{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Dänemark, 18. Jahrhundert: König Frederik V. wünscht dass Jütlands unwirtliche Heide kultiviert und kolonisiert werde. Der unehelich geborene Komandant  Ludvig von Kahlen (Mads Mikkelsen) sieht in dem Unternehmen seine Chance, den ihm verwehrten Titel und Ruhm zu erlangen. Doch auf dem kargen Heideland muss er es nicht nur mit Landstreichern und harscher Witterung aufnehmen, sondern einem machthungrigen Gutsherren.

  • 80yoejksxgskgu0n5yfhlsnjvou
  • 6kty6ld8hu8xmgnzxvxs9fri3l8
  • Nxatg1shsb0l7umqewoen6irr67
  • 4bzh7z39tdxny2j4mflkoiy1ilg
  • Uhfmk162gtkm8zpilr6s5gy2u7o
  • Re4d5dsno58kmoorlzu95yj76me
  • Vbwuzn1aqkr26ko0l1bxam8jltz
  • 7kispaqhv1p8squmg3wt1rlvwlb
  • 3nupgyepgqssx8nsjczzvd8laif
  • Bqmozdj7jdkuryzinq1qpyegcqh
  • J5fhdhuwwbyipekpdgb28zrqzva
  • Xp5iaiiwkg4bz4pe2w3kdhvesiv
  • Yme0dou7uyn7ixijqdzyx8kmwqb
  • Nvxmweqwyzms44l3qy5zoffwo3g
  • 9pqpo4ehcomygmofdlb90ksw9d1
  • Uyagl5waawvlw5ui4gk5lephybo
Quelle: themoviedb.org

Kritik

Wie so viele Beiträge des gesellschaftskritischen Geschichtskinos ist der Blick auf die Kausalitäten von Klassenkonflikten in Nikolaj Arcels (Der dunkle Turm) Historienstück beschränkt durch privilegierte Scheuklappen. Dadurch bleibt der Existenzkampf der untersten Schichten, die patriarchalische, soziale oder rassistische Stigmatisierung zu Parias gemacht hat, nur ein Nebenschauplatz der bourgoisen Behauptung gegen eine ausbeuterische Adelselite. Statt gegen sie, kämpfen diejenigen mit Aufstiegschancen wie der Hauptcharakter (ein zuverlässiger Mads Mikkelsen, Dust Bunny) lieber für ihren eigenen Platz im Machtsystem, das nie hinterfragt wird. 

Diese exemplarische Position des als unehelicher Sohn eines Gutsherren um seinen Erbanspruch betrogenen Protagonisten klingt im passenderen Originaltitel an. Doch der Zwiespalt zwischen Assimilation und Revolution bleibt eine der vernachlässigten Facetten des soziologischen Schlachtfelds, das die karge Kostümromanze beackert. Selbiges ist durchaus wörtlich zu nehmen in der in gediegene Bilder gekleideten Geschichte der Erschließung Jütlands unwirtlicher Heide. Für die Bewirtschaftung des unfruchtbaren Bodens versprechen die königlichen Amtsherren dem alternden General Ludvig Kahlen Adelsehren und Anerkennung. 

Stur und stoisch ringt der Protagonist mit dem rauen Naturschauplatz, den der psychopathische Großgrundbesitzer Schinkel (Simon Bennebjerg) als sein Eigentum betrachtet. Als er Kahlen nicht zum Aufgeben bestechen kann, beginnt er eine Privatfehde mit dem Kartoffelbauern. Dessen Perspektive übernimmt die epische Erzählung, deren von Ida Jessen verfasste Romanvorlage sich ebenso auf Kahlens Haushälterin Ann Barbara (Amanda Collin, Raised by Wolves) konzentrierte. Das dramaturgische Umgewichtung konterkariert die oberflächliche Kritik an tradierten Machtstrukturen, die somit auf inszenatorischer Ebene bestätigt werden. 

Fazit

Mit dem zweiten Wettbewerbsfilm, in dem dieses Jahr in Venedig Kartoffeln eine Schlüsselrolle spielen, beweist Nikolaj Arcel erneut sein Händchen für hintergründige Historienstoffe. Die originelleren Ansätze der Buchvorlage erstickt allerdings eine Neuausrichtung, die den oberflächlich kritisierten Hierarchien zugleich entspringt und zuarbeitet. Die Gleichsetzung verschiedener Ausgrenzungsformen und die Ignoranz gegenüber intersektionaler Diskriminierung manifestieren sich als durchgehende Schwächen des atmosphärisch stimmigen Kostümkinos. Dessen gediegene, doch formalistische Optik und stereotypisierte Figuren werden zum visuellen Spiegel der ideologischen Konventionalität.

Kritik: Lida Bach

Wird geladen...

×