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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Der greise Automobil-Mogul Loren Hardeman engagiert den Rennfahrer Angelo Perino, um an der Konstruktion eines modernen, wegweisenden Modells mitzuarbeiten, der „Betsy“. Das Projekt steht unter keinem guten Stern, denn schon in den eigenen Kreisen hegt sich Widerstand. In erster Linie von Hardeman’s Enkel und Vorstandsvorsitzenden Loren III, der auch nicht vor unlauteren Methoden zurückschreckt, um die Vormachtstellung innerhalb des Familienunternehmens zu wahren.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Geld verdirbt den Charakter und Never Fuck in the Company. Erst recht nicht in der eigenen Sippschaft, wenn nicht standesgemäß vermählt. Relativ einfache Faustregeln, an die sich in der Verfilmung des Bestsellers The Betsy bzw. Der Clan von Harold Robbins schon traditionell niemand hält. Da geht es drunter und drüber. Hinter der prunkvollen Fassaden von Macht und Reichtum tun sich menschlich-moralische Abgründe auf, über die nicht mal der kreativste Familientherapeut in seinen krudesten Albträumen halluzinieren würde.

Der 86jährige, langsam aufs Abstellgleis geschobene Patriarch Loren Hardeman (Laurence Olivier, Rebecca) engagiert für seinen Automobilkonzern den Rennfahrer und Tüftler Perino (in einer seiner erster Hauptrollen: Tommy Lee Jones, No Country for Old Men), um einen modernen, revolutionären Wagen für die breite Masse zu kreieren. Ein ehrgeiziges Projekt, aber auch letzter Strohhalm für den Konzerngründer und Pionier, denn sein Enkel Loren III (Robert Duvall, Apocalypse Now) führt inzwischen das Unternehmen und ist gar gewillt, den ursprünglichen Hauptzweig – den der KFZ-Entwicklung – abzustoßen, da die fetten, schwarzen Zahlen längst in eigentlichen Sub-Unternehmungen geschrieben werden. So rechtfertigt er sich, aber dahinter stehen neben wirtschaftlichen noch sehr private Interessen, die sich bis in die frühen 30er Jahre zurückführen lassen.

Warum der zugrundeliegende Roman ein Achtungserfolg war, lässt sich auch anhand der filmisch Adaption von Auftragsregisseur Daniel Petrie (Cocoon II – Die Rückkehr) erahnen, denn Der Clan bedient High-Society-Groschenroman-Gelüste, in bester Tradition von Nobel-Soaps wie Der Denver Clan oder Dallas, die zu ihrer Zeit echte Straßenfeger waren. Solch schlichte Ambitionen sind vermutlich gar nicht mal beabsichtigt, zu mehr taugt das Geflecht aus Intrigen, Eifersüchteleien, Affären, Vergeltungs-Frotzelein, Machtspielchen, Industriespionage und verbotenem Bettgeflüster leider nicht, obwohl da durchaus Potential vorhanden ist. In seinen besten Momenten – deutlich im letzten Drittel positioniert – deutet der Film eine grobe Nähe zu epischen Familiensagen wie Giganten oder Der Pate an, was aber aufgrund der restlichen Unzulänglichkeiten nur ein frommer Wunschtraum bleibt. Das anfänglich enorm träge Familienportrait entwickelt sich schleppend von einem fragwürdigen Kreuz-und-Quer-Gelage (gefühlt schläft hier jeder irgendwann mit jedem) zu einem dramaturgisch überfrachteten und in seiner Konstellation extrem unglaubwürdigen Tragödien-Theater mit Mord, Totschlag und ganz kalt aufgekochter Vendetta, was alles mehr oder weniger absurd erscheint.

Schade besonders um den bemerkenswerten Cast, denn gerade der spielfreudige Laurence Olivier, der immer sehenswerte Robert Duvall und der noch halbwegs knitterfrei, aber knatter-willige Tommy Lee Jones liefern ansprechende Vorstellungen ab, die einfach in einem halbgaren Script aus lose angehauchter Industrie- und Zeitgeistkritik und müder, holpriger Seifen-Oper-Dynamik münden in einem Crescendo wie direkt aus dem Wochenblatt-Jahres-Special, leider selbst dafür nur mittelprächtig inszeniert. Grob betrachtet nicht ohne jeden Wert, nur bleibt dafür echt wenig Brauchbares übrig, obwohl da einiges an verwertbarem Material vorhanden wäre.

Fazit

Achtbar besetzt und sicherlich ambitioniert scheitert ein generell nicht uninteressantes, intimes Moral-, Gesellschafts- und Sittengemälde an der wenig geschickten Inszenierung und einem grobschlächtigen Drehbuch, die in Gemeinschaftsarbeit auftreten wie zweitklassige TV-Unterhaltung für das Vorabendprogramm 1984. Nur auf groß und wichtig machend. Da prallen Anspruch und Wirklichkeit sehr ungünstig und ungeschützt aufeinander. Bedauerlich, da hier wesentlich mehr möglich gewesen wäre.

Kritik: Jacko Kunze

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