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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Als Teenager noch als „Sissy” verspottet, zwölf Jahre später erfolgreiche Influencerin: Eben hat Cecilia es auf 200.000 Follower geschafft, da wird sie von ihrer Vergangenheit eingeholt. Die hört auf den Namen Emma und lädt die ehemalige Schulfreundin zur Junggesellinnenparty ins australische Outback ein. Dort kommt es auch zu einem Wiedersehen mit Cecilias früherer Erzfeindin Alex. Aus alter Rivalität wird schnell ein aus dem Ruder laufender blutiger Kampf … und die Party hat gerade erst begonnen!

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

„Ich werde geliebt. Ich bin etwas Besonders. Ich genüge mir. Ich gebe mein Bestes. Wir alle tun das.“

Dies ist das Kredo von Influencerin „Sincerely Cecilia“ alisa Cecilia (Aisha Dee, Look Both Ways), die ihren inzwischen über 200.000 Followern mit ihren Videos Lebensmut, Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl vermitteln will. Diese Clips sind für Cecilia jedoch mehr von einem selbst- denn fremdtherapeutischen Zweck. Wie sich spätestens dann herausstellt, als sie zufällig wieder auf Emma (Co-Regisseurin & Co-Autorin Hannah Barlow, The Armoire) trifft, einst ihre beste Freundin aus Kindertagen. Begeistert über das Wiedersehen lädt Emma Cecilia erst auf ihren Junggesellinnenabschied und danach sogar zu einem Wochenende in einer Waldhütte ein, wo nur im engsten Freundeskreis weitergefeiert werden soll. Für Cecilia geht nach anfänglicher Scheu damit ein lang gehegter, sehnsüchtiger Traum in Erfüllung, waren sie und Emma sich als Kinder doch so nahe. Was ist damals eigentlich passiert? Die Antwort lautet: Alex.

Aus (uns) noch nicht näher erläuterten Gründen, hat das Mädchen damals einen Keil zwischen die Beiden getrieben. Umso schockierender für Cecilia, dass besagte Alex (Emily De Margheriti) auch an diesem Wochenende mit am Start ist, sogar als Brautjungfer. Der Empfang gestaltet sich entsprechend frostig. Die urplötzlich wieder vollkommen eingeschüchterte Cecilia fühlt sich im Handumdrehen wieder in der alten Position. Als fünftes Rad am Wagen, von Alex wieder mit ihrem verhassten Rufnamen Sissy versehen und anfangs noch dezent, sehr schnell aber bereits offensichtlich provoziert und traktiert wird. Während Emma solidarisch versucht, irgendwie beiden gerecht zu werden, sind die Sympathien seitens der restlichen Freunde ziemlich eindeutig verteilt. Eine unheilvolle Situation staut sich mehr und mehr auf, die folgerichtig in einer Eskalation enden muss. Wie drastisch, kann zu diesem Zeitpunkt allerdings noch niemand ahnen und mehr oder weniger aus dem Affekt wird eine Ereigniskette erzeugt, die nicht mehr zu stoppen ist.

Das Freundschaften selten für die Ewigkeit in Stein gemeißelt sind, wollen wir oft nicht wahrhaben. Aber die Zeit und gewisse Umständen haben schon die innigsten Beziehungen dividiert. Mal durch einen konkreten Vorfall, mal durch eine schleichende Entfremdung. Das dies durchaus traumatisches Potential besitzen kann – insbesondere, wenn diese Beziehung plötzlich wieder aufzuleben scheint, aber mit dem selben, drastischen „Störfaktor“ konfrontiert wird – ist nur einer der sehr interessanten Aspekte bei Sissy, dem zweiten Spielfilm des australischen Regisseur*innen & Autor*innen Duo Hannah Barlow & Kane Senes (For Now). Hinzu kommt noch das Thema Social Media und Influencer*innen, die oft nur eine Scheinwelt vorgaukeln, hinter der sich aber wahre Abgründe auftuen können. Nicht umsonst wiederholt Cecilia ihr Motto immer wieder innerlich wie ein Mantra, wenn sie ihre eigenen Probleme und Komplexe einholen. Diese Ansätze als Grundlage für einen Psycho-Thriller mit schwarz-humorig/satirischem Potential zu verwenden ist im Vorhaben eine ziemlich gute Idee, aus der die beiden jungen Filmemacher*innen letztendlich aber nicht mehr machen als einen – immerhin – sehr anständig umgesetzten Genre-Film.

Dem vielversprechenden, sorgfältig aufgebauten Beginn folgt leider eine zu generische zweite Hälfte, die weder psychologisch besonders ausgefeilt ist, noch in irgendeiner Form überraschend oder ernsthaft schockierend. Zwar wird man mitunter sehr explizit, was die (inzwischen ja nicht mehr hinterhergeworfene) FSK: 18 Freigabe absolut erklärt, verglichen mit ähnlich spontanen Gewaltspiralen wie z.B. ein Eden Lake ist das aber nur was fürs Auge, weniger für die Magengrube. Das wird jetzt sehr generisch und zum reinen Zehn-kleine-Jägermeister-Bodycount, der seine ursprünglich reizvolle Prämisse nur als Kickstart verwendet, anstatt daraus irgendwelche markante oder clevere Schlussfolgerungen oder Entwicklungen zu ziehen. Das ist schade, denn rein handwerklich ist das sehr anständig und vor allem die noch sehr unbekannten Darstellerinnen (kein* vergessen) sind deutlich über dem B-Movie-Durchschnitt. Allen voran Aisha Dee, die bringt einiges mit. Ein schlechter Film ist Sissy auch beileibe nicht, nur er verspricht anfangs so viel mehr, als er am Ende abrufen kann – oder will. So oder so ist es leider eine Verschwendung. Aber eine, die man sich durchaus anschauen kann.

Fazit

Vielversprechend, handwerklich in seiner Kategorie gut bis sehr gut gemacht, aber gemessen an seinen Möglichkeiten leider etwas zu wenig. „Sissy“ scheitert mehr oder weniger daran, dass er sich eindeutig unter Wert verkauft und man erkennt, dass er viel mehr sein könnte. Das ist ein Stückweit der Fluch des eigenen Talents. Weniger ambitionierte Filme würde man an dieser Stelle vielleicht wohlwollender bewerten, da sie trotz eindeutiger Defizite Spaß machen. Dieser Film ist in vielerlei Hinsicht zu ambitioniert und sichtbar gehaltvoll, als dass man damit so richtig zufrieden ist. Aber er zeugt von sehr viel Talent und das sollte man unbedingt im Auge behalten.

Kritik: Jacko Kunze

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