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Quelle: themoviedb.org

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Netflix

Inhalt

Eine von Interpol herausgebene rote Ausschreibung (engl. Red Notice) ist ein globaler Aufruf zur Suche der weltweit meistgesuchten Verbrecher. Als es jedoch ein Spitzenprofiler des FBI (Dwayne Johnson) aufgrund eines Diebstahls mit zwei rivalisierenden Kriminellen (Gal Gadot und Ryan Reynolds) zu tun bekommt, ist der Ausgang ungewiss.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Eine Actionkomödie mit und . Da muss wirklich keine komplexe Berechnung gemacht werden, um zu erkennen, dass Netflix hier einen automatischen Hit im Köcher hat. Da es der Bilanz des Streamingdiensts ja schon ausreicht, wenn Kunden die ersten zwei Minuten streamen, darf bereits vorm offiziellen Start des Films davon ausgegangen werden, dass Red Notice ähnlich erfolgreich wird wie Army of the Dead. Dazu spricht der Film wegen seiner Besetzung gewiss ein noch größeres Zielpublikum anlockt, als s Zombie-Spektakel. Doch beide Werke haben etwas gemeinsam. Beide versuchen gleich mehrere Genres abzudecken. War es bei den Untoten von Las Vegas Heist, Horror, Action und ein bisschen Sci-Fi, sind es bei Red Notice Spionage-Action, Heist, Buddy Comedy und Abenteuer. Ein wilder Mix, der nicht aufgeht.

Die verschiedenen Genre-Stücke verbinden sich nicht miteinander. Das führt dazu, dass Red Notice nichts so richtig überzeugend hinbekommt! Die Action kommt über Standardszenen nicht hinaus, der Abenteueraspekt wird sofort im Keim erstickt, wenn er gerade dabei ist, sich zu etablieren, die Heist-Mechaniken sind verzichtbar und das Gefrotzel und Gekeife zwischen Johnson und Reynolds ist vor allem eines: Ein guter Beweis dafür, dass beide Darsteller dringend versuchen sollten, aus ihrer schauspielerischen Komfortzone herauszukommen. Der frühere Profi-Wrestler müsste mal wieder einen kleinen Reißer wie Faster drehen und Reynolds bräuchte mal wieder einen Buried - Lebend begraben. Vielleicht wirklich ganz gut, dass zumindest der Deadpool-Star sich aktuell eine Pause vom Job nimmt. Bleibt noch Gadot. Die Wonder Woman-Darstellerin hat vom Trio die Rolle abbekommen hat, die noch am meisten hergibt. Nicht viel, aber wenigstens ist sie von den Hauptdarstellern, diejenige, die nicht komplett arbiträr ist.

Diese Willkürlichkeit zieht sich konsequent durch den Film, der bis zu 210 Millionen US-Dollar Budget verschlungen haben soll. Red Notice möchte so gerne ein großes Abenteuer sein, vergisst dabei aber, was seine Vorbilder wie Indiana Jones, James Bond oder Der Clou ausgezeichnet hat. Alle diese Vorbilder erschufen etwas Eigenes. Selbs das Indy-Rip-off Das Vermächtnis der Tempelritter mit konnte das Gefühl erzeugen, man würde etwas Genuines sehen. Red Notice hingegen erweckt nur den Eindruckt, dass hier Buchhalter am Werke waren, die errechneten, dass ein Film mit Johnson, Reynolds und Gadot, der versucht fast alle erfolgreichen Genre der letzten Jahre zu bedienen, einfach ein Erfolg sein muss. Würde der Film als Wide Release im Kino laufen, es gäbe die Möglichkeit, dass die Macher dank enttäuschenden Einspielergebnis erfahren, dass dieser Plan nicht immer aufgeht. Dank Netflix wird dies nicht passieren und der Weg ist frei für noch mehr große Filme ohne wahre Größe, die im Grunde nur eines sind: Ergebnisse von Zielgruppenforschung. Dazu passt auch das Ende des Films. Eine Blaupause heutiger Blockbuster-Befindlichkeit.

Fazit

"Red Notice" ist 200 Millionen US-Dollar teure Redundanz im Hochglanzformat. Dazu wurden noch drei Top-Stars angeflanscht, die sich auf Autopilot durch den Netflix-Blockbuster manövrieren. Ein Film dessen Berechenbarkeit vor und hinter der Kamera eigentlich wütend machen müsste, aber dafür ist er dann auch wieder viel zu egal und zu vergessenswert. "Red Notice" ist das spektakuläre Äquivalent zur Kaminfeuer-DVD – nur ohne das Knistern.

Kritik: Sebastian Groß

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