000 und ein halb Jahre zuvor“ heißt, auch den stolzen Titel Die römische Kanone tragen. Aber hält der Film auch das, was er verspricht? Ja und Nein. Sowohl das Cover als auch die Beschreibung suggerieren, dass Leslie Nielsen eine tragende Rolle in dieser Politsatire spielt, was jedoch nicht der Fall ist. Leslie Nielsen steht viel weniger im Vordergrund, als man vermuten konnte, denn für ihn war nur eine vergleichsweise kleinere Nebenrolle vorgesehen.
Insoweit könnten seine Fans ein wenig enttäuscht sein. Selbstverständlich baut man Klamauk-Slapstick-Szenen für ihn ein, die voll und ganz an Die Nackte Kanone-Filmreihe erinnern. Er schlägt aus Versehen jemanden oder schleift jemanden hinter seinem „römischen Wagen“ her oder sorgt dafür, dass jemand ausrutscht, etc. etc. Trotzdem ist Leslie Nielsen nichts weiter als nur eine Nebenfigur beziehungsweise ein Aufhänger für die erfolgreiche Vermarktung des Films. Im Vordergrund stehen zwei andere Akteure: Cesare Atticus (Christian De Sica, The Clan) und Richter Antonio Servilio (Massimo Boldi, Saxofone), die sich auf mal mehr, mal weniger lustige Art bekriegen. Hin und wieder könnte man den Humor sogar als grenzwertig und derb bezeichnen. Die Synchronisation des Richters und teilweise auch seine Bewegungen erinnern an Louis de Funès (Louis,der Geizkragen) in seiner Rolle als Gendarm, jedoch mit einem entscheidenden Unterschied, Louis de Funès zeigte in allen seinen Filmen deutlich mehr Klasse.
Mit übertriebenen und großen Gästen springt der flache Witz der Römischen Kanone einem direkt ins Auge, ob man es nun will oder nicht. Inhaltlich parodiert Die römische Kanone die italienische Politik und ihre Vetternwirtschaft. Wenn der grenzwertige Pipi-Humor nicht wäre, könnte man der Politsatire, die sich um die Korruption dreht, sicherlich noch mehr abgewinnen. Nichtsdestotrotz ist der Film auf seine spezielle Art lustig und ist von Anfang an als Klamauk der einfachsten Sorte angelegt und ist ungefähr so subtil wie ein Holzhammer. Man kann sich den Film durchaus ansehen und sogar Spaß dabei haben, wenn man sich nicht an den teils geschmacklosen Witzen stört, die leider sehr schlecht gealtert sind.
Fazit
Ein fröhlicher Klamauk-Spaß mit derben, teils grenzwertigen Witzen und Leslie Nielsen in einer Nebenrolle, die vollständig an seine "Nackte Kanone" Rolle angelegt zu sein scheint. Wer flache, altmodische Witze mag, ist mit dieser Politsatire gut bedient.
Autor: Yuliya Mieland