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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Ex-Safeknacker Gal (Ray Winstone) will an der Costa del Sol eigentlich nur noch seinen "verdienten" Ruhestand zusammen mit seiner Frau Deedee (Amanda Redman) genießen. Doch in seiner Londoner Heimat plant Obermotz Teddy Bass (Ian McShane) einen großen Coup. Der härteste und durchgeknallteste Gangster der Welt, Don Logan (Ben Kingsley), soll den grossen Coup organisieren. Dieser ist auch bereits auf dem Weg nach Spanien, um Gal mit allen Mitteln davon zu überzeugen noch einmal mitzumischen...

Kritik

Dialog gefällig?

-„Auf gar keinen Fall schlägst du das Angebot aus!“

-„Ich…ich bin auch nicht direkt spielfit.“

-„Das sehe ich aber anders!“

-„Nein, Don, wirklich nicht!“

-„Siehst gut aus!“

-„Aber es geht mir…“

-„Mach den Job!“

-„Was?“

-„Mach den Job!!“

-„Nein, Don…“

-„Doch!“

-„Nein!“

-„Doch!!“

-„Nein!!“

-„Doch!!!“

-„Ich kann nicht!“

-„Du kannst!“

-„Ich kann nicht!!“

-„FETTE SAU!“

-„Don, nein, tu das nicht!“

-„Tu was nicht?“

-„Hörzu…“

-„Was mach ich denn?!“

-„Das!“

-„Dasdaswas?!“

-„…ach komm schon, Don…“

-„Da is’n Bengel, der her guckt!“

…dabei beginnt alles so tiefenentspannt. Mit dem Ex-Safeknacker Gal (Ray Winstone, Black Widow), der sich im selbstgewählten Ruhestand unter spanischer Sonne unlängst die vornehme, englische Blässe erfolgreich weggebruztelt und gegen eine wohlgenährte Lederhaut getauscht hat. Hier nennt er eine wunderschöne Finca sein Eigen und genießt dort mit seiner Traumfrau Deedee (Amanda Redman, The Sight) den vorgezogenen Lebensabend. Ein Felsbrocken, der sich urplötzlich von dem nahegelegenen Abhang löst, ihn nur knapp verfehlt und direkt in seinen wunderschönen Pool einschlägt, scheint wie ein böses Omen zu sein. Denn der ultimative Stimmungskiller ist schon auf dem Weg zu ihnen. Die personifizierte Einschüchterung auf zwei Beinen, Don Logan (Oscar-nominiert und für diesen Husarenritt fast schon sträflich übergangen: Ben Kingsley, Gandhi), ist im Auftrag des Gangsterbosses Teddy Bass (Ian McShane, John Wick) unterwegs, um Gal für einen großen Coup zu engagieren. Dieser hat aus genannten Gründen eigentlich längst mit der schmutzigen Vergangenheit in der verregneten Heimat abgeschlossen, aber jemanden wie Don Logan schickt man nicht ohne Grund: ein Nein traut sich in seiner Gegenwart niemand.

-„Willst du dich‘n Bisschen hier umschauen?“

-„Ja, in’ner Minute, dann muss ich sowieso pissen!“

Sexy Beast, der Debütfilm des bis dato nur als Werbefilmer und Musikvideoregisseur aufgetretenen Jonathan Glazer (Under the Skin) ist in der ersten 50 seiner gerade mal 84 Minuten schlichtweg grandios. Was hauptsächlich an die Personalie Ben Kingsley geknüpft ist bzw. die Art und Weise, wie ihm hier eine Bühne geboten wird und er sie mit voller Inbrunst annimmt. Mit Don Logan bekommt er eine Figur auf den Leib geschrieben, für die jeder Vollblutmime töten würde. Kingsley zelebriert sie bis ins Detail. Allein die Körpersprache ist so unfassbar on Pointe, selbst als Stummfilm würde das funktionieren. Gott sei dank ist das keiner, denn die sensationellen Dialoge und Oneliner sind die Kirschen auf der Torte. Zwischenzeitlich ist Sexy Beast das vermutlich Witzigste, was in diesem Jahrgang über die Leinwand flimmerte. Selbst beim x-ten Durchlauf und mit etlichen Jahren Abstand sitzt hier jeder Moment, was überwiegend an einem perfekten Timing, einer präzise Dialogregie und der grandiosen Chemie der Darsteller liegt. So was kann man nicht vollständig planen, das muss einfach zusammenwirken und Jonathan Glazer hat hier das Glück des Tüchtigen, das jedes Zahnrad optimal ineinandergreift.

-„Was ist das?!“

-„Ne Ziege. Ne Landplage in der Gegend.“

-„Was guckt die mich so blöd an?!“

Ben Kingsley reißt hier in jeder seiner Szenen so gnadenlos die Hütte ab, dass es leider auch deutlich auffällt, wenn er Offscreen ist. Denn der eigentliche Plot von Sexy Beast erweist sich trotz eines grundsätzlich auch sehr guten Aufbaus schlussendlich als nicht besonders herausragend. Der Heist-Part im letzten Drittel fällt im direkten Vergleich sogar beinah uninteressant aus, da das Verbrechen nie mehr als nur ein Macguffin sein müsste. Trotzdem bekommt es seine 20-25 Minuten, für die sich kein Mensch ernsthaft interessiert. Nicht nach dieser One-Man-Show mit exzellentem Support durch die Nebenfiguren, die im Schatten des Giganten drohen herunterzufallen. Aber ohne ihr Zutun kann auch der größte Zampano nicht so glänzen wie es Ben Kingsley hier gelingt. Trotz dieser partiellen Brillanz muss deutlich erwähnt werden, dass es Sexy Beast nicht vermag, die enorm hohe Qualität konstant zu halten. Da man die Schwerpunkte zu deutlich verteilt und damit auch in Kauf nimmt, dass man hier eben keinen aufregenden Heist-Film, sondern in erster Linie eine saukomische Gangstergroteske fabriziert. Letzteres durchgehend…aber das wäre vielleicht auch zu schön, um wahr zu sein.

Fazit

Jede Szene mit Ben Kingsley ist in diesem Film eine Sternstunde. Selten und immer wieder so gelacht, das ist mit Gold kaum aufzuwiegen. Dementsprechend kritisch muss man dementsprechend sein, wie abhängig der Film von ihm ist und in seiner Abwesenheit offenbart, dass der „Nebenplot“ (der eigentlich den kompletten Showdown darstellt) kaum wirken kann. Wenn so was das größte und einzige Problem eines Films ist, dann kann man damit wohl sehr entspannt umgehen.

Kritik: Jacko Kunze

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