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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Junge Mädchen, verschleppt oder mit falschen Versprechungen verführt und verkauft wie Vieh - das ist die Ware, die Viktor Dragovic zu Geld macht. Ihm selbst und seinen vier Söhnen ist dabei kaum beizukommen. Zu mächtig ist ihr Imperium. Einer, der trotzdem nicht aufgibt, ist NYC Detective Nick Cassidy. Als er bei einem Einsatz Dragovics Sohn tötet, trifft ihn die ganze Brutalität des Menschenhändlers. Seine Familie wird ausgelöscht, Cassidy selbst überlebt nur knapp. Danach überrollt der Mann, der jetzt nichts mehr zu verlieren hat, wie eine Feuerwalze Dragovics Organisation. Sein Rachefeldzug führt ihn bis nach Bangkok, wo er in Detective Tony Vitayakul einen Verbündeten findet. An der Grenze zu Kambodscha stellen sie Dragovic…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Manchmal könnte man bei all den bedeutungsschwangeren Posen tatsächlich glauben, dass es in „Skin Trade“ um irgendetwas gehen würde – Natürlich ist dem nicht so, Regisseur Ekachai Uekrongtham hat hier einen reinrassigen Exploiter in Szene gegossen. Allerdings muss das ja erst mal nichts Negatives verheißen, vor allem nicht, wenn man sich so kompetent wie Uekrongtham durch die Standardtopoi des kernigen Action-Films wühlt. Die (unnötigen) Vergleiche zwischen der „The Expedanbles“-Trilogie und „Skin Trade“ verselbstständigen sich aus dem Grund, weil auch „Skin Trade“ mit einem durchaus ansehnlichen Ensemble an B-Movie-Recken aufwarten kann: Da wäre nicht nur Dolph Lundgren („The Punisher“), der in der Hauptrolle durch die thailändische Unterwelt poltern darf, sondern auch Martial-Arts-Kämpfer Tony Yaa („Ong-Bak“), Grummelbär Ron Perlman („Sons of Anarchy“), Ur-„RoboCop“ Peter Weller und Kraftpaket Michael Jai White („Undisputed II: Last Man Standing“). Das ist natürlich keine so prachtvolle Nerdtraumverwirklichung wie einen Sylvester Stallone an die Seite von Arnold Schwarzenegger und Jean-Claude van Damme zu stellen, aber immerhin doch ein Versprechen für physische Keilerei.

Und dieses Versprechen hält „Skin Trade“ ein, ohne krampfhaft auf eine Meta-Ebene verweisen zu müssen und seinen Cast zur Selbstironie zu nötigen. Stattdessen nimmt sich „Skin Trade“ von Beginn an ernst und hat mit dem von Serben initiierten Menschenhandel, einem systematisiertes Geschäftsmodell, welches sich bereits über die ganze Welt erstreckt hat, auch eine Grundlage, welche Ekachai Uekrongtham ganz nach Genre-Tradition für eine ruppige „Die haben es doch verdient!“-Logik instrumentalisiert und knackige Set Pieces im Fünf-Minuten-Takt generiert. Dass „Skin Trade“ eben auch „nur“ primitiver Männerpopanz ist, dem das Testosteron aus jedem Frame tropft, muss bei dieser Besetzung wohl kaum noch gesagt werden – aber hat denn wirklich jemand mehr erhofft? „Skin Trade“ erfüllt die Erwartungen dahingehend, dass er dem Action-Fan sauber arrangierte Schusswechsel und durchaus dynamische Kämpfe serviert, die – da fokussiert sich der Film ganz auf den athletischen Tony Yaa – auch so manch durchaus dynamische Choreographie bei der Nutzung von Alltagsutensil in das Geschehen einfließen lässt.

Ohnehin sieht man „Skin Trade“ in jeder Minute an, dass das Budget weit über dem eines handelsüblichen Ostblock-Reißers lag: Stilistisch ist diese in Teal-&-Orange-Ästhetik gehaltene Chose hier auf einem Niveau anzutreffen, welches bei so manch einem Kinofilm der letzten Monate schon deutlich minderwertiger ausgefallen ist. Es tut „Skin Trade“ nur nicht gut, dass er sich in manchen Momenten dazu berufen fühlt, eine – in diesem robusten Gefilde jedenfalls – Theatralik heraufzubeschwören, die selbstverständlich nur lächerlich, anstatt emotional wirkt – Weinende Geigen auf der Tonspur, erschütterte Blicke eines im Vergeltungsmodus verkehrenden Dolph Lundgren, die auf die in Käfigen und Stallboxen gehaltenen Mädchen fallen und dann gibt es tatsächlich noch Texttafeln (!) zu fressen, die den Zuschauer darüber aufklären sollen, dass die Menschenhandelrate in den letzten Jahren unlängst den Millionenbereich überschritten hat. Wow! Das ist schon etwas vermessen, gerade wenn man bedenkt, dass „Skin Trade“ genau diesen Menschenhandel als Trigger verwendet, um leicht bekleidete Girlies ausstellen oder eben überaus ordentliche Action vom Zaun zu brechen.

Fazit

„Skin Trade“ ist ein ordentlicher Exploiter und nutzt seine Menschenhandelgrundlage einzig dazu aus, leicht bekleidete Mädels vor die Kamera zu bekommen oder saubere Action-Sequenzen zu generieren. Und bei Letzterem punktet „Skin Trade“ dann auch zweifelsohne: Die Schusswechsel sind sauber arrangiert, die Fights physisch und mit einigen wirklich guten Choreographien bestückt. Kann man sich durchaus mal geben.

Kritik: Pascal Reis

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