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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Die 17-jährige Suzume hat früh ihre Mutter verloren und lebt bei ihrer Tante in einer Kleinstadt auf Japans südlicher Hauptinsel Kyushu. Auf dem Schulweg lernt sie einen rätselhaften jungen Mann namens Souta kennen, der auf der Suche nach einer Tür ist. Sie folgt ihm in die Berge und stößt zwischen Ruinen auf eine alte, marode Tür. Einem Impuls folgend dreht sie den Knauf und entfesselt so das Unheil, das von der Tür zurückgehalten wurde. Überall in Japan öffnen sich weitere Türen, hinter denen sich Gefahren für die nichts ahnende Bevölkerung verbergen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die fundamentalen Auswirkungen der individuellen Vergangenheit, die nie wirklich vorbei ist, sondern in jeder gegenwärtigen Entscheidung, in Sehnsüchten und Ängsten ständig präsent ist, etabliert sich mit jedem Film stärker als Schlüsselthema in Makoto Shinkais (Your Name) Schaffen. Darin markiert seine temporeiche Mischung aus Fantasy-Romanze und Coming-of-Age-Story einen kleinen Höhepunkt. Der bringt als einer von zwei auf der Berlinale lange vernachlässigten Animationsfilme in den Wettbewerb ebenso viel warmherzigen Witz wie Nachdenklichkeit und ein geschärftes Bewusstsein für kollektive Erinnerung. 

Letzte hat zugleich die Kraft, die durch verdrängte Traumata gerissenen Wunden neu zu öffnen als auch zu heilen. Doch bis zu dieser Erkenntnis, welche die elliptische Story zu einem emotionalen Abschluss bringt, ist es im doppelten Sinne ein weiter Weg für die 17-jährige Titelfigur. Suzume (Nanoka Hara, Infinity Foundation) kann mit der Vergangenheit nur abschließen, wenn sie sich ihr stellt. Sonst wird der unterdrückte Schmerz wieder hervorbrechen und kann, einmal entfesselt, alles zerstören, was vor ihr liegt.

Ein rauchfarbener Wurm, der Erdbeben auslöst, wird zum gewaltigen Gleichnis eines wortwörtlich seismischen Ereignisses, das die verwaiste Protagonistin auf der Jagd nach einem magischen Maskottchen konfrontieren muss. Türen, die in verlassenen Ortschaften ein Tor zu überwältigender Trauer öffnen, dienen als plastische Metapher für die Muster sozialer Verdrängung. Deren positiver Gegenpol sind gemeinschaftliche Erinnerungen und die Akzeptanz eines Lebens, das trotz der Verlusterfahrung bedeutsam ist. So wie Suzumes dreibeiniger Stuhl; ein ebenso origineller Sidekick wie Symbolträger.

Fazit

Familiäre Verluste, ein in seiner apokalyptischen Bedrohlichkeit an Naturkatastrophe erinnernder Klimax und verwunschene Landschaften, inmitten deren Ruinen die Toten noch greifbar scheinen, setzen in Makoto Shinkais imaginativem Fantasy-Abenteuer klare landesgeschichtliche Bezüge. Die universellen Gleichnisse, mit denen der turbulente Plot anspruchsvolle Themen wie persönlichen Verlust im Kontext historischer Traumata anpackt, sind indes auf dramatischer und emotionaler Ebene gleichsam wirkungsvoll. Einzig eine Überdosis normativer Romantik verwässert die exzellent animierte Botschaft von Abschied und (Selbst)Annahme.

Kritik: Lida Bach

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