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Inhalt

Der New Yorker Psychiater Sam Foster übernimmt von einer erkrankten Kollegin den Fall des Kunststudenten Henry Letham. Dieser leidet nach einem Unfall an Amnesie, macht dafür jedoch wirre Vorhersagen, die sich aus mysteriösen Gründen bewahrheiten. Als Henry ankündigt, sich in drei Tagen – an seinem 21. Geburtstag, exakt um Mitternacht – das Leben zu nehmen, will Sam ihn unbedingt aufhalten. Bei seinen Nachforschungen in Henrys Umfeld entdeckt er eine Welt voller Widersprüche und Rätsel, die sein eigenes Leben und besonders die Beziehung zu Sams schöner Freundin Lila zu beeinflussen scheint. Sein Versuch, Henry zu retten, wird zum albtraumhaften Psychotrip, bei dem Traum, Realität und Wahnsinn verschwimmen und der Sam immer mehr an seiner eigenen Wahrnehmung zweifeln lässt...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die Geschichte des Psychiaters, der sich einem neuen, undurchsichtigen Patienten annimmt und von dortan in eine Spirale aus Wahnsinn und Selbstzweifeln gezogen wird, mag auf den ersten Blick nicht neu anmuten. "Stay", das Psychodrama von Regisseur Marc Forster aus dem Jahre 2005, fügt dieser Geschichte aber einen interessanten Kniff hinzu, entfernt sich im Laufe der Zeit immer weiter von den Wegen des Durchschnittsdramas und avanciert so zu etwas wirklich Eigenem. “Stay” ist das labyrinthische Gedanken-Abbild eines zerrückten Kopfes, der den Zuschauer mit einer starken Bild und Sound-Komposition nicht immer weiter von sich weg stößt, sondern immer mehr  gefangen nimmt.

Heutzutage kennt man Regisseur Marc Forster eher durch Krawallfilme wie “World War Z oder “007 - Ein Quantum Trost”, dabei mag man fast vergessen, dass der Deutsch-Schweizer einmal auf viel leiseren Sohlen daherkam. Seine inszenatorischen Qualitäten sieht man Forster auch in den neuen Werken an, nie wurden sie aber so vordergründig wie in “Stay”. Ein inszenatorisch so einfallsreicher und komplexer Film, dass es vor allem der einnehmenden Visualität geschuldet ist wie sehr der Zuschauer hier nach und nach in den Bildschirm hineingesogen wird. Schnelle, harte Cuts, verwirrende Wiederholungen sowie entsättigte, düster-leuchtende Farben veranschaulichen hier ein aus der Welt entrücktes Innenleben, wie man es besser wohl kaum hätte auf die Leinwand bringen können.

Einen roten Faden oder eine alles erklärende Auflösung zur Geschichte von Drehbuchautor David Benioff (“Game of Thrones”) sollte man demnach auch nicht erwarten. Sie wäre im Kontext des Films auch höchst unangebracht. “Stay” stößt dem Zuschauer auf wunderbare Weise vor den Kopf, während er ihn gleichzeitig komplett zu sich heran zieht und so eine Zerrissenheit entwickelt, die sich auch innerhalb der Geschichte immer wieder deutlich macht. Neben all den Symbolen, Motiven und kleinen Details, die teils an die Genialität eines David Lynch erinnern, erzählt “Stay” zudem eine wirklich berührende und in keinster Weise plakativ dahingeklatschte Geschichte. Gerade im Vergleich mit mit anderen Dramavertretern, die ihre Besonderheiten und kreativen Einfälle gerne mal doppelt und dreifach unterstreichen, damit sie auch jedem Zuschauer wirklich auffallen, hinterlässt diese subtile und doch eindringliche Art des Charakterdramas noch einmal einen besonders positiven Eindruck.

In all der vagen Beschreibung, die diese Kritik aufgrund von möglichen Spoilern dabei aufführt, kann man doch immerhin die Darsteller definitiv als großartig bezeichnen. Ewan McGregor ("Im August in Osage County") fungiert gelungen als Zugang zur Story und auch Naomi Watts ("Birdman") verkörpert ihren ruhigen Gegenpol geradezu hervorragend (vor allem im Hinblick auf die angedeutete Vergangenheit). Wirklich scheinen darf hier aber Ryan Gosling("Drive"), dessen Charakter zwar über weite Strecken des Mysterium des Films bleibt, der aber vor allem durch seine starke Mimik zu berühren weiß. 

Fazit

“Stay” ist trotz seiner konfusen und labyrintischen Erzählung ein wunderbar rundes Filmerlebnis geworden, dass den Zuschauer durch die einnehmende Visualität, die großartige Inszenierung, den tollen Soundtrack sowie einer mitreißenden und emotionalen Geschichte auf eine Reise in das Innere eines Menschen mitnimmt, der sich weder wirklich in der Realität, noch im Traum befindet. Ein ausgeprochen besonderes, subtiles Filmerlebnis. 

Kritik: Thomas Söcker

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