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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Als Gonga und sein Cousin Bart eine Kiste voller Kruzifixe finden, kommt einer de r beiden auf eine ungewöhnliche Idee zu deren Verwendung. 

Kritik

Selbstverständlich hat Tato Kotetishvilis satirisches Spielfilm-Debüt eine Story, obwohl die gerade für einen der Kurzfilme des georgischen Regisseurs reicht und es nicht wirklich darum geht. Gonga (Nika Gongadze) findet bei einem der Streifzüge zur örtlichen Müllhalde, die sein älterer Cousin Bart (Nikolo Ghviniashvili) und er regelmäßig nach Verwertbarem und Verkäuflichem durchsuchen, eine Box mit Kreuzen. Nicht die Art, mit denen man Marionetten bewegt, sondern die christlichen. Also fast dasselbe - wie die übrigen Fundsachen. 

Folglich wittert das ungleiche Gespann ein lohnendes Geschäft mit den gottgegebenen Gütern, die obendrein mit Leuchtfunktion kommen. Die kuriosen Kruzifixe sind nur eines der eigentümlichen Details, die in der ironischen Inszenierung einen sozialkritischen Unterton gewinnen. So sind die Kreuze ein passendes Emblem zeitgenössischer Religion: Wegwerfartikel mit großer Strahlkraft, ehrwürdig, aber wertlos. Das erkennen Gonga und Bart, als ihnen niemand die Kreuze abkaufen will. Der klerikale Kapitalismus lässt sich nicht einfach nachahmen und Geld übrig hat sowieso niemand. 

Eher verscherbeln die Leute ihre Habe an die pragmatischen Charaktere, die von einem Haushalt zum nächsten tingeln. Mit jedem der Hausbesuche eröffnet sich ein flüchtiger Einblick in das Leben der Personen, bei denen die Zwei anklopfen. Die von Kotetishvili selbst geführte Kamera fängt die privaten Ausschnitte mit fotografischer Statik ein. Aus diesen buchstäblichen Momentaufnahmen entsteht ein menschliches Mosaik, das trotz seiner Warmherzigkeit nie den kritischen Blick für die ökonomischen und ideologischen Brüche eines angeschlagenen Systems verliert.

Fazit

Mit trockenem Humor und resignativem Realismus verbindet Tato Kotetishvili seine süffisanten Schnappschüsse zu einer lakonischen Anthologie eines absurden Alltags, in dem alle auf ihre Art mit materiellen und menschlichen Verlusten ringen. Die kantige Optik knüpft an das fotografische Werk des Regisseurs und Drehbuchautors, dessen Stil so minimalistisch angelegt ist wie die religionskritische Rahmenhandlung. Deren Reiz liegt weniger in konventioneller Komik als der Symbolik des Skurrilen und authentischen Dynamik, die das spontane Spiel der Darstellenden erzeugt.

Kritik: Lida Bach

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