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Inhalt

Der Film gilt als künstlerisch wegweisende Regiearbeit Martin Scorseses. Mit seiner experimentellen Leichtigkeit dokumentiert der Gangsterfilm die Regeln und Gesetze des italo-amerikanischen Kleinkriminellen-Milieus der 60er Jahre.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Jeder große Regisseur hat mal klein angefangen. So auch Martin Scorsese (Wie ein wilder Stier), der sich mit Thrillern und Gangsterfilmen wie Taxi Driver, Goodfellas und Casino den Status eines der versiertesten Filmemacher Hollywoods erarbeitete. Seinen großen Durchbruch hatte Scorsese mit Hexenkessel. Der 1973 erschienene Film trägt bereits sämtliche Markenzeichen des Regisseurs in sich, auch wenn man dem Film anmerkt, dass Scorsese noch nicht so richtig wusste, wie er verschiedene, großartige Elemente zu einem stimmigen Gesamtwerk verbindet.

Hexenkessel muss daher folglich in erster Linie als Milieustudie betrachtet werden, in der der Regisseur persönliche Einflüsse und reale Erlebnisse verarbeitet, die ihn in seiner Jugend prägten, als er in Little Italy aufwuchs. Scorsese porträtiert das Gangsterleben in diesem Stadtteil während der 60er, welches zu diesem Zeitpunkt von Kriminalität, organisiertem Verbrechen, Gangstern in Anzügen, wilden Partys und schnellen Toden geprägt war. Obwohl der Regisseur vor diesem erst zwei andere Filme gedreht hatte, konnte er für Hexenkessel bereits zwei bedeutende Darsteller verpflichten, denen fortwährend eine große Zukunft bevor stand. Harvey Keitel (Bad Lieutenant) spielt die Hauptrolle des Kleinkriminellen Charlie, der für seinen mächtigen Onkel und Gangsterboss Giovanni als Schuldeneintreiber arbeitet. Charlies Freund Johnny Boy, verkörpert von Robert De Niro (Der Pate 2), ist im Gegensatz zu Charlie, dem beispielsweise religiöse Grundsätze wichtig sind, ein unberechenbares Pulverfass. Johnny Boy lebt gerne auf der hohen Kante, schmeißt Geld aus dem Fenster, das ihm eigentlich gar nicht gehört und zeigt anderen Leuten, auch denjenigen, denen er noch Geld schuldet, gegenüber keinerlei Respekt. 

Mit einer Reihe loser Einzelszenen, die Scorsese weitestgehend ohne sichtlich erkennbare Dramaturgie inszeniert, bebildert er den Alltag von Charlie mit größtmöglicher Authentizität. Der Film lebt eindeutig von seinen Schauplätzen und dem rohen Lebensgefühl, das der Regisseur hauptsächlich in Bars, Lokalen und Wohnungen einfängt. Im Grunde passiert nicht wirklich viel, außer, dass man Charlie dabei zusieht, wie er von einem Ort zum nächsten läuft, dafür sorgt, dass jeder seinen Schutzgeldzahlungen nachkommt und keine Konflikte entstehen. Daneben wird er als Mensch dargestellt, der sich aus Stress lieber raushält, in die Kirche geht, seinem Freund Johnny Boy den Rücken decken will und mit dessen Cousine Teresa eine Liebesbeziehung führt. 

In vielen Szenen plätschert Hexenkessel arg ereignislos vor sich hin, denn Scorsese konzentriert sich vor allem darauf, dass er sämtliche Geschehnisse mit einer tollen Kameraführung festhält und von großartiger Musik begleiten lässt. Beim Einsatz populärer Musik hat sich der Regisseur nach eigener Aussage vom Avantgardisten und Underground-Ikone Kenneth Anger (Lucifer Rising) beeinflussen lassen, dessen experimentelle Kurzfilme ein Aushängeschild dafür waren, einzelnen wortlosen Sequenzen nur durch Pop-Musik Bedeutung zu verleihen. 

Erst in den letzten 15 Minuten tritt Scorsese merklich aufs Gaspedal, wenn brodelnde Konflikte hochkochen und der gesamte Film stark an Fahrt gewinnt, nachdem Johnny Boy den Bogen ein weiteres Mal überspannt und Charlie zusammen mit ihm und seiner Geliebten dafür sorgen muss, dass alle drei unbeschadet aus der Sache rauskommen. In diesem Finale wird ersichtlich, was für dichte Spannungsmomente der Regisseur künftig noch inszenieren kann. Potential, das Scorsese mit seinen folgenden Werken auch mehr als überdeutlich erfüllte.

Fazit

Im Vergleich zu seinen großen Werken ist Martin Scorseses "Hexenkessel" kaum mehr als eine atmosphärisch beeindruckende Fingerübung, der es nicht an tollen Einstellungen, authentischen Schauplätzen, passenden Darstellern und großartiger Musik mangelt. Einen roten Faden, der die manchmal sehr ziellos wirkenden Einzelszenen dramaturgisch verbindet, lässt der Regisseur dagegen vermissen.

Kritik: Patrick Reinbott

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