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13 Jahre sind vergangen, seitdem ein Raumschiff in Mittelamerika abstürzte und so eine außerirdische Lebensform freikam, die die Menschen dazu bewog riesige Schutzmauern zu errichten. Über die Jahre sind solche Zonen überall auf der Welt zu finden und die Menschen haben sich zu vereinzelten, teils verfeindeten Gruppen zusammengeschlossen. Als es einem Soldat gelingt, innerhalb einer infizierten Zone im mittleren Osten vorzudringen, soll dieser von einer Gruppe Marines gesucht werden. Keine leichte Mission, wie sich recht bald herausstellen wird.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Im Jahre 2010 waren sicherlich einige Zuschauer mehr als irritiert, als sie sich den Film “Monsters“ ansahen. Das Spielfilmdebüt von Gareth Edwards versprach auf den ersten Blick ein reinrassiger Cocktail aus den Ingredienzien Sci-Fi, Horror und Thriller zu sein, doch der Überlebenskampf eines Paares erwies sich mehr als ambitioniertes Beziehungsdrama als viel mehr effekthascherisches Monsterkino. Zwar spielte die Geschichte innerhalb einer Welt, auf der gigantische Außerirdische auf der Erde gestrandet sind, doch dieser narrative Background wurde mehr als Metapher statt als inszenatorisches Statussymbol genutzt. Im Grunde konnte man die Zuschauerschaft von „Monsters“ in zwei Lager unterteilen:

Die einen konnten mit dem Konzept nur wenig anfangen, empfanden den Film also zu dröge und langsam und wurden durch den massiven Verzicht von Action- und Spanungsszenen enttäuscht. Die anderen wiederum feierten den Film als intelligentes Machwerk, welches sich als ausgezeichnete Parabel auf menschliche Beziehung lesen ließ. Recht hatten beide irgendwie, aber am Ende zählt immer nur das Geld und da Edwards den Film äußerst kostengünstig produzierte, die Effekte sogar teils selbst am eigenen Rechner erstellte – was man oft auch deutlich im Film bemerkt hat – spielte „Monsters“ ein gutes Sümmchen ein. Genug für ein Sequel, welches ohne Edwards direkte Beteiligung entstand. Der hatte mit „Godzilla“ und dem „Star Wars“-Spin-Of „Rogue One“ aber eh genug zu tun.

Monsters: Dark Continent“ setzt den ersten Teil nicht weiter fort. Der Film tauscht das Krisenpaar gegen eine Handvoll Soldaten aus, die im Nahen Osten stationiert sind, einer Zone in der nicht nur Fundamentalisten, sondern auch die Außerirdischen umherwandeln. Der Film mixt also wie sein Vorgänger auch zwei Genre. Hier ist es Alien-Sci-Fi mit gegenwärtigem Kriegsdrama. Der Krieg steht dabei allerdings klar im Fokus. Regisseur Tom Green inszeniert „Monsters: Dark Continent“ so, dass der Film alleine visuell an Kathryn Bigelows Meisterwerk „Tödliches Kommando – The Hurt Locker“ erinnert: die Sonne brennt, überall Staub, die Hitze lässt die Luft wabern und überall könnte ein feindlicher Heckenschütze lauern. Das generiert durchaus einige spannende wie auch intensive Szenen, die teils recht gut funktionieren. Allerdings fragt man sich schon wo eigentlich die titelgebenden Monster sind? Die werden zwar immer mal wieder thematisiert und haben auch den einen oder anderen „Gastauftritt“, es bleibt aber dabei, dass sich „Monsters: Dark Continent“ mehr wie ein waschechter modernen Kriegsfilm anfühlt.

Zum Erschaffen dieses Gefühl werden natürlich auch alle gängigen Mechaniken des Kriegsfilms ausgespielt. Die Soldaten machen auf  tough, doch diese Fassade bröckelt im realen Kampfeinsatz recht schnell und die Fratze der Furcht kommt zum Vorschein. Dazu kommen andere gängige Motive, die „Monsters: Dark Continent“ pflichtbewusst aber immer etwas zu statisch und vor allem plakativ abhandelt. Dennoch sollte hier wohlwollend vermerkt sein, dass der Film eine sehr kritische Haltung zum Krieg zeigt. Wäre nur auch schön gewesen, wenn er eine Haltung zu seinen Monstern gezeigt hätte und ja, der Film zeigt auf, dass die wahren Monster nicht die Aliens sind, sondern die Soldaten und Terroristen (also die Menschen). Aber mal ganz ehrlich, das ist weder überraschend noch wirklich so smart wie es der Film gerne hätte.

Trotz der ganzen Meckerei lässt sich aber nicht vertuschen, dass „Monsters: Dark Continent“ einige wirklich tolle Momente besitzt. Vor allem gegen Ende, wenn die Monster endlich mehr Gewicht erhalten, gelingen den Machern einige wirklich tolle, ja sogar visuell herausragende Bilder, die man so gerne auch auf der großen Kinoleinwand gesehen hätte. Der Wahnsinn des Krieges wandelt sich dann in eine Phase der Veränderung und des Neubeginns. Das ist sehr interessant, aber leider auch das Letzte was einen „Monsters: Dark Continent“ präsentiert. Danach folgt der Abspann und wir können nur hoffen, dass es einen dritten Teil gibt.

Sollte es diesen geben wäre es übrigens auch nicht verkehrt, wenn die Crew von Teil 2 wieder mit dabei ist. Denn trotz seiner Makel und Verfehlungen wirkt „Monsters: Dark Continent“ alleine aus technischer Sicht wirklich superb. Dass der Film es nicht ins Kino schaffte ist durchaus schade. Mit der richtigen Vermarktung wäre da bestimmt ein kleiner Hit drin gewesen. So kann man sich aber das Sequel eben im Heimkino ansehen. Ob man das tun sollte? Klar, warum nicht. Ob man davon begeistert wird? Vielleicht. Man kommt aber nicht umhin, der Fortsetzung klare Reize zuzusprechen.

Fazit

"Monsters" war mehr Beziehungsdrama als alles andere und die Fortsetzung macht jetzt einen auf modernen Kriegsfilm. Wer also gehofft hatte, hier einen reinrassigen Sci-Fi vorgesetzt zu bekommen, wird sicherlich mehr als enttäuscht sein. Aber auch wenn „Monsters: Dark Continent“ viel zu Rüde und teils stiefmütterlich mit seiner eigenen Idee umgeht, besitzt der Film dennoch einiges an Potenzial und dazu gehören auch einige umwerfende Bilder. Blöd nur, dass der Film genau dann aufhört, wenn er wirklich interessant wird.

Kritik: Sebastian Groß

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