4.8

MB-Kritik

Superfast! 2015

Comedy – USA

4.8

Inhalt

Lucas White ist ein Polizist, der seinen Job sehr ernst nimmt. Er ist daher auch wieder mit vollem Einsatz dabei, als er undercover in eine Gang aus Fahrern illegaler Straßenrennen eingeschleust wird. Die Gang wird von Vin Serento  angeführt. Er und seine nichtsnutzigen Gangmitglieder beabsichtigen den lokalen Gangster-Boss Juan Carlos de la Sol reinzulegen. Sie wollen ihm nämlich jede Menge Kohle stehlen, die der Gangster-Boss in einer Taco-Bell-Filiale in Downtown L.A. versteckt hat. Erste Lücken im Plan ergeben sich schon bei der Vorbereitung, doch als es dann schließlich um die Ausführung geht, überschlagen sich die Ereignisse und es kommt zum unüberschaubaren Chaos...

Kritik

Es braucht nur zwei Namen um Filmfans wie Kritiker in einen wütenden, negativen Zustand zu bringen: Friedberg und Seltzer! Genau genommen Aaron Seltzer und Jason Friedberg, das Regie/Autoren-Duo, die mit ihren Parodien auf erfolgreiche Blockbuster in den letzten zehn Jahren nicht bloß für einen schlechten Film sorgten, sondern für eine scheinbar unstillbare Flut davon. Die Liste ihrer cineastischen Verbrechen ist lang, hier nur mal ein paar Beispiele ihrer Werke: „Date Movie“, „Meine Frau, die Spartaner und ich“, „Beilight – Bis(s) zum Abendbrot“, „Die Pute von Panem - The Starving Games“.

Mit diesen (und anderen) Komödien erarbeitete sich das Duo Infernale nicht bloß den Ruf miserabler Parodienkost (die aber meist recht erfolgreich an den Kassen war, was vor allem auch am niedrigen Budget ihrer Filme liegt), sondern auch als Totengräber einer einst großen, komödiantischen Filmkunst, dem sogenannten Spoof-Movie, also Komödien, die andere bekannte Vertreter oder gleich ganze Genre beherzt und ohne Gnade durch den Kakao ziehen. Bekannteste (und wohl auch beste Vertreter) sind u.a. „Die nackte Kanone“, „Spaceballs“ oder „Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug“.

Waren diese Filme trotz ihres nicht allzu intelligenten Rufes inszenatorische liebenswerte wie oft auch sehr kreative Vehikel der Parodie verkamen die Spoof-Movies unter Seltzer und Friedberg zu öden, hüftsteifen und preiswerten Gagparaden, die ohne Kohärenz und Stilistik, dafür aber mit viel einseitigem Humor, der zu 90% unter der legendären Gürtellinie behaftet war, ausgestattet. Alles wurde noch absurder aber nicht zwangsläufig lustiger, dafür billiger, repetitiver und austauschbarer. Dazu konnten sich Seltzer und Friedberg nie nur auf einen Film als Ziel ihres Spotss konzentrieren. Ihre Filme waren stets, auch wenn der Titel etwas anderes versprach, eine Nummernrevue aus verschiedensten Kalauern aktueller Film- und VIP-Trends.

Mit „Superfast!“ haben die beiden Regisseure darauf zum Glück verzichtet. Hier steht einzig und alleine die mittlerweile sechsteilige Boliden-Reihe im Fokus und – Überraschung! – „Superfast!“ ist wirklich eines der besten Werke des Duos. Das bedeutet jetzt aber nicht, dass die Parodie wirklich gut ist – eher im Gegenteil! Auch bei „Superfast!“ sind die Gags müde sowie arg vorhersehbar und irgendwie hat man vor allem als Kenner der bekannten wie äußerst erfolgreichen Vorlage immer das Gefühl, dass sich Friedberg und Seltzer nur auf äußerst faule Art und Weise mit den Filmen auseinander gesetzt haben. Denn wenn Vin Diesel und Konsorten scheinbar nichts mehr bieten, was man veräppeln kann, so werden halt wieder die typischen Billig-Jokes hervorgeholt. In Scheiße treten ist da nur ein Beispiel.

Fazit

"Superfast!" ist, wie alle anderen Filme des Duos Friedberg/Seltzer, weit davon entfernt, auch nur ansatzweise empfehlenswert zu sein. Doch die "Fast & Furious"-Verballhornung gehört zu den besseren Werke der beiden Totengräber des Parodien-Genres. Viel zu bedeutet hat das aber nicht und ein Zeichen dafür, dass die beiden Anti-Humoristen sich bessern werden, ist "Superfast!" auch nicht.

Autor: Sebastian Groß
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