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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Als die Prostituierte Aileen eine Frau kennenlernt in die sie sich verliebt will sie mit der Prostitution aufhören, erschießt ihren letzten Freier aber aus Notwehr und flüchtet vor der Polizei. Aus Verzweiflung, dass sie keinen Arbeitsplatz finden kann, begeht sie immer wieder Morde und die Polizei macht sich auf die Suche nach einem Serienmörder... Beruht auf wahren Begebenheiten!

Kritik

Als Charlize Theron (Prometheus - Dunkle Zeichen) im Jahr 2004 mit dem Oscar als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet wurde, erfüllte sie zumindest rein theoretisch die bekannten Voraussetzungen, welche die Academy of Motion Picture Arts and Sciences an Schauspielleistungen ganz besonders bevorzugt. Für ihre Hauptrolle in Patty Jenkins‘ (Five) Monster nahm die Schauspielerin gut 13 Kilo an Körpergewicht zu, rasierte sich die Augenbrauen ab und ließ sich falsche Zähne einsetzen, um das gleichermaßen markante wie heruntergekommene Erscheinungsbild ihrer Figur adäquat zu verkörpern.

Die Academy schätzt es sehr, wenn Darsteller zu extremen Maßnahmen greifen, wodurch das normale Aussehen vollkommen hinter der Figur verschwindet. Trotzdem kommt Therons Auszeichnung einem selteneren Ausnahmefall gleich, denn die von ihr gespielte Aileen Wuornos, welche zudem auf einem realen Vorbild beruht, ist eine psychisch kranke Prostituierte, die noch dazu zur Serienmörderin wird. Ein Charakter, der keinesfalls in das gängige Schema von Figuren passen mag, die in der Regel mit dem Oscar prämiert werden.

Es ist allerdings nicht nur dieser durchaus außergewöhnliche Umstand, der Monster zu einem bemerkenswerten Film macht, sondern in erster Linie der Ansatz der Regisseurin, mit dem sie die Geschichte dieser provokanten Persönlichkeit erzählt. Die realen Hintergründe, bei denen die Frau insgesamt sieben Männer erschoss, woraufhin sie für sechs der Morde angeklagt und im Jahr 2002 schließlich hingerichtet wurde, sind der ideale Stoff für einen finsteren Psychothriller. 

Tatsächlich lotet Jenkins die Psyche ihrer Hauptfigur in einigen Szenen auf beängstigende Weise aus, wofür mitunter lediglich der qualvoll stechende Blick aus den Augen von Theron genügt, um beängstigende Abgründe offenzulegen, durch die der Titel des Films immer wieder auf unangenehme Weise in physischer Form heraufbeschworen wird. Gerade in den einfühlsamen Zwischentönen des Films offenbaren sich aber erst die wahren Qualitäten, durch die sich Monster eher zu einem Liebesdrama entwickelt, in dessen Kern sich zwei Menschen befinden, die an den Bedingungen und Eingriffen ihres gesellschaftlichen Umfelds zerbrechen oder längst gebrochen wurden.

Nachdem Aileen zu Beginn in einer Schwulenbar auf Selby trifft, scheint das alte Sprichwort von den sich anziehenden Gegensätzen unmittelbar zu greifen. Die ruppige, fluchende und körperlich nicht sonderlich gepflegt wirkende Frau findet in dem naiven, verschüchterten Mädchen, das die typische Unschuld vom Land darstellt, einen Menschen, der sich nicht nur sofort für sie interessiert, sondern mit aller Kraft in das Innenleben von Aileen vordringen will. Das ungewöhnliche Liebesverhältnis, in dem die psychopathisch-traumatisierte Prostituierte mit dem von der eigenen Familie verstoßenen Küken durchbrennen will, formt die Regisseurin nach und nach zu einer bewegenden Spirale ins Verderben, in der mörderische Tendenzen weniger Raum erhalten als intensive, aufrichtige Gefühlsausbrüche. 

Auch wenn es vielen Zuschauern trotz der beeindruckenden Leistung von Theron weiterhin schwerfallen dürfte, ansatzweise Sympathien für diese Figur zu entwickeln, lassen sich zumindest Funken von Empathie kaum vermeiden. Gerade in den unschuldig verträumten Voice-over-Einschüben sind beide Frauen von der Art her kaum noch zu unterscheiden. Im Schicksal von Aileen Wuornos bündelt Jenkins provokative Abscheu genauso wie ergreifende Tragik, denn am Ende bleibt die Frage offen, wer denn nun das Monster war, für das im Laufe des Films zahlreiche potentielle Kandidaten in Frage kommen.

Fazit

„Monster“ lebt ganz klar von der alles überragenden Performance von Charlize Theron, die nicht nur optisch beängstigend mit der realen Vorlage ihrer Figur verschmelzt, sondern darüber hinaus Empathie für eine Persönlichkeit streut, die durchaus kontroverse Reaktionen provoziert. Daneben funktioniert der Streifen aber auch durch die Herangehensweise von Regisseurin Patty Jenkins, die schockierende, finstere Momente von einfühlsamen, bewegenden Gefühlen überschatten lässt, wobei sich das Gesamtwerk stets eine brisante Ambivalenz bewahrt.

Kritik: Patrick Reinbott

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