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Quelle: themoviedb.org

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Netflix

Inhalt

Daniel ist ein Filmstar. Er hat Erfolg, Geld und eine traumhafte Wohnung in Berlin. Dort lebt er mit seiner Frau, zwei kleinen Söhnen und dem Kindermädchen. Auch der Durchbruch in Hollywood scheint nicht mehr fern: Daniel soll in London für einen amerikanischen Superheldenfilm vorsprechen. Auf dem Weg zum Flughafen macht er in seiner Stammkneipe halt. Dort ist es vormittags ruhig, dort stören keine Fans, dort will er noch einmal seine Rolle lernen. Doch an der Theke sitzt ein fremder Mann: Bruno verwickelt Daniel in einen Small Talk. Er kennt nicht nur alle Filme des Schauspielers, er kennt sich auch erschreckend gut in Daniels Privatleben aus. Mit jeder Minute dieses seltsamen Gesprächs wächst Daniels Verwunderung. Und seine Angst.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

„Ich will euch nicht mehr zuhören müssen.“, vokalisiert der unsympathischste der durchweg unsympathischen Protagonisten den vorwiegenden Gedanken des Publikums angesichts Daniel Brühls (The Falcon and the Winter Soldier) Regiedebüt. Das feiert ungeachtet seiner künstlerischen Belanglosigkeit Premiere im Berlinale Wettbewerb, wo es sicher nicht liefe, hätte der Daniel hinter der Kamera nicht ähnlich gute Connections wie sein gleichnamiges Leiwand-Alter-Ego. Dass Schauspieler Daniel Irgendwas (wer kann schon auf eine Serviette gekrakelte Autogramme lesen?) eine Selbstparodie Brühls ist, bleibt die einzige Pointe. 

Letzte wird während der sich hinquälenden 92 Minuten nicht nur endlos breitgetreten, sondern ist von Anfang an zu zahm, um jemals zu zünden. Der von Schauspieler-Daniel mit aufgesetzter Egozentrik dargestellte Hipster-Daniel, der nach einer von Regie-Daniel überlang inszenierten Morgenroutine auf dem Weg zu einem wichtigen Vorsprechen in einer Eckkneipe einkehrt, wird durch die biografischen Parallelen nicht interessanter. Ähnlich verhält es sich mit seiner sich zur Nemesis entwickelnden Tresen-Bekanntschaft Bruno (Peter Kurth, Das letzte Problem).

Der selbstmitleidige Alt-Ossi bleibt eine Kneipen-Karikatur, genau wie die Wirtin (fabelhaft: Rike Eckermann, Der Hauptmann) und ihre Stammgäste. Deren Charakterisierung als Berliner Originale enthüllt ungewollt den elitären Blick des vierten Daniels, Autor Kehlmann (Du hättest gehen sollen). Sein Drehbuch kommt so wenig vom Fleck wie die eindimensionalen Figuren, die Reizbegriffe wie „Gentrifizierung“ und „Lügenpresse“ nur strategisch benutzen. Statt sich mit den komplexen Faktoren sozialen Abstiegs zu befassen, setzt der stagnierende Plot Armut mit krimineller Asozialität und rechtsgerichteter Aggression gleich.

Fazit

Irgendeine Erkenntnis darüber, wie und warum besonders ältere Menschen aus den ehemaligen DDR-Bundesländern sozial abgehängt werden und warum sie dann so oft über den rechtsradikalen Rand kippen, erbringt das kuriose Kneipen-Kammerspiel nicht. All den Daniels - auf dem Regie-Stuhl, der Leinwand und am Drehbuch - dürfte das so egal wie dem Hauptcharakter. Der teilt mit dem echten Brühl einen ermüdenden Hang zur Selbstinszenierung und Selbstreferenz, den die seichte Satire nicht ironisiert, sondern indirekt hofiert.

Kritik: Lida Bach

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