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Quelle: themoviedb.org

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Ein fiktives Biopic des Dichters, Autoren und Partei-Gründers Eduard  Limonov.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Der Titel-Zusatz überschreibt den pseudo-progressiven Persönlichkeitskult Kirill Serebrennikovs (Tchaikovsky's Wife) bilderstürmenden Biopics mit einem Air epochaler Romantik, die von dem protzigen Personenkult der erratischen Inszenierung noch weiter entfernt ist als von den literarischen Ergüssen des Titelcharakters. Dessen zum ikonischen Mononym stilisierter Nachname klingt für nicht wenige seiner Zeitgenossen nach sauren Südfrüchten, was der als Eduard Veniaminovich Savenko geborene Hauptcharakter (Ben Wishaw, Bad Behaviour) umgehend korrigiert. Seine Herleitung ist ein russischer Begriff für „Handgranate“. Passend für einen nationalistischen bis neo-faschistischen Partei-Gründer.

Den kennt man, wenn überhaupt, für seine Unterstützung Russlands Annektierung der Krim und eines russischen Angriffs der Ukraine. Das will der Regisseur mit seinem Drehbuchautoren-Duo Paweł Pawlikowski (Ida) und Ben Hopkins (Hasret: Sehnsucht) augenscheinlich ändern. Statt des realen Lebenslaufs Emmanuel Carrères (Wie im echten Leben) fiktionale Fassung davon. Die verklärt den sich mit diversen Jobs im Atomkraftwerk, Stofffabrik und als Butler durchlavierenden Hauptcharakter mit James-Dean-Haartolle, Arthur-Miller-Brille und Travis-Bickle-Jacke zum jungen Wilden: ein Rebell ohne Ziel - außer gegen alles und jeden zu hetzen.

Kommunismus, Kapitalismus, Dissidenten, Literaten, Intelligentsia, Eliten, Bürgertum und die Romantisierung der Arbeiterklasse, der er selbst frönt, obwohl er das elterliche Arbeiterdasein verachtet. Jene Heuchelei übergeht die impulsive Ikonographie ebenso wie Edichka “Eddie“ Limonovs Verlogenheit und Fanatismus. Beide finden ironischerweise ein Pendant im verkappten Konformismus des generischen Szenarios, das den abgetretenen Wegen der Filmbiografie folgt und alle tatsächlich kontroversen Äußerungen als bloße Provokation kaschiert. Hinter der Fassade zeitgeistiger Zitaten und populistischer Phrasen ist der egomanische Exzess so hohl wie sein Protagonist.

Fazit

Nachdem Kirill Serebrennikov 2022 mit "Tchaikovsky's Wife" in Cannes Wettbewerb vertreten war, ertränkt er die dortige Leinwand erneut in eine biografische Bilderflut. Gegen die strampelt Ben Wishaw vergeblich als aus dem Kultfilm-Fundus eingekleidete Karikatur eines rebellischen Außenseiters. Aktuelle Implikationen der Verehrung des echten Limonovs überfordern die chaotische Collage ebenso wie die Psychologie des zum solchen stilisierten Enfant terribles, das Fake-Filmsets und Pappkulissen einrennt. Ein paradox passendes Bild für eine Inszenierung, deren hysterische Ästhetik rechte Klischees verbrämt.

Kritik: Lida Bach

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