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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Morgen ist Weihnachten im Haus von Vincent und Beatrice Barand. Vincent ist glücklich, es ist sein Lieblingstag. Leider sagt die ganze Familie in letzter Minute ab. Die Folge: keine Kinder, keine Enkelkinder... Während Beatrice sich auf diesen intimen Abend freut, ist er überfordert und kann sich kein gemeinsames Weihnachten vorstellen. Also beschließt er, in ein Altersheim zu gehen, um eine einsame Bewohnerin einzuladen, sich ihnen anzuschließen und die Weihnachtsstimmung zu teilen. Monique, 85 Jahre alt und vom Tod besessen, kommt an... bald gefolgt von Jeanne, einer ehemaligen Gefängniswärterin ohne Filter. Für alle vier verspricht dieser 24. Dezember so explosiv wie unerwartet zu werden!

Kritik

Die Halloween-Saison, geprägt von Schauer und Gänsehaut, weicht mit dem Einzug des Novembers einer anderen Stimmung. Das Kino und die Streaminganbieter richten ihr Augenmerk auf das bevorstehende Weihnachtsfest. So schickt z. B. Amazon Prime Video Eddie Murphy durch die Candy Cane Lane und mit Wonka soll für Euphorie sowie Besinnlichkeit auf und vor der Kinoleinwand sorgen. Aus Frankreich erreicht uns derweil die Festtagskomödie Fast Perfekte Weihnachten, mit dem renommierten Komiker Franck Dubosc (Die Rumba-Therapie) und  (Parfum des Lebens) als Ehepaar Vincent und Beatrice. 

Um Weihnachten nicht alleine zu sein, leiht sich Vincent eine Dame aus dem Altenheim aus. Die Wahl fällt auf Monique (, Zusammen ist man weniger allein), die wenig später auch noch ihre beste Freundin Jeanne (, Aline) dazu holt. Die Erwartungen des Gastgebers sind hoch, die Dankbarkeit seiner Gäste jedoch verhalten. Statt harmonischer Weihnachtsklänge ertönen endlose Klagen. Ein unerwarteter Polizeieinsatz, ein aufflammendes Feuer und der nicht minder kuriose Versuch, einen Kugelstoßrekord zu brechen, tragen zur Unruhe bei.

Der Titel  bedient sich der altbewährten Mechanik, die in den meisten Weihnachtskomödien zu finden ist. Das Fest der Liebe, ursprünglich mit hohen Anforderungen und idealem Glanz versehen, wird satirisch zerpflückt. Stress, überzogene Erwartungen und die Perfektion des Weihnachtsfests werden mit einem Augenzwinkern betrachtet, nur um am Ende, wie so oft, von jeglicher Häme befreit und mit einem Zuckerguss der Besinnlichkeit überzogen zu werden. Ein Muster, das von den Griswolds bis zu den McCallisters hinlänglich bekannt ist. Genauer betrachtet trauen sich nur die wenigstens Festtagskomödien, die besinnliche Zeit wirklich rigoros durch den Fleischwolf zu drehen.

Die Schwäche von Fast perfekte Weihnachten liegt jedoch nicht im bewährten Muster an sich oder der gängigen Mutlosigkeit im Umgang mit dem Thema, sondern in seiner Umsetzung. Die humoristischen Elemente sind blass und vorhersehbar, die Charaktere flach und farblos. Die filmische Inszenierung erinnert zuweilen an ein Theaterstück, das auf die Leinwand übertragen wurde. Die komödiantischen Potenziale des Mediums Film werden sträflich vernachlässigt, und die Pointen werden ohne Schwung vorbereitet und hölzern vorgetragen. Das Timing wirkt unbeholfen, als sei die Gelegenheit für den Witz längst verstrichen oder noch gar nicht richtig gekommen.

Ebenfalls nicht sonderlich ergiebig ist der Versuch Humor daraus zu schöpfen, dass sich Monique und Jeanne so undankbar, kaltschnäuzig und stellenweise unverschämt verhalten, dass es Vincent zunehmend schwert fällt Gastfreundschaft vorzutäuschen, während Gattin Beatrice ihren Kummer immer wieder mit Zigarettenrauch in die kalte Abendluft entlässt. Dieser moralische wie gesellschaftliche Zwang, sich den eigenen Unmut nicht anmerken zu lassen, erinnert an das dänische Werk Speak No Evil. Das war weitaus böser, widerlicher, unangenehmer und gegen Ende ähnlich humorbefreit wie Fast perfekte Weihnachten.

Fazit

Das Weihnachtskomödien-Genre bedient sich gerne bekannter Muster, aber "Fast Perfekte Weihnachten" verpasst die Chance, diese auf erfrischende Weise neu zu interpretieren. Die Umsetzung bleibt flach und uninspiriert, während das Potenzial für intakten Humor ungenutzt verpufft. Ein verpasstes Festtagsvergnügen.

Kritik: Sebastian Groß

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