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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

1980er Jahre, eine italienische Kunststadt, eine wohlhabende Familie. Rebecca wird mit einem auffälligen roten Fleck im Gesicht geboren, der in der Familie Ablehnung, Grausamkeit und gequälte Liebe hervorruft. Musik wird ihre Zuflucht sein.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Das Identifikationspotenzial verdankt Marco Tullio Giordanas (Yara) metaphorisches und schließlich metaphysisches Melodram weniger dem Spiel des etablierten Ensembles oder der auf Maria Pia Veladianos gleichnamigem Roman basierenden Story, sondern eher einer kuriosen Parallele von Handlung und filmischer Wirkung. Das gediegene Drama einer unglücklichen Mutter-Kind-Beziehung verurteilt die begüterte Maria (Valentina Belle, The Good Mothers) unterschwellig für ihre emotionale Kälte gegenüber ihrer Tochter Rebecca (Debüt-Darstellerin Beatrice Barison), scheitert auf dramatischer Ebene jedoch selbst daran, Gefühle für die junge Protagonistin zu wecken.

Dieser Mangel an Anteilnahme liegt zum einen an der Ziellosigkeit der Handlung, die auf dem ausgedehnten Weg zu einer nie eintretenden Kulmination in trivialen Konflikten versackt. Zum anderen an den verstaubten Wertmaßstäben des auf patriarchalischen Prinzipien errichteten Plots. Der beginnt im Italien der 80er mit der Geburt Rebeccas, die von ihrer Mutter innerlich abgelehnt wird. Als Grund dafür erscheint das großflächige Feuermal im Gesicht des Kindes, das von seiner musikalischen Tante (Sonia Bergamasco, Der Vollposten) aufgezogen wird.

Medizinische Hintergründe des klinisch als gestörte Mutter-Kind-Bindung definierten Syndroms interessieren in der von Giordana mit Gloria Malatesta (Verso Sera) und Produzent Marco Bellocchio (Die Bologna-Entführung) verfassten Story ebenso wenig wie psychosoziale Aspekte. Mit ihrem Wechsel zwischen Abweisung und impulsiver Zuneigungsbedürftigkeit verkörpert Maria das Klischee der bösen Mutter und hysterischen Hexe. Zweite Implikation unterstreicht das übersinnliche Air, das Rebeccas Geburtsmal verspätet eine symbolische Bedeutung gibt. Das hinter der melodramatischen Maske banale Beziehungsgeflecht interessant machen kann auch der geisterhafte Nachtrag nicht.

Fazit

Wenn der Begriff „Depression“ in Marco Tullio Giordana unentschlossenem Salonstück auftaucht, fällt er zu spät und ohne Bedeutung für die passabel gespielte Handlung. Deren zentraler Konflikt entwickelt nie die von der Inhaltsangabe suggerierte Schwere. Auch von den ambivalenten Gefühlen, die das Aussehen der normschönen und privilegierte Hauptfigur angeblich provozieren soll, sieht man nichts. Das behäbige Drama, dass die handwerkliche Inszenierung buchstäblich aus einer äußerlichen Abweichung macht, bestätigt die objektivierende Oberflächlichkeit, die auf narrativer Ebene verurteilt wird.

Kritik: Lida Bach

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