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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Im Jahr 1944 zieht Suzu in die Kleinstadt Kure und heiratet Shusaku Houjou, einen Angestellten der Marinebasis von Kure. Die beiden leben ein einfaches und anständiges Leben, bis die Stadt ein Jahr später von Bombenanschlägen erschüttert wird. Obwohl der Krieg Suzus aufgebaute Existenz zu zerstören droht, schafft es die junge Frau, durch Mut und Beharrlichkeit die schönen Dinge des Lebens auszukosten …

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die Ähnlichkeiten zu Barfuß durch Hiroshima oder auch dem Meisterwerk Die letzten Glühwürmchen – dem wohl traurigsten Werk der Filmgeschichte – sind natürlich nicht zu verleugnen. Allerdings macht dies In This Corner of the World von Regisseur und Autor Sunao Katabuchi (Mai Mai Miracle) nicht minder kraftvoll. Im Gegenteil: Die kindlich präsentierte und erzählte Geschichte offenbart kraftvolle, ja gar schon poetische, Botschaften, die vor allem am Ende für so manch eine Träne sorgen. Der Zuschauer gerät so bei der Geschichte von Suzu (im Original von Non gesprochen) in ein Wechselbad der Gefühle, welches anfangs gar nicht so sehr vom eigentlichen Krieg im Hintergrund zerrt, sondern mehr von der japanischen Kultur, und mehr noch – der Rolle der japanischen Frau. Was folgt ist ein fantastisches Drama, welches zum einen wunderbarschön gezeichnet ist, zum anderen aber auch mit seiner Erzählung eine Sogwirkung entfaltet, derer man sich nicht entziehen kann. Allerdings bedarf es dafür auch etwas Geduld: Denn gerade der sprunghafte wie träumerische Erzählstil von In This Corner of the World sorgt in der ersten Hälfte für kleinerer Längen und der Frage, wohin die Reise denn eigentlich gehen soll. Erst am Ende laufen schließlich alle Fäden zusammen und gerade Hiroshima bekommt dabei eine ganz besondere Rolle zugesprochen.

Warum können Menschen nicht einfach das machen, was sie glücklich macht? Diese Frage stellt sich Suzu gleich mehrfach im Film und auch der Zuschauer kommt irgendwann an dem Punkt, wo nicht nur der Krieg seine hässliche Fratze zeigt, sondern sich der Wunsch aufdrängt, endlich Frieden und Freiheit genießen zu können. Für Suzu bedeutet dies eigentlich das losgelöste und träumerische Zeichnen und dem sprichwörtlichen leichten Leben. Konventionen, Familiengebote, Traditionen, Ehre, häusliche harte Arbeit und schlussendlich auch der Krieg verhindern dies. Und wenn dann auch noch eine geforderte Hochzeit folgt – wo sich Suzu nicht einmal an ihren zukünftigen Bräutigam erinnert und diesen kennt – bekommt der Zuschauer einen wirklich authentischen und gut recherchierten Blick auf das Japan der Kriegszeit. Bomben, Feuer, Hungersnot und Wahnsinn folgen in In This Corner of the World erst deutlich später und dann auch nur am Rande durch das Handeln der Figuren. Wie ein Blatt im Wind wird uns so das Leben von Suzu offenbart. Regisseur Sunao Katabuchi schafft es dabei, basierend auf dem gleichnamigen Manga von Fumiyo Kōno, gekonnt zwischen Leichtigkeit und Wärme (unterstützt durch warme Farben) sowie Schrecken und Hoffnungslosigkeit hin und her zu wechseln. Alles erscheint wie ein Traum, aus dem Suzu einzig erwachen möchte.

Wäre ich doch nur als Träumerin gestorben: Und spätestens hier nimmt In This Corner of the World dann Fahrt auf und wechselt von der poetisch verträumten Erzählweise hin zu schrecklichen Bildern, die sich dem Zuschauer in den Kopf brennen. Egal ob Schlachtschiffe, Bombardements oder gar ein ganzer Flächenbrand: Eine moralische Schwere ist dabei deutlich zu spüren und dies obwohl es Sunao Katabuchi vermeidet den Zuschauer mit Direktheit zu konfrontieren. Zwar werden gerade am Ende die Bilder schrecklicher – die FSK 12 Freigabe ist wahrlich gerechtfertigt – doch es bleibt einem selbst überlassen, wie alles sich am Ende zusammenfügt. Stärke, Hoffnung, Liebe, Freundschaft, Hass und Pflichterfüllung. All dies taucht auf, wird in farbenfrohen wie verträumten Bildern erzählt und verfliegt wieder. Was bleibt ist aber das schmerzliche Gefühl des Verlustes. Wenn Suzu am Ende ihre Hand als Analogie für die Entscheidungen des Lebens verwendet, wird es gewiss: Wir sind die Teile des Ganzen. Der Schrecken des Krieges bleibt immer gleich und wer weiter selbiges gutheißt oder irrsinnig Tod und Feuer fordert, produziert immer wieder Geschichten wie die von Suzu und all ihren Bekanntschaften. Das am Ende dennoch Hoffnung übrig bleibt, ist dann auch nur Konsequent. Selbst nach einem verehrenden Feuer gibt es die Chance zum Erblühen. Aber nur, wenn es die Möglichkeit dafür gibt. 

Fazit

"In This Corner of the World" reiht sich ohne Mühen in die Riege der Anti-Kriegsdramen ein, die nicht nur fantastisch gezeichnet sind, sondern besonders durch ihre eindringlichen Botschaften überzeugen. Zwar kann gerade die erste Hälfte für einigen Ärger aufgrund einer sehr sprunghaften und schnellen – aber auch langgezogenen – Erzählweise sorgen, doch danach gibt es ein ergreifendes, tiefsinniges und wichtiges Meisterwerk zu bestaunen, welches einen noch lange danach beschäftigt. Gerade Suzu ist es dabei, die den Zuschauer in ihren Bann zieht. Unschuld und Verlust, Hoffnung und Schrecken, Wärme und Leid – unbedingt ansehen.

Kritik: Thomas Repenning

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