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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Gegensätze ziehen sich ja bekanntlich an und Charlotte Field (Charlize Theron) und Fred Flarsky (Seth Rogen) könnten unterschiedlicher nicht sein: Sie, die Außenministerin der Vereinigten Staaten, intelligent, gebildet und versiert. Er, ein durchaus talentierter Journalist mit leichtem Hang zum Chaotischen. Nichts verbindet die beiden, außer dass sie vor Jahren sein Babysitter und er unsterblich in sie verliebt war. Als die beiden sich nun wiedertreffen, stellt Charlotte ihn spontan als Redenschreiber ein. Stellt sich nur die Frage: Wie schafft man es, als Nerd eine wahnsinnig elegante Frau zu beeindrucken? Und wie gut ist die Idee, ein Verhältnis mit seiner Chefin anzufangen?

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

In den vergangenen Jahren ist es relativ still um Seth Rogen (Superbad, Das ist das Ende) geworden. Mitte der 2000er bis hin in die 2010er Jahre galt er nicht umsonst als Amerikas beliebtester, liebenswerter Stoner, der mit seinem komödiantischen Gespür das Publikum ins Kino bringen konnte und bei dem man das Gefühl hatte, das ganze Filme, meinst unter der Aufsicht von Drehbuchautor Judd Apatow  (Jungfrau (40), männlich, sucht...) und dessen komödiantischer Ulk-Truppe, nur auf ihn zugeschnitten produziert wurden. Filme wie Beim ersten Mal, Ananas Express oder Bad Neighbors sind heute exzellente Beispiele für die R-Rated-Comedy Mentalität des frühen 21sten Jahrhundert und scheinbar existiert an unverschämten, aber liebenswerten, Filmen dieser Art immer weniger Bedarf oder zumindest wesentlich weniger Bedarf als vor einigen Jahren. 

Long Shot markiert Rogens erste große Comedy-Rolle (von ein paar kleineren Auftritten mal abgesehen) seit seiner Sprechrolle 2016 in dem Animationsfilm Sausage Party. Unter der Regie von Jonathan Levine (Die Highligen Drei Könige, ebenfalls mit Rogen) schlüpft er in die Rolle des überambitionierten Journalisten Fred Flarsky, der gleich zu Beginn auf der Flucht vor einer rechtsextremen Gruppierung eine Bruchlandung aus einem Fenster hinlegt. Flarsky ist ein typischer Rogen-Charakter, den jener gewohnt bequem und sympathisch verkörpert. Als kompetenter Gegenpol agiert an seiner Seite Charlize Theron (Monster, Mad Max: Fury Road) als Politikerin Charlotte Field, einer Frau auf dem besten Weg, der erste weibliche Präsident der Vereinigten Staaten zu werden. Theron gelingt es dabei, das Klischee der verbissenen Karrierefrau aufzubrechen und dem Charakter sensible und auch zotige Ebenen abzugewinnen, ohne ihn der Lächerlichkeit zu opfern. 

Die Chemie zwischen Rogen und Theron macht das Herz des Filmes aus. Beide ergänzen einander perfekt und sorgen so für Momente voll wohl dosierten komödiantischen Timing. Das erste Aufeinandertreffen von Flarsky und Field seit einem peinlichen Ereignis aus der Kindheit fühlt sich herzhaft und authentisch unbeholfen an. Leider weiß der Film danach nicht, was er mit dem ungleichen Paar anstellen soll, außer sie von einer verrückten Situation in die Nächste zu verfrachten, während sich die Story nur schleppend vorwärtsbewegt. Die Nebenhandlung rund um Fields Politik und ihren bevorstehenden Wahlkampf mutiert irgendwann zum Fokus des Filmes und steht der, eigentlich nicht unsympathischen, Romanze im Weg. Dadurch verbleibt Long Shot leider irgendwann als Film, der sich nicht entscheiden kann, ob er nun romantische Komödie oder Polit-Satire sein will. 

Gerade die Elemente der letzteren Kategorisierung fallen auf den Film irgendwann sehr negativ zurück. Long Shot hat der aktuellen politischen Situation der USA, die sich für bissige Überzeichnungen ja mehr als anbietet, leider nicht mehr als Kalauer abzugewinnen. Verweise auf Trumps Amerika und die #metoo-Bewegung fühlen sich unstimmig und eingeschoben an, genau wie zahlreiche Pop-Kultur Referenzen. In seinen schwächsten Momenten ist Long Shot in seinen, ohnehin viel zu langen, 120 Minuten Laufzeit nicht mehr als eine durchschnittliche Folge aus einer politischen Kabarett Serie. 

Die Nebenfiguren helfen dabei nicht besonders. Gerade Bob Odenkirk (Die Verlegerin, Nebraska) wird als Präsident mit dem Traum, Schauspieler zu werden, unnötig zur reinen Witzfigur ohne Tiefe degradiert, während Andy Serkis (Der Herr der Ringe: Die Gefährten, King Kong) unter seiner Make-Up Schicht nicht viel geboten bekommt, womit er arbeiten könnte. Zugleich scheint sich der Film seiner problematischen Message, nach welcher ein Journalist im Namen der Liebe Teil des Staatswesens wird, welches er zuvor anprangern wollte, nie bewusst zu sein, womit Long Shot sich erneut jeglicher Relevanz entbehrt.

Fazit

So gern man dem Team Rogen / Theron auch zusieht, "Long Shot - Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich" ist trotzdem nicht mehr als eine durchschnittliche Nummern-Revue, die ihre Laufzeit mit nicht genug funktionierenden Gags zu füllen vermag.

Kritik: Jakob Jurisch

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