6.0

MB-Kritik

Hired Gun - Out of the Shadows, Into the Spotlight 2016

Music, Documentary

6.0

John 5
Kenny Aronoff

Inhalt

Nur wenige Schritte vom Ruhm entfernt, zeigen die besten Musiker der Welt ihr “Backstage”-Tourleben, was man braucht, um neben den Legenden der Musikgeschichte zu bestehen und wie man es schafft, einige der weltweit bekanntesten Lieder zu erschaffen. Hören Sie unglaubliche Geschichten von Alice Cooper, Rob Zombie, Steve Vai, David Foster, Ray Parker Jr. Ghostbusters), Liberty DeVitto (Billy Joel), Jason Hook (FFDP), Phil X (Bon Jovi), Kenny Aronoff (Mellencamp), Rudy Sarzo (Ozzy Osbourne), Justin Derrico, Mark Schulman (P!NK), Jason Newsted (Metallica), Eric Singer (KISS), John 5 (Rob Zombie), Glen Sobel, Nita Strauss (Alice Cooper), Steve Lukather (Michael Jackson, Toto), Paul Bushnell (Katy Perry), Jay Graydon (Steely Dan), Derek St. Holmes (Ted Nugent), Chris Johnson (Rihanna) und vielen mehr!

Kritik

Ein Jahr auf Tour, gespielt vor hunderttausenden von Leute, jede Woche ein Paycheck im Briefkasten, einmal rund um die Welt gereist, mit den großen Stars gespielt und das eine oder andere Bier getrunken und nach diesem Jahr streicht man für ein paar Dollar ein Haus und findet schließlich heraus, dass es dem Drummer von Guns 'n Roses gehört, genau dem Typen, mit dem man ein Jahr on Tour war. Das Leben ist nicht einfach für die sogenannten Hired Guns.

So bezeichnet man im Musik-Business Musiker, die nicht offiziell zur Band gehören, sondern für Tourneen und/oder Studioaufnahmen gebucht werden. Die Doku Hired Gun von beleuchtet nun den Alltag dieser meist äußerst talentierten Musiker, die auch gerne einmal zwischen den musikalischen Welten umhertingeln. Letzten Monat spielten sie noch bei einer Metal-Combo im Studio, jetzt rocken sie auf der Bühne hinter einem gecasteten Popsternchen. Das sieht nach dem Verraten von Idealen aus, aber die Doku macht klar, in welcher Situation sich die Musiker oftmals befinden. Wie oben bereits beschrieben, kann es sein, dass sie nach einem Job plötzlich ohne Engagement sind und wer glaubt, die Hired Guns verdienen so viel wie die bekannten Band-Musiker, der irrt sich.

Im Fokus der Doku steht zwar klar die Liebe zur Musik, immer wieder wird aber auch gezeigt, dass Hired Guns sich gut und gerne auch mal mit Existenzängsten herum plagen müssen. Umso bitterer, wenn der Arbeitgeber mit Absicht weniger zahlt, um seine Angestellten besser motivieren zu können. Scheinbar eine Praxis, ist in dem Geschäft gerne angewandt wird. Abseits davon müssen sich die Hired Guns aber auch oft genug mit dem Ego der großen Künstler herum ärgern, was in manchen Fällen auch nicht gerade leicht ist.

Davon erzählt also die Dokumentation. Für Musik-Fans ist sie ein definitives Must-see,  auch wenn sie aus künstlerischer Sicht arg bieder, brav und gewöhnlich daher kommt. Wenn die Macher aber Hired Guns zusammen bringen und diese gemeinsam jammen, bekommt man neben der Doku auch noch hervorragende Musik. Das ist ein Deal, mit dem man durchaus zufrieden sein kann. Wem das auch noch nicht reicht, wird ansonsten nicht weiteres finden, außer natürlich diverse Stars aus der Branche, die für den Film interviewt wurden.

Fazit

Informativ, manchmal sogar fazinierend, aber letztlich wohl nur für echte Musik-Enthusiasten interessant. Dennoch ist "Hired Gun" eine Doku, die jeder sehen sollte, der zumindest ein rudimentäres Verlangen danach hat, zu wissen, wie es hinter der Fassade des Musikgeschäfts abläuft.


Autor: Sebastian Groß
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