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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Der bedingungslose Schutz der US-Demokratie - so lautet der Auftrag des mächtigen amerikanischen Geheimdienstes NSA. Thomas Brian Reynolds, ein Mitglied der NSA, sieht die Realisierung dieses Auftrages gefährdet. Denn ein Politiker bringt die Verabschiedung eines Gesetzes in Gefahr, das dem Geheimdienst uneingeschränkte Freiheit bei Lauschangriffen und Abhöraktionen einräumen soll. Eiskalt läßt er den Widersacher aus dem Weg räumen. Doch der Mord wird zufällig gefilmt. Ein Beweismittel, das dem jungen Staranwalt Robert Dean unbemerkt zugesteckt wird. Ohne die genauen Hintergründe zu kennen, gerät Dean ins Visier der NSA und verliert alles: seinen Job, seine Frau, seinen Ruf, seine Identität...Doch auf der Flucht vor den unbekannten Gegnern bekommt Dean Hilfe. Der im Untergrund arbeitende Überwachungsexperte Brill macht ihm klar, wer so skrupellos Jagd auf ihn macht.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

So ganz konnte Tony Scott (True Romance) nie aus dem Schatten seines größeren Bruders Ridley (Blade Runner) treten. Dafür fehlen ihm schlichtweg die großen Höhepunkte, ein Werk wie Alien kann er in seinem Repertoire freilich nicht aufweisen. Seit seinem Debüt versteht er sich primär als ordentlicher, manchmal auch formidabler Handwerker, der es vor allem vermag mitreißende und dynamische Momente zu generieren. Mit der Geschichte selbst, den vermittelnden Werten oder allgemein Aspekten abseits der Oberfläche scheint er immer wieder Probleme zu haben und deshalb weiß man ziemlich genau, was einem erwartet, wenn sich Tony Scott für einen Film verantwortlich zeichnet. Auch auf Der Staatsfeind Nr. 1 trifft das zu, der Stil ist typisch und bringt einige hochspannende Momente hervor. Das Tempo stimmt und so fühlen sich die gut zwei Stunden deutlich kurzweiliger an, als man es von vergleichbaren Blockbustern gewohnt ist. Das Überraschende? Tatsächlich scheint der Film abseits dieser Oberflächlichkeit etwas Interessantes zu erzählen.

Denn mit seiner Thematik des Überwachungsstaates greift Der Staatsfeind Nr. 1 einen hochaktuellen Konflikt auf, und das im Jahr 1998. Ob das nun dem Zufall, der Kreativität oder einer erstaunlichen Weitsicht geschuldet ist, sei dahingestellt. Entscheidend hingegen ist, wie präzise und auch frei von reißerischen Momenten er diesen Diskurs schildert. Freilich ist politische Korruption ein gängiges Thema in dieser Art von Thriller und den Mut nicht einen einzigen Mann, sondern den kompletten Staatsapparat als verantwortlich darzustellen, geht auch diesem Werk ab. Doch es sind gerade die Reaktionen der Bürger, die als interessant gelten. Das Gesetz zur totalen Überwachung wird nämlich öffentlich verhandelt, nur zu kümmern scheint es niemanden. Zu was dieser Beschluss fähig ist, bekommen wir eindrucksvoll in Form von Will Smith (Independence Day) aufgezeigt, der von allen Seiten gejagt durch die Stadt hetzt und nirgends sicher ist.

Der Vergleich zu Francis Ford Coppolas Der Dialog zwingt sich dabei zwangsweise auf, denn der von Gene Hackman (Erbarmungslos) verkörperte Charakter könnte tatsächlich der Abhörspezialist aus dem 1974 erschienen Meisterwerk sein. Als konsequente Weiterführung eines Einsiedlers, der in seiner Paranoia letztlich rechtbehalten sollte, ist er in seiner eigensinnigen Leinwandpräsenz ein Höhepunkt des Films. Gebündelt wird das alles von Scotts dynamischem Handwerk, der ein gutes Tempo findet und den übergeordneten Konflikt auch immer wieder mit persönlichen Einschüben auflockert. So wird Dean zu einer angenehm greifbaren Figur und als stellenweise ahnungsloser Protagonist eine gute Projektionsfläche für den Zuschauer. Fast könnte man bei der Sichtung etwas wehmütig werden, denn diese Art von Blockbuster sieht man im gegenwärtigen Kino leider immer seltener.

Fazit

Zweifelsohne war „Der Staatsfeind Nr. 1“ seiner Zeit Ende der 90er meilenweit voraus. Gerade durch die Veröffentlichungen des Whistleblowers Edward Snowden offenbart sich die Weitsicht und auch die Zeitlosigkeit des porträtierten Konflikts. Dazu stellenweise hochspannend inszeniert und überzeugend gespielt – so muss ein Hollywoodblockbuster aussehen.

Kritik: Dominic Hochholzer

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