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Inhalt

Vlad Dracula wurde als Kind von den Türken als Geisel genommen, gefoltert und zu einem Soldaten ausgebildet. Etliche Jahre später ist er in seine Heimat zurück gekehrt, wo er nun zusammen mit seiner Familie friedlich herrscht. Doch die Türken verlangen mehr als nur Tribut, sondern auch eintausend transsylvanische Kinder, sowie den Sohn des Grafen selbst, um diese ebenso als Soldaten zu missbrauchen, wie den Grafen selbst.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Obgleich es Vampirmythen in so ziemlich allen Kulturen der Welt gibt und diese mitunter ziemlich lächerliche Formen annehmen, ist die Geschichte des Grafen Dracula wohl die bekannteste Form dieses Mythos. Spätestens seit Bram Stokers Roman kennt jeder den Namen des dämonischen Grafen, der nach einem historischen Vorbild entworfen wurde.
In seinem ersten längeren Film präsentiert Regisseur Gary Shore nun eine Vermengung dieses Vorbilds mit dem Mythos, indem er eine Art "Dracula Prequel" darstellt und sich der Frage widmet, was einen Mann dazu bewegen könnte, sich selbst in eine Bestie zu verwandeln.

Dabei wird nur wenig Zeit verloren, denn die wichtigsten Ecken des Konflikts und der Charaktere werden bereits in den ersten Minuten präsentiert: Was Vlad (Luke Evans) antreibt, wo die Bedrohung ist und welche Richtung die Handlung einschlagen wird. Ein Tempo, das eigentlich durchgängig gehalten wird und sich nie besonders viel Zeit lässt um inne zu halten. Man könnte dem Film diesen Umstand jetzt anlasten und ihm vorwerfen, dass Figurenentwicklung und -tiefe viel zu kurz kommen, allerdings ist nicht gesagt, dass die Story besser funktionieren würde, wenn man auf die 92 Minuten Laufzeit nochmal eine halbe Stunde oder mehr draufgepackt hätte um Nebencharaktere und deren Beziehung zu Vlad zu beleuchten. Da die Laufzeit von Filmen tendenziell immer weiter steigt, ist es nicht allzu schlimm, wenn ein Film mal nicht den Versuch macht vorzugeben mehr zu sein, als er ist. Der Plot von Dracula Untold ist nicht kompliziert und sehr geradlinig und schnell erzählt. Das muss nicht unbedingt etwas Schlechtes sein.

Das größte Problem, dass der Film handlungstechnisch mit sich rumschleppt ist der Fluch des Prequels: Wir alle kennen nunmal den Namen Dracula bereits und wissen, was er bedeutet. Wenn also der monströse Meistervampir (Charles Dance) Vlad den teuflischen Pakt erklärt, nach dem er ihm drei Tage lang alle vampirische Macht zur Verfügung stellt und er danach problemlos weiterleben kann, solange er nur seinem Blutdurst widersteht, dann stellt sich für den Zuschauer zu keinem Zeitpunkt die Frage wie dieser Pakt ausgeht. Gleiches betrifft das Schicksal seiner Familie, die Invasion der Türken, sowie eigentlich alles andere handlungsrelevante. Wir wissen eigentlich bereits von Anfang an, wo die reise endet, was es wesentlich schwerer macht, unterwegs Spannung aufzubauen.

Das größte Lob verdient der Film definitiv für seine Optik. Denn auch wenn das PG-13 Rating dafür sorgt, dass es für einen Vampirfilm erschreckend wenig Blut zu sehen gibt und die Schlachtszenen mitunter arg ruckelig daherkommen, ist die allgemeine Optik großartig. Diese ist natürlich alles in allem recht düster, wie es sich für einen Vampirfilm gehört, aber gleichzeitig werden viel kräftige Farben eingesetzt, sodass gerade die epischen Landschaftsbilder wirken, als wären sie direkt schwarzromantischen Gemälden entnommen. Das schreckt diejenigen die auf ein actionreiches CGI-Spektekel gehofft haben vielleicht ein wenig ab, muss es aber gar nicht. Es ist nicht so, dass die Action viel zu kurz kommt oder schlecht aussieht. Tatsächlich wirken eine Menge CGI-Effekte ziemlich gut. Gerade diejenigen, die mit Vlads Vampirfähigkeiten und Schwächen zu tun haben, etwa dass typische Brennen und abblättern eines Vampirs der der Sonne ausgesetzt wird, kommt ziemlich gut rüber. Insgesamt machen die Actionsequenzen (aus bereits angeführten Gründen) interessanterweise zumeist keinen so starken emotionalen Eindruck wie die Landschaftsbilder.

Fazit

Man muss sich nicht kaputt ärgern, wenn man ihn nicht im Kino gesehen hat, aber mit einer simplen und soliden Handlung, die in einem angemessenen Tempo erzählt wird und dazu einer sehr schönen Optik und ein paar guten Actionmomenten, ist Dracula Untold immer noch sehenswert. Ganz nettes Popcorn-Kino, das unterhält, nett aussieht und ein paar Actionszenen hat, denen wegen des PG-13 Ratings allerdings der letzte Schliff fehlt.

Kritik: Sören Jonsson

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