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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Die Geschichte der angeblich echten Tagebücher von Adolf Hitler. Der Fälscher Fritz Knobel (Uwe Ochsenknecht) fälscht Tagebücher Hitlers, die nie existiert haben. In dem schmierigen Journalisten Hermann Willié (Götz George) findet er einen willigen Abnehmer. Beide fahren riesige Gewinne ein, dann fliegt der Schwindel auf. Die Geschichte basiert auf dem realen Fall der Hitlertagebücher im Stern, der sich 1983 ereignete.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Was für eine Schlagzeile! Was für eine Sensation! Hitler-Tagebücher sind wie aus dem Nichts aufgetaucht und unsereins, Otto Normalverbraucher durch und durch, hat nun endlich die Möglichkeit in Erfahrung zu bringen, was DEM Führer damals eigentlich so durch den Kopf gegangen ist, als er sich zu einem Weltkrieg entschieden hat, bei dem mindestens 50 Millionen Menschen ihr Leben lassen mussten. In den 1980er Jahren war diese Nachricht kein Gespinst eines sensationalistischen Hirns, sondern Tatsache: Der Stern investierte seiner Zeit ganze 9,3 Millionen Deutsche Mark, um die (angeblichen) Hitler-Tagebücher vom in Sachsen geborenen Aktionskünstler Konrad Fischer zu erwerben, der durch einen Flugzeugabsturz im schwäbischen Börnersdorf in Kontakt mit den wertträchtigen Reliquien gekommen sein sollte. Die Wahrheit hinter der Geschichte aber zieht sich noch heute wie ein Rattenschwanz durch das Renommee des in Hannover gegründeten Wochenblattes: Kann man den Stern überhaupt noch ernst nehmen?

Die Tagebücher nämlich waren eine Fälschung; die Auszüge, die der Stern veröffentlichte, astreine Hitler-Faksimiles und auch Konrad Fischer gab es in Wahrheit nicht: Konrad Kunjau war der Name des Mannes, der den Stern gnadenlos an der Nase herumgeführt und in eine regelrechte Katastrophe eingebunden hat, die man sich, auch aus Sensationsgier, letzten Endes selbst zuzuschreiben hatte. Dass diese kuriose Vorfall absolut kinotauglich ist, wusste auch Helmut Dietl („Vom Suchen und Finden der Liebe“), der das mediale Debakel der 1980er Jahre in „Schtonk!“ halb-fiktional rekonstruiert hat. Wenn man sich „Schtonk!“ heutzutage anschaut, kommt einem doch unweigerlich die Frage, ob es überhaupt eine Nachkriegskomödie gegeben hat, die Helmut Dietls unlängst zum Kult avancierten Farce die Stirn bieten kann. In jedem Fall beweist „Schtonk!“, dass die deutsche Filmkultur ihren Humor keinesfalls verloren hat. Vielmehr noch: Der Sinn für Humor wird auf pointierte Art und Weise mit einer durchaus geistreichen Herzhaftigkeit verschränkt, dass es eine reine Freude ist.

Wer zur damaligen Zeit schon in der Lage war, die nationale Berichterstattung zu verfolgen, wird wohl nie vergessen, wie sich der Stern großsprecherisch damit brüstete, dass wir es bei den Hitler-Tagebüchern mit einer „Revision der deutschen Geschichtsschreibung“ zu tun bekommen. Heute kann man sich anhand dieser aufgeladenen Worte ein Schmunzeln nicht verkneifen. Auch wenn sich der Film erlaubt, einigen klamaukigen Ausreißern nachzugeben, kann man sich im nächsten Schritt sicher sein, dass das außerordentlich spielfreudige Ensemble, bei dem vor allem ein brillanter Götz George („Der Totmacher“) heraussticht, den Film wieder zurück in seiner Bahn bringt: Schmunzeln darf man in diesem Fall jedenfalls auch vollkommen zu Recht. Helmut Dietl ist es in „Schtonk!“ daran gelegen, die grandiose Ente, zu der sich der Fund der Hitler-Tagebücher entpuppte, genüsslich durch den satirischen Kakao zu ziehen: Nicht nur die pseudo-intellektuellen Kunsthistoriker bekommen ihr Fett weg, „Schtonk!“ holt zum schwungvollen Rundumschlag gegen die Sensationshascherei der gesamten Medienbranche aus.

Fazit

„Schtonk!“ hat sich sein Lob redlich verdient. Helmut Dietl hat hier eine Medien-Satire inszeniert, die in ihrer schwungvollen Herzhaftigkeit zeitlos bleibt. Ein pointierter Rundumschlag gegen die Sensationsgier der Medienbranche, bei dem sich Helmut Dietl auf die drei großen H absolut verlassen kann: Herz, Hirn und Humor. Genau das besitzt sein Film im wohl proportionierten Verhältnis.

Kritik: Pascal Reis

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