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Quelle: themoviedb.org

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Ein Film über den Maler Toulouse-Lautrec und das “Moulin Rouge”, das berühmte Varieté am Montmartre in Paris, das er über alles geliebt hat. Seit er als Kind bei einem Unfall verletzt wurde, war Toulouse-Lautrec verkrüppelt und wuchs nicht mehr weiter. Mit den Frauen und auch mit sich selbst hatte er daher sein Leben lang Probleme, die sich auch nicht besserten, als er für das “Moulin Rouge” ein Plakat malte, durch das er von einem Tag auf den nächsten ein gefeierter Künstler wurde.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

„Seine Palette ist verkrustet, seine Pinsel sind trocken, doch die Genialität von Henri de Toulose-Lautrec ist so lebendig, wie an dem Tag, an dem er sie niederlegte. Nun sollen sie ihm für einen Moment wieder in die Hände gelegt werden. Er, seine geliebte Stadt und seine Epoche sollen wieder zum Leben erwachen."

Wenn der Regisseur John Huston (Moby Dick) es sich zum Ziel gesetzt hat, eine äußerst unsympathische Hauptfigur zu kreieren, dann hat er sein Ziel definitiv erreicht. Moulin Rouge erzählt vom Maler Toulouse-Lautrec und basiert auf der gleichnamigen Novelle des französischen Schriftstellers Pierre La Mure. Ob der echte Maler tatsächlich so ein Scheusal war, wie er im Film dargestellt wurde, wussten nur diejenigen, die ihn persönlich kannten. Alle anderen schauen sich unvoreingenommen den Film an und werden mit einem schrecklich unangenehmen Menschen konfrontiert, der von Unsicherheit und Hass zerfressen ist und ständig sich selbst verspottet, obwohl er eigentlich schon genug von allen anderen wegen seiner Größe beleidigt und fertig gemacht wird. Normalerweise müsste man mit einem so bemitleidenswerten Menschen Mitgefühl empfinden, aber man tut es einfach nicht, weil dieser Mensch voller Hass ist, manchmal sogar gegenüber Menschen, die es gut mit ihm meinen.

Toulouse-Lautrec (José Ferrer, Hexenkessel) ist ein typischer Antiheld, ein Zyniker, der enttäuscht von Liebe und vom Leben ist und der seine Sorgen im Alkohol ertrinkt. Außerdem versucht er seinen Minderwertigkeitskomplex mit den Aufenthalten in einem gewissen anrüchigen Establishment namens "Moulin Rouge" zu kompensieren. Nur an diesem einen Ort in Paris fühlt er sich sicher und geborgen, während er an einem Tisch sitzt und das bunte Treiben malt. Und nur in diesen Szenen verspürt man so etwas wie Sympathie für die Hauptfigur, weil er endlich entspannt und losgelöst von seiner Krankheit die Welt mithilfe seiner Kunst in fröhlichen bunten Farben sieht. Zwischendurch werden im Film übrigens echte Bilder von Toulouse-Lautrec eingeblendet. Das macht den Film natürlich unter dem künstlerischen Aspekt sehr interessant.

Toulouse-Lautrec war in der Tat ein großartiger Künstler, er hatte aber keine einnehmende Persönlichkeit, wenn man dem Film Glauben schenken kann. Man kann es einfach nicht begreifen, dass es tatsächlich die Intention des Regisseurs war, einen Maler, den er gut fand und von dem er Drucke besaß, so unvorteilhaft darzustellen. Der Regisseur wollte keine starke Männerfigur kreieren, ganz im Gegenteil, er wollte einen männlichen Helden erschaffen, dessen Männlichkeit sich allein in seinem künstlerischen Genie widerspiegelt. Das ist ihm zwar gelungen, aber man hätte sich zumindest eine leicht entschärfte Version des Griesgrams gewünscht, damit man einen emotionalen Zugang zu der Figur findet. Doch Huston ist kompromisslos in seinem künstlerischen Schaffen. Vielleicht liegt es an seinem eigenen lebhaften Leben. Er war nicht nur ein Schauspieler, Drehbuchautor und Maler, sondern auch ein Boxer und ein Soldat in der mexikanischen Armee, wobei das Letztere ihm nicht unbedingt Respekt einbrachte.

Zur damaligen Zeit Moulin Rouge zu drehen, war beinahe ein Ding der Unmöglichkeit, weil im Jahre 1952 in Hollywood vieles zensiert wurde und ein kleinwüchsiger Mann, der ein Bordell aufsucht, war damals ein Unding. Regisseur John Huston schaffte es trotzdem irgendwie, seinen Film durchzuboxen. Damals war der Film gewagt und anrüchig, aber aus heutiger Sicht ist er unglaublich bieder. Er besteht eigentlich nur aus Andeutungen und das Etablissement "Moulin Rouge" wirkt wie eine nette Bar mit Gesangs- und Tanzdarbietungen, nicht mehr und nicht weniger. Doch für die damalige Zeit war es sicherlich spektakulär, wobei die Tanz- und Gesangseinlagen auch aus heutiger Sicht immer noch bemerkenswert sind. Die junge attraktive Zsa Zsa Gabor (Im Zeichen des Bösen) in ihrer Rolle als liebestolle Sängerin Jane ist sehr liebreizend und die zeitgenössischen Kostüme sind wunderschön und wurden zu Recht mit einem Oscar ausgezeichnet. Der Film erhielt außerdem einen Oscar für das beste Szenenbild.

Bei keinem anderen Film ist die Intention des Zuschauers so entscheidend wie bei Moulin Rouge. Besteht ein generelles Interesse an den Kunstwerken von Toulouse-Lautrec und an seinem Leben? Möchte man sich den Film ansehen, weil er für mehrere Oscar nominiert war und zwei gewonnen hatte? Wenn die Antworten, auf diese beiden Fragen „Ja“ lauten, dann ist der Film absolut sehenswert. Wenn man beide Fragen mit „Nein“ beantworten kann, dann ist der Film allein im Hinblick auf seinen Unterhaltungswert nicht für jeden geeignet. Mit seinen fast 120 Minuten könnte die Sichtung zu einer echten Herausforderung werden, weil die bunten, fröhlichen Tanz- und Gesangsdarbietungen,  anders als in Baz Luhrmanns gleichnamigen Film von 2001, in Moulin Rouge nicht so viel Platz einnehmen, wie man erwartet hatte und, weil sich „Moulin Rouge“ eher um einen leidenden, bedauernswerten Mann dreht, den man trotzdem zu keinem Zeitpunkt bedauernd möchte.

Fazit

„Moulin Rouge“ basiert teilweise auf der wahren Lebensgeschichte des Malers Toulouse-Lautrec, wobei im Film immer wieder seine echten Kunstwerke eingeblendet werden. Das Schöne an diesem Film sind die bunten Kostüme und die lebhaften Tanz- und Gesangsdarbietungen, die jedoch im Film leider viel zu kurz kommen. Vielmehr geht es darum, den Leidensweg eines Antihelden aufzuzeigen, für den niemand Sympathie zu entwickeln vermag. Insgesamt ist „Moulin Rouge“ ein informativer, künstlerisch lehrreicher Film mit einem geringen Unterhaltungsfaktor. 

Kritik: Yuliya Mieland

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