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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Auf der Suche nach Rambo, seinem Hund und besten Freund;Auf der Suche nach Rambo, seinem Hund und besten Freund;Alla ricerca di Rambo, il suo cane e migliore amico;Auf der Suche nach der Rettung seines Hundes und besten Freundes Rambo;In una missione per salvare il suo cane e migliore amico Rambo; Hassan muss sich den Ängsten seiner Vergangenheit stellen und findet sich selbst wieder.

Kritik

Jedes Festival hat seinen Hund. Cannes hatte den herrenlosen Hund aus Black Dog, Locarno den animalischen Angeklagten aus Dog on Trial und Venedig den tierischen Titelcharakter Khaled Mansours sozialkritischen Spielfilmdebüts. Dessen schlichte Story scheint fast euphemistisch, wenn man um deren erschreckende Inspiration weiß. Der Regisseur und Drehbuchautor stieß auf ein Online-Video, in dem eine Gruppe Männer einen Hund quälten und schließlich erschlugen. Ein ähnliches Schicksal droht Rambo, weil er seinen jungen Besitzer verteidigt. 

Verschlossen, wachsam und fühlbar distanziert von seinem urbanen Umfeld wirkt Hassan (Essam Omar) wie ein menschliches Alter Ego seines vierbeinigen Gefährten. Der ist ihm näher als seiner Mutter (Samma Ibrahim), in deren Wohnung die beiden noch leben. Ein eskalierter Streit mit ihrem Vermieter, der die Drei unrechtmäßig auf die Straße setzen will, ist der Beginn einer nächtlichen Odyssee durch eine von Mitleidlosigkeit und Brutalität gelenkte Gesellschaft. In der haben Sensibilität und Zusammenhalt buchstäblich keinen Platz. 

Die Suche nach medizinischer Versorgung für den verwunderten Rambo und einem Ort zum Bleiben ist auch eine symbolische, weniger nach Zugehörigkeit als Zuflucht. Jede der Begegnungen auf der ziellosen Fahrt, deren dramaturgische Wege sich mitunter so zufällig anfühlen wie die der Figuren, macht Hassans Misstrauen und Abkapselung verständlicher. Alles hat seinen Preis, ob Hilfsbereitschaft oder das Leben Rambos, dem nur der Geldwert, den er generieren kann, beigemessen wird. Im Raubtier-Kapitalismus ist selbst der Überlebenskampf monetarisierbar.

Fazit

Ein von Pragmatismus und Materialismus geprägtes Kairo wird zur markanten Kulisse Khaled Mansours melancholischer Metapher. Deren ausdauernde Kameraaufnahmen, in kühles Licht getaucht und dominiert von dunklen Farbtönen, wirken wie ein stilistischer Spiegel der introvertierten Persönlichkeit des Protagonisten. Dessen leicht unsichere Darstellung durch Omar passt paradox zu der sozialen Entfremdung, um die das innerstädtische Road Movie kreist. Fragile Momente zwischenmenschlicher Nähe und sanften Humors sind der einzige Lichtblick in dem realen und figurativen Dunkel des vielversprechenden Debüts.

Kritik: Lida Bach

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