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Als der 12-jährige Otis seine erfolgreiche Karriere als Kinderstar im Fernsehen beginnt, fungiert sein Vater, ein drogensüchtiger Ex-Rodeoclown, als  Wächter über seinen Sohn. Doch in Wirklichkeit ist das Verhältnis der beiden ungleich komplexer.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Noch bevor Shia LaBeouf sich mit Disturbia und Transformers auf die Coverseiten der Illustrierten katapultierte, arbeitete er als schon als 12Jähriger auf Filmsets für Fernsehfilme und Serien. Was eben nicht viele über ihn wissen, verarbeitet der Schauspieler und jetzt auch Drehbuchautor LaBeouf höchst gekonnt in dieser konfessionellen Zusammenarbeit mit der Regisseurin Alma Har'el (LoveTrue) und kratzt damit am eigenen Leben. Honey Boy zeigt die stürmische Kindheit und die frühen Erwachsenenjahre eines Schauspielers, der sich mit seinem missbräuchlichen Vater (gespielt von LaBeouf selbst) nicht abfinden kann. Die 12jährige Version seiner selbst – im Film: Otis - wird auf beeindruckende Weise von Noah Jupe (A Quiet Place) umgesetzt.Was sich alles in und um den Jungen abspielt, wird erst mit fortführender Laufzeit des Filmes deutlich. 

Von Beginn an begleiten uns initiierende Montagen, die dem Zuschauer klarmachen, dass wir zwischen 1995 und 2005 hin- und herspringen. Den knapp 22jährigen Otis spielt der Oscar-Nominierte Lucas Hedges (Manchester by the Sea, Mid90s). Mit ihm eröffnet Honey Boy, zeigt ihn bei Dreharbeiten zu einem Blockbuster-Spektakel. Andere Darsteller und der Titel des Films spielen keine Rolle, denn kurz nach diesem Einstieg erleidet er mit einer Freundin (Maika MonroeGreta) einen Autounfall. Das hiermit auf das Transformers-Franchise und sein schmutziges öffentliches Leben, in dem er vom aufstrebenden Hauptdarsteller zur unruhigen Hollywood-Figur avancierte, angespielt wird, sollte jedem Zuschauer vom Start weg klar sein. Gepeinigt von übermäßigem Alkoholkonsum und dieser öffentlichen Schmach und nicht seinem ersten Vorfall dieser Art, wird Otis auf Gerichtsanweisung in eine Rehabilitationsklinik gesteckt – entweder das oder es drohen ihm 4 Jahre Haft bei Widersetzung dieser Anweisung. 

Während dieses Aufenthalts attestiert ihm (s)eine Therapeutin (Laura San Giacomo) an PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung) zu leiden und wie sein Zimmerkollege (Byron Bowers) fragt man sich auch als Zuschauer „ist das nicht was für kriegserprobte Soldaten“? Mittendrin kehren wir immer wieder zum 12jährigen Otis zurück, der mit seinem Vater James (LaBoeuf) – tatsächlich ein Kriegsveteran, wie auch Ex-Rodeo-Clown und (genesenen) Alkoholiker – der als Müllsammler an Schnellstraßen arbeitet. Die Szenenwechsel und Sprünge zwischen jungen und älterem Otis sind wunderbar von der Kamerafrau Natasha Braier (The Neon Demon) eingefangen und im Schnitt von Dominic LaPerriere und Monica Salazar veredelt worden. Elegant gleitet man getragen von atmosphärischen Neonlichtern der 90er in die Ruhezone Klinik und zurück. 

Was sich hier wie da immer klarer abzeichnet: James ist neidisch auf Otis' schauspielerischen Erfolg und ärgert sich, dass sein Sohn somit zum Ernährer der Familie geworden ist. Er setzt Otis Beleidigungen, Grausamkeiten und Gewalt aus, die sich auf Anraten des Therapeuten Alec (Martin Starr) beim Schreien im Wald entladen. All der angestaute Frust, die Streitereien der Eltern, die Sticheleien des Vaters entladen sich in geballter Form, obwohl man vor allem in den Rückblenden stets einen sensiblen und zärtlichen jungen Teenager sieht, der sich einfach nur nach Nähe, Liebe und Anerkennung seines Vaters sehnt. Und obwohl der Film nicht ausdrücklich autobiografisch ist, spiegelt er das Leben seines Autors auf vielfältige Weise wider, da er dem Kampf eines Schauspielers zeigt, sich zurechtzufinden und seine Erfahrungen als Kind mit einem missbräuchlichen Vater zu verarbeiten.

Fazit

Entstanden ist ein herzzerreißendes wie -erwärmendes Porträt des "Honey Boy" Otis und ein vielversprechendes Drehbuch-Debüt von Shia LaBeouf. Mit der sensiblen Regie von Alma Har'el, die ihr Spielfilmdebüt gibt, haben die Produzenten auch hier ein großes Talent erkannt. In Zusammenarbeit mit Kamera und Schnitt bewegt sich Har'el zwischen Vergangenheit und Gegenwart, im Umbruch und Selbstverwirklichung, während LaBeoufs Wagemut als Schauspieler und Schriftsteller dieser Geschichte Erfindungsreichtum, Furchtlosigkeit und Anmut verleiht.

Kritik: Robert Bussler

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