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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Irgendwo in der Peripherie Berlins predigt ein selbst ernannter Priester in einem heruntergekommenen Haus der Lebenshilfe vor einer Gruppe aus Menschen mit Suchtproblemen und geistigen Behinderungen. Egon, der mit einer psychotischen Störung kämpft, ist erst seit Kurzem in der Einrichtung, die für ihre Bewohner gleichermaßen Heim und Glaubensgemeinschaft sein will. Er findet keinen Schlaf, hilft nicht bei der Arbeit auf dem Hof, will sich nicht waschen und hat Probleme, den Anweisungen des Priesters zu folgen. Dieser überschreitet mehr als einmal die Grenze zur Erniedrigung seiner Schützlinge.

Kritik

In ihrem knapp die Grenze zum Spielfilm erreichende Elendsporno suchen David und Saša Vajda nach maximaler Hässlichkeit und finden sie in jedem Bild. Hässlich sind die Figuren, am meisten der jede Aufnahmen dominierende Titelprotagonist. Das gilt nicht nur auf physischer Ebene. Egon (Paul Arámbula) keift, fuchtelt und grimassiert, als sei die fahrige Inszenierung ein Wettbewerb körperlicher Widerwärtigkeit. Vielleicht ist sie das auch. Dem Regie-Duo geht es um Schockeffekte. Die Zuschauer sollen etwas geboten kriegen.

Dieses Etwas ist dann auch nicht mehr als das: etwas. Was an Handlung vorhanden ist, bleibt so krude und lückenhaft, dass ein Nachvollziehen der Ereignisse ohne Programm- und Presseheft praktisch unmöglich ist. Um Inhalte geht es hier auch nicht, obwohl ein Stück Prävention zur Rechtfertigung des ganzen Prozedere dabei ist. Es geht auch nicht um Bilder, jedenfalls nicht im ästhetischen Sinne. Das Ziel ist, einem mutmaßlich vom sozialen Bodensatz distanzieren Berlinale Publikum selbigen Bodensatz vorzuführen. 

Statt wie ein Film fühlt sich die Groteske eines Junkies, der sich in einem sektenähnlichen Entzugscenter für den neuen Jesus hält, an wie eine Freak Show. Allerdings ohne den oft kolportierten Gemeinschaftssinn. Sinn ist überhaupt ein Begriff, der mit dem voyeuristisch beobachteten Abstieg des geistig beeinträchtigten Hauptcharakters nichts zu tun hat. Egon ist erst irre und wird dann irrer und das despotische Verhalten des sich ebenfalls als Erlöser-Gestalt präsentierenden Leiters ist da wenig hilfreich.

Fazit

Die Regisseure David und Saša Vajda kommen aus Berlin Neukölln und wollten mit dem, was man dort so an sozialer und psychologischer Verwahrlosung sieht, augenscheinlich Dahlems reiche Villenbewohner richtig vor den Kopf stoßen. Welchen besseren Ort gibt es dafür als die Berlinale? Dort läuft ihr zum Glück nur 51 Minuten langer Abstieg in einen moralischen Morast voller Junkies und Jesus Freaks. Innerhalb der kunstlosen Inszenierung generiert unverhohlener Sensationalismus nahezu körperlich abstoßende Bilder. Nur wen interessiert’s?

Kritik: Lida Bach

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