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Beginnend im Jahr 1970 folgt der Film den düsteren Geheimnissen und tödlichen Intrigen hinter den glamourösen Kulissen der berühmten Modedynastie. Im Mittelpunkt steht die vielschichtige Patrizia Reggiani (Lady Gaga), die Maurizio Gucci (Adam Driver) heiratet, einen der Erben des ikonischen Modehauses. Immer wieder konkurriert sie mit den Schlüsselfiguren des Familienunternehmens um Kontrolle und Macht, unter anderem mit ihrem Ehemann, dessen geschäftstüchtigem Onkel Aldo (Al Pacino), seinem risikofreudigen Cousin Paolo (Jared Leto) sowie seinem traditionsbewussten Vater Rodolfo (Jeremy Irons).


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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Als die ersten Bilder vom House of Gucci-Set auftauchten, zeigte sich die titelgebende Familie entsetzt. Der Cast erweise sich als reine Fehlbesetzung, die Darsteller seien viel zu hässlich. Besonders Al Pacino und Jared Leto ernteten harsche Kritik von einer der Vertreterinnen der italienischen Modedynastie, die der Produktion im Namen der gesamten Familie vorwarf, das Gucci-Image entwertet als Hollywood-Etikett zu Gunsten des Profitgewinns zu missbrauchen. Dass durch den Film nun bereits kurz nach US-Kinostart das Markeninteresse gewachsen sowie die Verkaufszahlen von Gucci-Produkten in die Höhe geschnellt sind, verleiht den Aussagen der Gucci-Familie einen nahezu ironischen Beigeschmack.

Somit zeichnet  Ridley Scott mit seinem jüngsten Werk rund um die titelgebenden Mode-Mogule das Bild einer sich über Jahrzehnte erstreckenden Schlacht aus Intrigen und Verrat und illustriert, wie rentabel eine im Affekt betriebene Tat wie etwa der Mord an einem Menschen für ein Wirtschaftsimperium sein kann. Was zunächst jedoch wie ein klassisches Familienepos klingt, das die Lust am falschen Leben vorführt und eben jene kapitalistische Zweckrationalität verhandelt, erweist sich als Klischee-Collage, die sich im Schleier der Satire (fehl)interpretieren lässt und sich irgendwo zwischen Melodrama und hochstilisierter Seifenoper verliert.

Denn House of Gucci ist ausstaffiert mit oberflächlicher Dekadenz, massenweise Protzerei, kalter Ignoranz und raumeinnehmenden Egos, die kaum noch Platz für einen Funken Sympathie bieten. An sich birgt die Riege an ehrlosen und eiskalten Akteuren und Akteurinnen viel Futter für einen bissigen Familienkampf, doch dass sich hinter dieser glamourösen Fassade nichts weiter als eine große Enttäuschung befindet, haben zahlreiche Filmschaffende schon auf deutlich ausgefeiltere und allem voran spannendere Art in Szene gesetzt. Dadurch wird der Film schließlich zum Paradebeispiel für jene inhaltsleere Dekadenz, die er selbst zu kritisieren versucht. 

Was der spektakulären Geschichte letztendlich fehlt ist das Spektakuläre. Wo der durchweg hervorragende Cast brilliert, trampelt die Erzählung von einem Schlüsselmoment zum nächsten und erweckt nicht selten das Gefühl, dass sie vorübergehend in eine Sackgasse geraten ist. House of Gucci fehlt das Tempo, die Finesse und der bedeutsame Paukenschlag hinter der mondänen Glorie, sodass sich der Film viel mehr wie ein langatmiger auf die Leinwand verfrachteter Lexikoneintrag anfühlt. Da können dann selbst die hochkarätigen Stars trotz ansehnlichen Darstellungen nicht viel retten. Was nach 158 Minuten von House of Gucci übrig bleibt sind gute Schauspielleistungen und eine an sich interessante Geschichte, drapiert im Deckmantel vermeintlichen Glanzes.

Fazit

„House of Gucci“ nimmt sich mit einer Länge von mehr als zweieinhalb Stunden reichlich Zeit, um die Rampe für jenes tragische Event zu zeichnen, das die Welt aus der Medienberichterstattung kennt. Letztendlich erweist sich diese Rampe jedoch als überaus flach und beschert dem Publikum ohne großen Rummel den zu erwartenden Eklat, sodass sich das Drama dieser tristen Geschichte bereits auf dem Weg vollends abgewälzt hat. Oder um es in weniger eloquenten Worten zu formulieren: „House of Gucci“ ist für den Großteil seiner Laufzeit einfach nur langweilig.   

Kritik: Oliver Koch

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