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Inhalt

Lefty Brown (Bill Pullman) ist ein 63-jähriger Handlanger. Treu ergeben, veschroben und selten ernst genommen, ist er seit seiner Jugend die rechte Hand des legendären Cowboys Edward Johnson (Peter Fonda). Doch dann wurde Johnson zum Senator von Montana ernannt und von einem Viehdieb (Joe Anderson) getötet. Von Schuldgefühlen geplagt, macht sich Lefty auf die Suche nach dem Mörder und wenn es das Letzte ist, was er tut. Denn was ist ein Lefty Brown in einer Welt ohne Edward Johnson?

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Mit dem Western Dead Man's Burden hat Autor und Regisseur Jared Moshe bereits 2012 bewiesen, dass er nicht nur das Genre perfekt beherrscht – und zwar hier vor allem das klassische Setting sowie die gar schon melancholische Inszenierung, sondern auch gerne gescheiterte wie verzweifelte Charaktere in den Mittelpunkt stellt. Im Falle von The Ballad of Lefty Brown geht Jared Moshe sogar noch einen Schritt weiter: Mit dem loyalen wie leicht verschrobenen Lefty Brown (fantastisch von Bill Pullman gespielt) setzt er einen Fokus, in dem Helden eigentlich gar keinen Platz haben. Mehr noch, für Lefty ist Heldentum eine Sache von anderen, von ihm als größer erachteten Menschen, die es viel mehr verdient haben. Dass dabei genau seine Geschichte – die Ballade des Lefty Brown – die interessanteste ist und eine warmherzige wie aufrichtige Erzählung bietet, ist genau der Clou am ganzen Film. Zusammen mit einigen hervorragenden Darstellern, einem imposanten Westen-Setting sowie der gnadenlosen Frage nach Gerechtigkeit, stellt der Indie-Film damit eine kleine aber feine Genre-Perle dar, die jedoch mit einigen Schwächen zu kämpfen hat.

Denn neben den Fragen von Heroismus, Geschichtenerzählungen (die Helden werden hier im Jahre 1889 schon selbst zu Legenden ihrer eigenen Groschenromane) und Gerechtigkeit, verliert The Ballad of Lefty Brown zur Mitte hin leider etwas seinen eigenen Fokus. Wo zu vor unnachgiebige und vor allem grenzenlos loyale Rache im Vordergrund steht, öffnet sich plötzlich ein Nebenschauplatz rund um Korruption und einer Vergangenheitsbewältigung, der zwar im Finale ein gutes Ende findet, aber sich zu sehr bemüht in die erste Hälfte des Filmes zu passen. Dies ist schade, denn gerade Lefty Brown selbst recht vollkommen aus, um die Reise durch Wüste und Steppe zu einem beklemmenden Abenteuer zu machen. Besonders wenn Tommy Flanagan (Sons of Anarchy) als aufrechter Marshall Tom Harrah zur Posse hinzustößt, kann der Film seine größten Stärken offenbaren: Helden, Antihelden, Wunschvorstellung und Realität prallen dann aufeinander und bekommen durch den jungen Jeremiah Perkins (Diego Josef), der seinen Vorbildern nacheifert, sogar eine sehr dramatische Note. Dies zusammen mit einer Zeit, in der sich der Westen grundlängend ändert und „zivilisiert“, ergibt einen wirklich fantastischen Westernfilm.

Allerdings verliert sich Jared Moshe etwas zu sehr in seinen eigenen Ambitionen. Besonders bei der Figur des Gouverneurs Jimmy Bierce (Jim Caviezel wirkt hier regelrecht unterfordert; Die Passion Christi) wird dies mehr als deutlich: Macht, Korruption und Wirtschaftsinteressen werden plötzlich in einen Film eingebaut, der sich eigentlich mehr den vermeintlichen Heldentum widmen möchte. Konzentriert sich der Zuschauer allerdings auf Lefty Brown, bekommt er immer wieder fantastische Motive spendiert, die zu begeistern wissen. Gerade wenn Lefty von seiner Vergangenheit erzählt, wird ein unterschätzter Charakter offenbart, der mit alten Moralvorstellungen kämpft und nach Gerechtigkeit strebt. Insgesamt 60 Jahre brutale Geschichte stehen ihm ins Gesicht geschrieben und bestimmen sein Handeln. Wie aktuell bei Feinde – Hostiles von Regisseur Scott Cooper dreht sich somit alles um die Frage von Moral und Wertevorstellungen, die sich im Laufe eines Lebens ändern können, die in den Abgrund führen, aber auch Hoffnung bringen können, besonders wenn sie hinterfragt werden. Die hervorragende Inszenierung und eine gut pointierten Waffengewalt - hier steht vor allem Realismus im Vordergrund, runden das Spektakel schließlich angenehm ab.

Fazit

„The Ballad of Lefty Brown“ ist mit Bill Pullman als Lefty Brown nicht nur fantastisch besetzt, sondern offenbart auch ein Western-Kleinod rund um Moral, Rache und der Frage nach Heldentum, das immer wieder zu überraschen weiß. Jedoch verliert Jared Moshe immer wieder seinen eigenen Fokus und scheitert schließlich gar etwas an den eigenen Ambitionen. Nichtsdestotrotz ist die Reise des Lefty Brown eine absolute Genre-Perle, die sich Fans nicht entgehen lassen sollten.

Kritik: Thomas Repenning

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