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Quelle: themoviedb.org

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Der Film erzählt die Geschichte von Fern (Frances McDormand), die wie viele in den USA nach der großen Rezession 2008 alles verloren hat. Nach dem wirtschaftlichen Zusammenbruch einer Industriestadt im ländlichen Nevada packt Fern ihre Sachen und bricht in ihrem Van auf, ein Leben außerhalb der konventionellen Regeln als moderne Nomadin zu erkunden. Der Film zeigt auch die echten Nomaden Linda May, Swankie und Bob Wells als Ferns Mentoren auf ihrer Erkundung der weiten Landschaften des amerikanischen Westens.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Bevor Chloé Zhao demnächst mit The Eternals erstmals auch den Blockbuster-Bereich betritt, ist die aus China stammende Regisseurin mit einfühlsamen Dramen wie Songs My Brothers Taught Me und The Rider positiv aufgefallen, mit denen sie ihr Talent bereits unter Beweis stellen konnte. Mit ihrem neuen Drama Nomadland gelingt ihr aber schließlich der ganz große Wurf, der nicht nur der große Gewinner bei den Filmfestspielen in Venedig und den Golden Globe Awards war, sondern auch mit 6 Nominierungen als heißer Oscarkandidat ins Rennen geht. Dabei ist Nomadland ein höchst intimer und ruhiger Film, der überhaupt nicht um Aufmerksamkeit buhlt, diese aber völlig zurecht verdient hat. 

Basierend auf dem 2017 erschienenen Sachbuch Nomadland. Surviving America in the twenty-first century der amerikanischen Journalistin Jessica Bruder geht es im Film um eine amerikanische Randgesellschaft, die ein Leben fernab konventioneller Regeln führt und ohne festen Wohnsitz auf der Suche nach saisonaler Arbeit durchs Land zieht. Viele der im Buch genannten Personen tauchen auch als Darsteller im Film auf, um sich selbst zu spielen. Dadurch gewinnt Nomadland, der fast schon einen dokumentarischen Charakter annimmt, ungemein an Authentizität und bemüht sich um einen respektvollen Umgang dieser Menschen, die sich mit ihren persönlichen Geschichten und Schicksalen einem breiten Publikum öffnen. Auf eine konventionelle Erzählung verzichtet der Film übrigens, vielmehr gibt er sich einfach dem Augeblick hin. Das ist manchmal sehr amüsant, in anderen Momenten aber wieder tieftraurig. Für den Zuschauer in jedem Fall eine faszinierende und auch intensive Reise, die unter die Haut geht, ohne penetrant auf die Tränendrüse drücken zu müssen. 

Zu sehen, wie diese modernen Nomaden am Rande der Existenz in ihren kleinen Vans leben, mal frierend, mal hungernd, auf der Suche nach dem nächsten schlecht bezahlten Job, der sie für ein paar Tage über Wasser hält, ist für Außenstehende zunächst schwer zu verdauen. Dieser Zustand ist das Resultat eines ausbaufähigen Wirtschafts- und Sozialsystems. Deutlich wird die Anklage bereits in der allerersten Einstellung, wenn darauf aufmerksam gemacht wird, wie aus der Industriestadt Empire im Bundesstaat Nevada 2011 eine Geisterstadt wurde, die komplett von der Landkarte verschwand, nachdem der Baustoffhersteller USG Corporation dort seine Pforten geschlossen hat. Opfer sind Menschen wie die im Film dargestellten Figuren, die ihren festen Wohnsitz verlieren und mobil und flexibel bleiben müssen, um zu überleben. 

Doch auch wenn die Schattenseiten ihres Alltags durchaus zur Sprache kommen und bereits eine einfache Autopanne gravierende Folgen haben kann, gibt es auch immer wieder Positives zu entdecken. Das Gefühl von Freiheit, von Abenteuer oder die auf der Straße geschlossenen Freundschaften mit inniger Verbundenheit zueinander zum Beispiel. Nomadland bemüht sich darum, den Nomaden gegenüber möglichst neutral zu bleiben, ihren Lebensstil weder zu kritisieren noch zu romantisieren. Nicht jeder ist Opfer seiner Umstände, manch einer wählt seinen Weg bewusst und fühlt sich gerade  dadurch erst lebendig. Mit dem Film schenkt man ihnen ein wohlverdientes Gehör, was eine angenehm ehrliche und respektvolle Betrachtungsweise ist.

Frances McDormand (Three Billboards Outside Ebbing, Missouri) spielt eine dieser Personen, die alles in der Großen Rezession verloren hat und dadurch selbst zur Nomadin wurde. Sie ist die zentrale Figur dieser Geschichte, der wir über mehrere Monate hinweg auf ihrer Reise folgen. Als professionelle Schauspielerin unter zahlreichen Laiendarstellern, die sich selbst verkörpern, schafft sie es auf meisterhafte Weise, sich ihnen glaubhaft anzupassen. Dabei lässt sie mit ihrem großartigen Mimikspiel tief in ihr Innerstes blicken, um den Zuschauer jederzeit emotional abzuholen. Doch auch David Strathairn (Good Night, and Good Luck), der in seiner sympathischen Nebenrolle gelegentlich immer mal auftaucht, liefert eine starke Leistung ab. 

Dass Regisseurin Zhao aber nicht nur ein gutes Gespür für kraftvolle Geschichten mit spannenden Charakteren hat, sondern es auch versteht, diese audiovisuell ansprechend zu verpacken, beweist sie auch mit Nomadland. Ihr Kameramann Joshua James Richards (The Rider) fängt dazu wunderschöne Landschaftsaufnahmen ein, die fast schon poetisch wirken, während Ludovico Einaudi (Ziemlich beste Freunde) mit stimmungsvollen Klängen für die passende Musik sorgt. Beides kommt dem Film auf atmosphärischer Ebene sehr zugute und verstärkt die Faszination nur noch mehr.   

Fazit

Ein emotional berührendes Road-Movie mit dokumentarischem Charakter, das einen faszinierenden Blick auf eine oft vergessene (amerikanische) Randgesellschaft wirft, die – teils gezwungenermaßen, teils aus freiwilligen Stücken – einen alternativen Lebensstil auf der Straße gewählt hat. Das ist erschreckend und imponierend zugleich und wird durch den starken Cast, der von einer hervorragend agierende Frances McDormand angeführt wird, glaubhaft dargestellt. Auch mit seinen ruhigen Tönen ein überaus kraftvoller Film, der noch lange nachhallt.

Kritik: Sebastian Stumbek

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