Inhalt
Donnergrollen über Equestria! Prinzessin Twilight Sparkle steckt mitten in den Vorbereitungen für das große Freundschaftsfestival, als der mächtige Storm King und seine Kommandantin Tempest Shadow mit ihren Truppen und einem gemeinen Plan in Ponyville einfallen. Tempest war einst selbst Bewohnerin von Equestria, doch als Kind verlor sie ihr magisches Horn und damit auch den Glauben an die Macht der Freundschaft. Um ihre Zauberkraft zurückzugewinnen, kämpft sie jetzt an der Seite des furchteinflößenden Storm King, der den Prinzessinnen von Ponyville all ihre magischen Fähigkeiten rauben will. Aber so einfach geben Twilight und ihre fünf besten Freundinnen nicht auf! Sie ergreifen die Flucht, um Hilfe zu holen. Mit Tempest immer dicht auf den Fersen, schlagen sie sich mit einem zwielichtigen Kater namens Capper herum, fliegen mit dem Luftschiff von Kapitän Celaenos schrägen Vögeln und landen schließlich im glitzernden Unterwasserkönigreich Seaquestria. Werden die Ponys dort Verbündete für den Kampf um ihr Zuhause finden?
Kritik
Normalerweise verzichte ich bei Kritiken auf eine Ich-Perspektive, aber hier mache ich eine Ausnahme. Das bedeutet aber nicht, dass es sich hierbei um einen Rant handelt und ich werde hier auch nicht auf Teufel komm raus versuchen lustige Worte darüber zu finden, warum ich in die Pressevorführung von My Little Pony - Der Film gegangen bin. Aber wen es interessiert: Am gleichen Tag lief auch der von mir sehnlichst erwartet Detroit und wenn ich schon mal in der großen Stadt bin, dann sehe ich keinen Grund dafür, nicht auch die Vorführung eines von mir nicht sehnlichst erwarteten Film zu besuchen (auch wenn der Kontrast beider Filme so gewaltig war, dass ich Kollegen durchaus verstehen konnte, die da nicht mitmachen wollten).
Als ich den Kinosaal mit einem Kaffee in der Hand betrat wusste ich über den Film drei Dinge: Es geht um Ponys, es basiert auf einer Trickserie und diese hat eine durchaus beachtliche Anhängerschaft und damit sind nicht etwa Kinder gemeint, sondern Erwachsene. Ich kombinierte darauf, dass My Little Pony: Friendship Is Magic: The Friendship Express eine Show für Kinder ist, die aber auf der einen oder anderen Ebene durchaus auch für älere Zuschauer funktioniert. Etwa wie Willkommen bei Gravity Falls, Adventure Time oder Spongebob Schwammkopf, die – auch wenn einige das anders sehen – oft genug bewiesen haben, dass sie Inhalt besitzen, die dafür erschaffen wurden, ältere Zuschauer anzusprechen. Ich saß also nicht bereits schon vor der erten Filmminute genervt im Kino und ich wurde auch nicht dazu gezwungen. Ich war neugierig.
Nach (gefühlt) 20 Minuten My Little Pony - Der Film begrub ich allerdings meine Erwartungen. Der Film von Jayson Thiessen ist klar für ein junges Publikum gemacht. Der Humor und die Geschichte visiert akkurat auf das Zielpublikum an. Es gibt zwar durchaus skurrile Szenen und Momente, diese besitzen aber keinen scharfen Biss. Kinder werden also nicht über-, dafür Zuschauer wie ich, die etwas anderes erwartet haben, unterfordert.
Meine Enttäuschung darüber hielt sich in Grenzen. Dafür wuchs die Frage an, warum es denn so viele (scheinbar) ältere Fans der Serie gibt? Die Dame von Presse meinte nach der Vorführung, dass es vielleicht etwas mit der schwulen Bewegung zu tun hat. Kann sein. Mittlerweile ist mir das aber auch wieder herzlich egal. Ich weiß, was ich wissen wollte und das ist, dass weder die Vorlage, noch der Film, etwas für mich ist. Dafür ist die Geschichte und die Figuren zu eindimensional, die Animationen wirken teilweise grob (vor allem der qualitative und stilistische Unterschied zwischen den Ponys und dem anderen Getier), die eingestreuten Songs triefen vor Kitsch und oft genug zweifelte ich daran, ob die Macher sich die Namen der Helden wirklich selbst ausgedacht haben, oder ob sie diese von den Besetzungslisten von irgendwelchen Fetisch-Pornofilmen haben. Diese Recherche werde ich vielleicht mal durchführen. Aber zunächst noch ein klassisches Fazit.
Fazit
Für Fans gibt es keinen wirklichen Grund, den Film auszulassen. Alle anderen sollten wissen, dass sie hier einen arg generischen, süß-verkleisterten, Bonbon-bunten und immens kitschigen Animationsfilm bekommen, der wohl wirklich nur für jüngere Zuschauer eine nette Zeit im Kino bedeutet. Aber selbst für Kinder, sollte es bessere Alternativen geben.
Autor: Sebastian Groß