Inhalt
In der beschaulichen US-amerikanischen Kleinstadt Aborville, geht alles seinen normalen Gang. Die Kinder schleichen sich heimlich ins Kino, die älteren Jungs laufen den Mädchen hinterher und die Erwachsenen beschweren sich über das zu warme Wetter. Dies alles ändert sich jedoch schlagartig, als ein mysteriöser Meteorit in der Nähe der ruhigen Stadt einschlägt. Ein alter Landstreicher, der als erster den Krater besichtigt, wird plötzlich Opfer eines unbekannten Schleims, der sich an seiner Hand festsetzt. Panisch läuft er durch den Wald, bis er auf den Rowdy Brian (Kevin Dillon), sowie den Footballspieler Paul (Donovan Leitch) und die Cheerleaderin Meg (Shawnee Smith) trifft. Diese bringen den armen verletzten Mann sofort zum Arzt. Dort wird allerdings die Verletzung ignoriert, bis sich der Schleim durch den ganzen Körper gefressen hat. Fortan wächst die außerirdische Substanz immer weiter, indem es ein Opfer nach dem anderen verspeist. Doch der Alptraum hat gerade erst begonnen…
Kritik
Der Ursprungs Blob aus dem Jahr 1958, zählt zu einem der kultigsten Monster-Sci-Fi-Filme dieser Ära. Regisseur Irvin S. Yeaworth Jr., gelang mit seinem Werk die Kreation eines durchaus sympathischen Schleimes, der zusammen mit der Leistung von einem jungen Steve McQueen sowie einiger toller Ideen, charmanten Spaß bot. Nun, dreißig Jahre später, wagt sich Regisseur Chuck Russell an ein Remake des beliebten Stoffes. Doch anstelle der Fortführung der glorreichen Ansätze, geht Russell seinen eigenen Weg. Dabei werden die Dinge die das Original ausgemacht haben, einfach beiseite geräumt. Elemente wie der Generationskonflikt, der anfängliche Unglaube der Erwachsenen gegenüber dem Monster, das Fehlen der Armee, sowie die Nichteinbindung des West-Ost-Konfliktes sind allesamt passé. Regisseur Russel inszeniert seinen Blob lieber als durchgehend rasantes, aber ebenso blutiges, Horrorspektakel, was einen an manchen Stellen glatt das Blut in den Adern gefrieren lässt.
Zwar vernachlässigt er dabei Charaktere und Story, konzentriert sich dafür aber auf die Inszenierung der Monster-Hatz. So ist in Der Blob der rosa Schleim gefährlicher denn je. Mit deutlich besseren Effekten als noch zu Zeiten von Steve McQueen, wirkt nun der Blob durchaus lebendig. Er scheint zu atmen, zu fühlen und wirklichen einen Gräuel gegen die Menschheit zu pflegen. Besonders bei den verschiedenen Attacken, hat sich Russel ein paar schöne Effekte einfallen lassen. So kommen vor allem die Anhänger schöner Gore-Effekte voll auf ihre Kosten. Denn der hohe Bodycount sowie die unappetitlichen Abgänge der Kleinstädter, sind nichts für schwache Nerven. Dennoch bleibt aber auch hier immer ein wenig der Trashfaktor erhalten. Wächst der glibbrige Blob schließlich zu einem fast haushohen Monster heran, wird das Finale zu einem wahren Monster-Amoklauf. Zusammen mit Militär, vielen Explosionen sowie durchaus spannenden Momenten, ergibt sich so ein Horrorfilm, der vor allem durch schöne Effekte und einer Menge Spaß überzeugen kann.
Getrübt wird das Ganze nur durch eine Menge Klischees und teils sinnfreier Dialoge. Aber auch die darstellerische Leistung entspricht nur dem Genre-Mittelfeld. Die Charaktere sind durchweg belanglos und haben kaum Profil. Nur Kevin Dillon als vorgefertigter Antiheld, kann für ein paar gute Momente sorgen. Ein interessanter Punkt ist jedoch die Konzentration auf viele verschiedene Charaktere, denen kurze Zeit geschenkt wird. So hat man stets das Gefühl, dass diese Figuren es bis zum Ende schaffen werden. Doch Regisseur Chuck Russell macht dem Zuschauer da immer wieder gerne einen Strich durch die Rechnung.
Fazit
"Der Blob" geht einen völlig anderen Weg als der Ursprungs-Schleim aus dem Jahr 1958. Regisseur Chuck Russell konzentriert sich vielmehr auf die Horrorelemente. Dies macht er durch schöne blutige Effekte auch hervorragend. Dennoch bleibt nur ein trashiges kurzweilig spaßiges Horror-Sci-Fi-Werk, das dem Original in einigen Punkten hinterherhinkt. Für Fans von tollen Gore-Effekten, sei jedoch eher das Remake ans Herz gelegt.
Autor: Thomas Repenning